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[Rezension] Schrot & Korn Kochbuch

Heute gibt es nach längerer Zeit mal wieder eine Kochbuch-Rezension. Und zwar habe ich mal wieder bei einer Lovelybooks-Leserunde ein Kochbuch gewonnen. Es handelt sich mal wieder um ein vegetarisches Kochbuch. Ihr wisst ja, ich bin gar keine Vegetarierin, aber trotzdem finde ich vegetarische Kochbücher spannend, und wenn es nur ist, weil ich ein paar neue Idee kriege, was ich als Beilage zu meinem Schnitzel kochen kann.
Nein, im Ernst, ich esse gerne Fleisch, da ich aber kein Freund konventioneller Massentierhaltung bin, sondern es bevorzuge seltener Fleisch zu essen und dafür dann welches aus (hoffentlich) besserer Haltung, gibt es auch öfter mal vegetarische Kost bei mir und da kommt es natürlich gelegen, wenn man hin und wieder mal ein neues Rezept findet.
Übrigens habe ich ja ein wenig den Eindruck, dass derzeit auch deutlich mehr vegetarische und vegane Kochbücher auf den Markt kommen, als noch vor ein paar Jahren.

Autor Schrot & Korn
Preis gebundene Ausgabe: 19,90€
Seiten 190
Verlag Verlag Eugen Ulmer
Genre Kochbuch
Erscheinungsdatum 24. Juni 2016

