Campari-Muffins

IMG_1062Die Geschmäcker sind nicht nur verschieden, sie ändern sich auch. Wahrscheinlich kennt es jeder, dass er irgendwann feststellt, dass ihm Dinge plötzlich schmecken, die er früher gar nicht mochte oder vielleicht auch, dass ihm Dinge eher nicht mehr so schmecken. Manchmal gibt es erkennbare Auslöser dafür, dass sich der Geschmack ändert, aber sehr viel häufiger merkt man das einfach eher zufällig, weil es sich mit der Zeit so ergeben hat.
Eigentlich ist es auch total normal, dass sich der Geschmack verändert, das ist nämlich ganz schlicht biologisch so vorprogrammiert. Als kleines Kind hat man noch viel mehr Geschmacksrezeptoren, die dann mit zunehmendem Alter immer weniger werden. Deswegen gibt es auch so einige sehr typische Sachen, die fast alle Kinder nicht mögen und wo sie dann als Erwachsene irgendwann merken, dass sie es jetzt doch mögen. Zumeist sind das bittere Lebensmittel, Rosenkohl, Rucola, Radicchio. Die bittere Note schmeckt man als Kind einfach um ein Vielfaches stärker und als Erwachsener wird sie viel schwächer wahrgenommen und kann deswegen mit den richtigen Zutaten zu etwas sehr leckerem werden.
Auch mir schmeckten früher viele bittere Dinge nicht und heute mag ich sie. Unter anderem geht mir das mit Campari so. Und nein, bevor hier großes Geschrei aufkommt, ich habe nicht als kleines Kind von meinen Eltern Campari eingeflößt bekommen. Aber meine Mutter mag Campari-O-Saft recht gerne und mit vielleicht 16 habe ich mal einen Schluck probiert und fand es abscheulich bitter. Mittlerweile trinke ich Campari auch ganz gerne mal pur auf Eis. Soviel also dazu.
Und warum erzähle ich euch das? Weil Janke den ersten Geburtstag ihres Blogs Jankes Soulfood feiert und dazu ein Event zum Thema Geschmackswandel ausgerufen hat. Sie möchte wissen, was wir früher absolut gar nicht mochten und heute sehr gerne, zusammen mit einem schönen Rezept. Wie gesagt, mir ist dazu der Campari eingefallen. Nun ist es aber ja realistisch gesehen so, dass Campari pur auf Eis kein richtiges Rezept ist. Und deswegen habe ich Muffins gebacken.

Campari-Muffin1Zutaten für 6 Muffins:
150g Mehl
40g Zucker
1 TL Backpulver
1 Prise Salz
1 Ei
130g Joghurt
40g Öl
2 EL Campari
12 Belegkirschen
Für den Guss:
Puderzucker
Campari

Ich habe nur ein halbes Muffinrezept gemacht, wenn man ein übliches Muffinblech mit 12 Mulden füllen möchte, dann kann man das natürlich einfach verdoppeln.
Zuerst vermischt man die trockenen Zutaten miteinander, damit das Backpulver sich im Mehl verteilt und keine unschönen Nester bildet. Danach mischt man die feuchten Zutaten, als Ei, Joghurt, Öl und Campari, unter und verrührt alles zu einem glatten Teig. Nun kommt in jede Muffinform ein Esslöffel voll teig, darauf verteilt man die Belegkirschen, also zwei pro Muffin und füllt dann mit dem restlichen Teig auf. Die Muffins kommen bei 180°C Umluft für etwa 20-25 Minuten in den Backofen.
Wenn sie ausgekühlt sind verrührt man etwa 100g Puderzucker mit 2-3 EL Campari zu einem nicht zu flüssigen Guss und verziert die Muffins damit. Schon fertig. Total unkompliziert.
Ich gestehe, dass die Muffins nicht extrem nach Campari schmecken. Tatsächlich könnte ich mir gut vorstellen, dass man sie mit etwas Orangenabrieb noch ein wenig orangig aufpeppen könnte, immerhin ist Campari ja ein Orangenbitter.
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Übrigens wird Campari in Deutschland schon seit einigen Jahren nicht mehr mit Läusen gefärbt, sondern mit künstlichen Lebensmittelfarben, man kann also auch als Vegetarier oder Veganer ohne Reue einen Schluck genießen. Und diese Muffins auch (als Veganer halt mit veganem Joghurt).
Und wenn man mal davon absieht, dass die Muffins eben für eine Weile in den Ofen müssen, sind sie auch wirklich super schnell gemacht, da braucht man ganz eindeutig keine 20 Minuten Arbeitszeit. Und während sie im Backofen sind muss man ja nicht danebenstehen.
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One comment

  1. Liebe Conja,
    vielen Dank für deinen tollen, informativen Auf-die-letzte-Minute-Beitrag 🙂
    Du rundest das Geschmackswandel-Event perfekt ab mit deinen Erklärungen – toll ♥
    Darauf einen Campari… oder zwei… od…
    Liebste Grüße
    Janke

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