Monthly Archives: Juni 2016

Pierogi z mięsem/ Piroggen mit Hackfleisch

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Zuletzt sind auf den Blogs ja die Rezepte mit Fußball- beziehungsweise EM-Bezug mal wieder wie Pilze aus dem Boden geschossen. Ich hatte ja auch schon ein Rezept dazu gepostet. Und ja, ich gestehe, ursprünglich wollte ich noch mehr Rezepte dazu posten, das hat sich nur bisher noch nicht ergeben. Ich bin nämlich, obwohl ich eine Frau bin, durchaus passiv fußballbegeistert. Oder vom passiven Fußball begeistert? Also mit der Idee, dass ich Fußball spielen soll, konnte man mich jedenfalls schon immer jagen, ich hasse Ballsportarten jeglicher Art. Wahrscheinlich aufgrund schwerwiegender Traumata in der Schulzeit oder so, ihr kennt das ja. Aber Fußball gucken? Immer gerne! Ich habe auch, mal wieder, mehr Spiele gesehen als mein Freund.
Blogevent EuropaKochen 2016 - Wir kochen uns durch EuropaAber genug der Vorrede, das ist ja hier ein Foodblog und kein Sportblog (soll ich einen aufmachen? Wenn ihr glaubt, dass ich bestimmt einen total genialen Sportblog machen würde und ihr mir versprecht den alle zu lesen, dann mach ich das! Schreibt mir das einfach als Kommentar.). Heute spielte Polen gegen Portugal. Und ich habe euch ein polnisches Rezept mitgebracht. Ich mag die polnische Küche sehr und so kam es mir sehr gelegen, dass bei Peters Blogevent „EuropaKochen 2016“ noch ein Plätzchen für polnische Gerichte frei war. Ich glaube fast, dass ich, wenn ich es nicht vergesse, bei Gelegenheit nochmal ein paar Worte zur polnischen Küche verlieren muss, aber jetzt geht es erstmal zu einem polnischen Nationalgericht: Pierogi z mięsem, Piroggen mit Hackfleischfüllung.
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Zutaten:
400g Mehl (evtl. etwas mehr)
1 Ei
warmes Wasser
250g Hackfleisch (Rind- oder gemischt)
2 Schalotten (oder eine normale Zwiebel)
1 EL Butter
Salz, Pfeffer, Oregano

Zuerst bereitet man aus dem Mehl und dem Ei einen schön geschmeidigen Nudelteig, damit das klappt muss man noch etwas warmes Wasser hinzufügen. Bei mir waren es ca. 150-200ml, aber eigentlich hatte ich hinterher doch das Gefühl, dass es ein wenig zu viel Wasser was. Also gebt das Wasser beim Verkneten des Teiges nach und nach hinzu. Wenn es zu viel ist, kann man das natürlich auch durch Zugabe von etwas weiterem Mehl wieder retten.
Wenn der Teig fertig ist, darf er ein bisschen ruhen, während die Füllung zubereitet wird. Dazu die Schalotten in kleine Würfel schneiden und in der Butter anschmelzen. Sie sollen ein bisschen Farbe bekommen, aber auch nicht zu dunkel werden. Die angeschwitzten Schalotten werden unter das rohe Hackfleisch geknetet, welches dann noch mit Salz, Pfeffer und Oregano gewürzt wird.
Nun kommt der kniffligste Teil: der Teig muss sehr dünn ausgerollt werden. Also es muss jetzt nicht so dünn sein, wie der frische Nudelteig, den man im Laden kaufen kann, aber so 3mm dünn wäre schon gut. Hier bin ich ein bisschen gescheitert glaube ich, aber dazu gleich mehr. Aus dem sehr dünn ausgerollten Teig sticht man nun mit einem Glas oder einer kleinen Schüssel oder so Kreise aus. Ich habe mir, vorrausschauend wie ich bin, vor kurzem so ein Teigtaschenzubereitedings gekauft, das bringt seinen eigenen Ausstecher mit, der einen Durchmesser von etwa 85mm hat. Kleiner ist aber auch nicht schlimm, größer auch nicht, aber dann wird es sehr groß.
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Die Teigkreise füllt man nun jedenfalls mit der rohen Füllung. Ich habe pro 85mm Kreis etwa einen Teelöffel Füllung gebraucht, vergessen mitzuzählen wie viele Teigtaschen ich hatte und am Ende war Teig für ein oder zwei Piroggen übrig. Zum Füllen gibt man also etwas Füllung in die Mitte des Kreises und faltet ihn dann zu einem Halbkreis zusammen. Ich hab das mit meinem Teigtaschendings gemacht, man kann aber auch mit den Fingern oder einer Gabel den Rand zusammendrücken.
Nun sind die Pierogi fast fertig, sie müssen jetzt nur noch ein paar Minuten in siedendem Salzwasser garziehen. Dazu gibt man sie einzeln mit einem Schaumlöffel in das siedende Wasser und wartet, bis sie oben schwimmen und fischt sie dann wieder raus. Also man kann selbstverständlich mehrere auf einmal im Topf haben, aber man sollte sie nacheinander hineintun. Die Teigtaschen quellen im Topf auf, deswegen fand ich meine schon ganz schön groß hinterher, also man kann die ruhig kleiner machen.
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Jetzt sind die Piroggen soweit fertig und schon sehr lecker. Man kann sie zum Beispiel mit in Butter geschmelzten Zwiebelwürfeln servieren. Oder aber man brät sie noch in etwas Butter in der Pfanne an. Das kann man übrigens auch sehr gut am nächsten Tag machen, wenn man welche übrig hat.
Ein paar Hinweise: ohne weitere Beilagen sind es bei mir zwei gute Portionen gewesen. Also fast drei, aber es war so lecker, deswegen doch nur zwei. Dass die Teigtaschen recht groß waren und ruhig kleiner als meine 85mm werden dürfen sagte ich ja schon. Und ganz wichtig: solange die Piroggen noch roh sind kleben sie relativ schnell aneinander fest, legt sie also besser nicht aufeinander beim Zusammenbasteln (ich hab das für euch getestet, war blöd). Oder bestäubt sie relativ üppig mit Mehl. Den Teig dünn genug auszurollen ist dann noch so eine Sache, das muss ich wohl noch üben. Oder ich lege mir endlich eine Nudelmaschine dafür zu. Geschmacklich waren meine Täschchen prima, aber ich hätte den Teig trotzdem gerne etwas dünner gehabt.
Insgesamt sind Piroggen nicht schwer, aber es ist eben immer viel Arbeit, so Teigtäschchen zuzubereiten. Deswegen bietet es sich eigentlich an gleich eine größere Menge zu machen und dann einen Teil roh einzufrieren. Und dann kann man auch gleich noch mit den Füllungen experimentieren. Sehr beliebt ist es in Polen zum Beispiel auch, die Piroggen mit einer Füllung aus Kartoffeln und Hüttenkäse oder Quark zu machen. Oder aber mit Sauerkraut und Pilzen.
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EM-Tomaten-Tarte