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Zum Inhalt (Klappentext)
Brunnenkresse, Spinat, Löwenzahn im Frühling. Paprika, Artischocken, Tomaten im Sommer. Schwarzwurzeln, Rüben und Rosenkohl im Herbst. Grünkohl und Co. im Winter. Alles am besten zu seiner Zeit – so ist Genuss garantiert. Sie möchten aus saisonalen und möglichst regionalen Produkten etwas Leckeres kochen? Wunderbar – genießen Sie Rote-Bete-Apfelsuppe, Erdbeer-Spinat-Salat, Kürbistarte oder Klassiker wie Linsen und Spätzle. Alle Gerichte sind saisonal sortiert und vegetarisch oder vegan. Ob Suppen, Salate, deftige Hauptspeisen oder köstliche Desserts – rund 80 Rezepte schmecken der ganzen Familie.
Meine Meinung
Aufteilung
Das Buch ist in vier große Jahreszeitenkapitel aufgeteilt, in denen dann zuerst Suppen, dann Salate, dann Hauptspeisen und dann Desserts kommen, jeweils passend zur Jahreszeit eben. Auch wenn dadurch jede Unterkategorie mehrfach vorkommt, finde ich die Aufteilung gut gelungen, immerhin weiß man so auch gleich, dass bei Gemüse saisonale Produkte im Rezept stehen. Ein kleines bisschen hat mich am Anfang gestört, dass die Unterkategorie nur klein oben rechts auf der Seite steht, aber eigentlich merkt man natürlich auch am Rezept, ob es nun eher eine Suppe, oder schon ein Salat ist. Was allerdings leider fehlte, war die Kategorie Snacks oder Vorspeisen. Es gibt ein paar Rezepte, die meiner Meinung nach eher in diese Kategorie passen würden, aber als Hauptspeise deklariert sind, zum Beispiel Handpies mit Grünkohl im Winter. Diese klingen sehr lecker, aber als Hauptspeise empfinde ich so Fingerfood eher nicht.
Die Zusatzinfos
Auch in diesem Kochbuch gibt es am Anfang ein einleitendes Kapitel über das Kochbuch und die Philosophie dahinter. Ich gestehe, dass ich mir das nicht so genau durchgelesen habe, weil ich da eher uninteressiert bin, aber für den, den es interessiert ist das auf jeden Fall nett gemacht und es nimmt auch nicht übermäßig Raum im Buch an. Und da das Kochbuch das Buch zum Bio-Magazin Schrot & Korn ist, finde ich es auch wirklich schön, dass man eben ein kleines bisschen darüber erfährt.
Die Rezepte
Ich habe leider letztlich doch deutlich weniger Rezepte ausprobiert, als ich ursprünglich geplant hatte. Der Grund dafür war einfach, dass doch in vielen Rezepten Zutaten verwendet wurden, die entweder schwer zu kriegen oder verhältnismäßig teuer oder auch beides sind. Trotzdem habe ich es geschafft aus jeder Jahreszeit mindestens ein Rezept auszuprobieren.
Aus dem Winter gab es gedünstete Karotten mit Couscous, die ich vergessen habe zu fotografieren, da ja Karotten ganzjährig gut zu kriegen sind. Das war für mich keine kulinarische Erleuchtung, aber es war einfach und lecker.
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Aus dem Herbst habe ich Polenta mit Roquefort und Birnen gemacht, wobei das ein kleines bisschen ein Fail war, weil die Birnen leider gar nicht lecker waren. Da ja nun gerade aber auch so gar nicht Birnenzeit ist und ich normalerweise um diese Jahreszeit niemals welche gekauft hätte, werde ich dem Rezept eine zweite Chance geben, an sich schmeckte es nämlich gut, nur die Birnen waren eben hart und geschmacksneutral.
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Aus dem Sommer habe ich Melonen-Tomaten-Salat gemacht, der mich wirklich nicht überzeugen konnte. An sich mag ich Frucht im Salat durchaus, aber die Cantaloupe-Melone passte für mein Empfinden gar nicht zum Rest. Vielleicht müsste ich den Salat nochmal probieren und diese weglassen. Aber so wie im Buch, war das Rezept nicht meins. Die Paprikasuppe mit Koriander-Gremolata mochte ich dafür sehr, auch wenn ich den Koriander durch Basilikum ersetzen musste, weil ich keinen hatte. Immerhin weiß ich dank der Leserunde zum Kochbuch jetzt, dass ich das nächste Mal zum Türken gegenüber vom Büro gehe und dort frischen Koriander kriege. Diese Suppe stelle ich euch jetzt auch als Appetitanreger vor.
IMG_0361Zutaten:
500g rote Paprika
300g Tomaten (ich nahm Dosentomaten)
1 Zwiebel
300g Kartoffeln
1 EL Öl (ich nahm Olivenöl)
200ml Weißwein oder Apfelsaft (ich nahm Apfelsaft)
800ml Gemüsebrühe
IMG_0366100g Sahne (ich nahm saure Sahne)
Je ½ Bund Petersilie und Koriander (ich nahm wie gesagt Basilikum)
2 Knoblauchzehen
30g geriebenen Parmesan (ich nahm Pecorino)
Abgeriebene Schale einer Biozitrone (hab ich vergessen)
250g weiße Bohnen (Konserve, hab ich extra weggelassen)
Salz, Pfeffer
Wenn man nicht wie ich Dosentomaten nimmt, sollte man als erstes die Tomaten enthäuten. Danach schneidet man Tomaten und Paprika klein. Auch die Zwiebel und die Kartoffeln werden gewürfelt. Dann werden die Zwiebelwürfel in einem Topf im Öl angeschwitzt und dann Paprika, Tomaten und Kartoffeln hinzugegeben. Alles kurz anrösten und dann mit Brühe und Weißwein oder Apfelsaft aufgießen. Ich glaube ich habe etwas weniger Brühe genommen, aber ich weiß es nicht mehr sicher. Damit die Kartoffeln schön weich werden, lässt man nun alles zusammen etwa 25 Minuten köcheln.
Wenn man die Suppe mit normaler Sahne macht, kann man diese währenddessen aufschlagen und wieder kaltstellen, da ich ja saure Sahne nahm, fiel das bei mir aus. Dafür habe ich dann den Knoblauch durch die Presse gejagt, das Basilikum gehackt und beides mit dem geriebenen Pecorino zur Basilikum-Gremolata vermischt. Hier würde auch der Zitronenabrieb ins Spiel kommen.
Als nächstes wird die Suppe püriert und wer mag gibt danach die Bohnen hinzu und würzt nach Belieben mit Salz und Pfeffer. Und dann richtet man an: ein Teller Suppe mit einem Klecks Sahne (oder zwei) und einem Löffel Gremolata (oder zwei).
Wie gesagt, die Suppe ist sehr lecker und sie lässt sich auch super vorbereiten und dann am nächsten Tag oder so einfach wieder erhitzen und eben mit Sahne und Gremolata anrichten. Auch wenn ich Paprika nicht so sehr mag, das gibt es bestimmt wieder.
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So, und jetzt kommen wir noch schnell zum Frühling, da habe ich gefüllte Eihälften im Kräuternest ausprobiert, das war offiziell ein Salat, ich würde es vielleicht auch eher allgemein Vorspeise nennen. Wobei ich tatsächlich Salat statt Wildkräuter hatte, weil ich keine Ahnung hatte, wo ich die hätte herkriegen sollen. Vor allem habe ich das aber ausprobiert, weil ich die Idee, die hartgekochten und gepellten Eier noch in einem Sud aus Rote-Bete-Saft, Essig, Zwiebel, Knoblauch und Ingwer zu kochen total spannend fand. Die daraus resultierende Farbe der Eier ist auch wirklich großartig und lecker geschmeckt hat es auch. Und ja, man schmeckt einen Unterschied zu Eiern, die nur hartgekocht waren, aber nicht in diesem Sud. Dann gab es noch den Erdbeer-Trifle mit Sahne und Dinkelwaffeln, wo es mich gefreut hat, wie einfach es eigentlich ist Pudding ohne Tütchen selbst zu machen und ich habe von den gefüllten Kohlrabi mit Karottensoße die Soße gemacht und fand sie auch richtig lecker.
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Fazit
Alles in Allem hat mir das Kochbuch gut gefallen und es konnte mit einigen schönen, für mich neuen Ideen punkten. Ich würde allerdings spontan sagen, dass ich eigentlich eher nicht die Zielgruppe bin. Es waren doch einige Rezepte dabei, die mir nach der Arbeit einfach zu aufwändig sind und wie gesagt auch einige, bei denen ich Zutaten schwer zu kriegen und/oder recht teuer fand. Also vieles ist nicht unbedingt Alltagsküche, vor allem nicht, wenn man Vollzeit arbeitet und womöglich wenig verdient (wie ich als Azubi).
Ich vergebe 3,5 Punkte.
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Unbedingt noch ausprobieren will ich übrigens die Zitronentarte, die ihr jetzt schon bei meiner Bloggerkollegin Sugarprincesss bewundern könnt, sogar mit Videoanleitung.

[Rezension] Ein Sommer ohne uns

Das heutige Buch kann ich nicht rezensieren, ohne auf die Leserunde bei Lovelybooks einzugehen und dazu ein paar Worte zu sagen. Schon in der Phase der Bewerbung ist mir aufgefallen, dass das Thema offene Beziehung, egal ob auf Zeit oder grundsätzlich, anscheinend ein noch viel größeres Tabuthema ist, als zum Beispiel Homosexualität oder BDSM. Die extreme Ablehnung, die dieser Beziehungsform gegenüber anscheinend herrscht, hat mich doch überrascht. Ich hätte erwartet, dass in einer Runde, in der man zum Beispiel problemlos sagen kann, dass man lesbisch ist oder Spaß an SM hat, auch zu sagen: „Ich lebe eine offene Beziehung.“ kein Problem ist. Aber es schien mir, als wäre es das doch. Von daher finde ich es umso spannender Bücher wie dieses zu lesen und zu sehen, wie dort das Thema behandelt wird, ob dort auch das Fazit ist, dass eine offene Beziehung bedeutet, dass man sich nicht genug liebt und die Beziehung eigentlich ohnehin schon am Ende ist, oder ob dort das Thema der einvernehmlichen Untreue anders und weniger negativ behandelt wird, sondern einfach als eine Möglichkeit seine Beziehung zu leben, die nicht für jeden passen muss, aber für den einen oder anderen eben passen kann.