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Die EM hat bereits gestern begonnen und auf meinem Blog gibt es noch kein Fußball-Fieber-Rezept? Das kann ja nicht angehen! Was für ein Glück, dass ich das heute ändern kann, und euch mit meiner schwarz-rot-goldenen Tomatentarte erfreuen kann. Also eine französische Tarte mit Tomaten in Deutschlandfarben und das ganze schmeckt auch noch echt lecker, das ist doch mal eine typische Win-Win-Geschichte, oder?
IMG_0168Zutaten
Für den Mürbeteig:
200g Mehl
100g Butter
1 Prise Salz
Nach Belieben gehacktes Basilikum
Evtl. etwas Wasser
Für den Belag:
150g Kräuterfrischkäse
2 Eier
Kleingehacktes Basilikum
Salz, Pfeffer
300g Tomaten (ungefähr)
Für den Mürbeteig Mehl, Salz (und wenn man möchte Basilikum) und Butter zu einem glatten Teig verkneten. Wenn dieser zu bröselig wird, kann man ein kleines bisschen Wasser zugeben. Nachdem ich im Winter ja so Probleme mit meinem Backofen und deswegen mit Mürbeteig hatte, hat jetzt, wo ich einen neuen Backofen habe, wieder alles total super geklappt und man muss, wenn der Backofen nicht gerade kaputt ist, gar nicht so ein Theater um ganz kalte Butter und ganz kalt gekühlten Teig machen. Nachdem ich meinen Teig aber trotzdem gekühlt hatte, habe ich ihn schön ausgerollt, auf eine Dicke von 4-5mm und habe meine neue Tarteform damit ausgelegt und den etwas überstehenden Rand abgeschnitten. Diese ist 21cm im Quadrat klein, mein neuer Backofen hat es nicht so mit großen Formen. Vor allem diese tollen, langen, rechteckigen, sind ihm zu lang, wobei deren Gesamtfläche ja sogar ein kleines bisschen kleiner ist, ungefähr dürften die Mengen aber auch für 35x11cm Formen hinkommen.
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Nun habe ich den Frischkäse mit den Eiern und dem kleingehackten Basilikum verrührt und noch mit Salz und Pfeffer gewürzt. Diese Masse habe ich in die Tarteform gegossen und dann die Tomätchen vorsichtig hineingelegt. Also die Tomätchen hatte ich natürlich, wie man auf den Bilder ja auch sieht, vorher je nach Größe in Scheiben geschnitten oder halbiert. Und dann kam die Tarte für ca. 25 Minuten bei 180°C Umluft in den Backofen. Mein Backofen kann nur Umluft. Ich habe nämlich jetzt so ein Kombigerät aus Umluftofen, Mikrowelle und Grill. Das Ding hat einen halbkreisförmigen Garraum und mich damit sehr verwirrt! Und ich hab den Eindruck, dass Gebäck darin relativ hell bleibt. Da der Umluftofen aber grundsätzlich funktioniert und jetzt auch seinen Härtetest mit Mürbeteig bestanden hat, will ich mal nicht meckern, vor allem, da der Ofen ein Geschenk von meinen Eltern war.
Und was war daran jetzt schwarz-rot-gold? Ach ja, die Tomaten! Leider sieht man es im abgeschnittenen Zustand gar nicht mehr ganz so toll, aber die großen Tomaten sind Tomaten der Sorte Kumato, die im reifen Zustand eben fast schwarz sind. Bei dem Anschauungsobjekt neben der fertigen Tarte sieht man das ja.
Lasst es euch schmecken!
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