Autor Sabine Both
Preis eBook: 8,99€
Taschenbuch: 12,95€
Seiten 240
Verlag Loewe
Genre Jugendbuch
Erscheinungsdatum 15. Februar 2016

Zum Inhalt (Klappentext)
Eine große Liebe. Und eine Auszeit von der Treue. Eine offene Beziehung. Für drei Monate. Zwischen Abi und Studium. Sich ausprobieren. Mit anderen. Danach ist alles wieder wie zuvor und Tom und Verena weiterhin ein Paar. Denn sie lieben sich und wollen für immer zusammen bleiben. Doch ist das wirklich so einfach, wie sie es sich vorstellen? Verena und Tom kennen sich von klein auf, sind ein Paar, seit sie dreizehn sind. Sie gehören einfach zusammen und das soll für immer so bleiben. Aber ein Gedanke lässt Verena – mitten im Abistress und voller Vorfreude auf das anstehende Studium – nicht mehr los: Sie hat noch nie einen anderen Jungen geküsst, geschweige denn Sex mit einem anderen gehabt. Doch sie liebt Tom und sich von ihm zu trennen oder ihn zu betrügen, kommt nicht infrage. Als sie schließlich mit Tom darüber spricht, treffen die beiden eine Vereinbarung: eine offene Beziehung, drei Monate Austobzeit nach dem Abi. Danach ist alles wieder wie vorher und die zwei wieder ein Paar. Zunächst genießen die beiden es, sich auszuprobieren. Doch sie haben nicht mit den Gefühlen gerechnet, die das Arrangement mit sich bringt: Zweifel tun sich auf. Ängste. Werden sie rechtzeitig einen Ausweg finden? Mit ihrer ganz eigenen, poetischen Sprache wendet sich Sabine Both den Themen offene Beziehung, Fremdgehen und Treuebruch zu, das viele Jugendliche bewegt, und lässt es ihre Protagonisten durchleben. Sie schildert, wie vorsichtig man in einer Beziehung mit Vertrauen und den Gefühlen des Partners umgehen sollte, ohne pädagogisch belehrend daherzukommen. Eine unterhaltsame, besondere Liebesgeschichte

Meine Meinung
Klappentext und Cover
Ich sage ja selten etwas zum Cover, aber hier tue ich es einfach mal wieder: ich hab das Cover zuerst als Fotos bei Lovelybooks gesehen und fand zwar die Idee der Gestaltung sehr hübsch und auch kreativ, aber insgesamt wirkte es auf mich doch eher recht naiv. Als ich dann das Buch in der Hand hielt und das Original gesehen habe, hat mir das aber schon deutlich besser gefallen, weil es dann eben doch durch die Gesamtgestaltung hochwertig wirkt. Grundsätzlich ist für mich persönlich das Cover aber kein totaler Eye-catcher.
Der Klappentext hat mich dafür sofort sehr angesprochen, weil ich die Thematik sehr spannend finde. Eine offene Beziehung zu leben ist ja durchaus ein ziemliches Tabuthema. ich habe sogar den Eindruck, dass es ein größeres Tabu ist, als Homosexualität oder BDSM. Von daher war ich wirklich sehr gespannt, wie das Thema in diesem Buch umgesetzt ist.
Geschichte und Stil
Der Schreibstil ist extrem schlicht. Die Autorin verwendet kurze Sätze mit wenig Ausschmückungen und im Laufe der Leserunde bei Lovelybooks habe ich festgestellt, dass es relativ viele Leser gab, denen dieser Stil gar nicht gefallen hat. Mir persönlich hat er gefallen und es hat mich nicht gestört, dass dadurch die Handlung gefühlt in kurzen Momentaufnahmen erzählt wurde. Es gibt eine Leseprobe vom Verlag und man sollte diese, bevor man das Buch kauft, also vielleicht lesen, um für sich zu beurteilen, ob man den Schreibstil mag oder eher nicht.
Die Geschichte ist wie gesagt in Momentaufnahmen erzählt, was durch den Schreibstil noch verstärkt wird. Dabei wird abwechselnd aus Verenas und Toms Sicht erzählt. Aus wessen Sicht der aktuelle Abschnitt ist, ist anhand der unterschiedlichen Schriftarten sofort zu erkennen, was ich eine gute Idee finde, um die Perspektivwechsel darzustellen. Es gibt das eine oder andere, was man im Laufe der Geschichte nicht erfährt, weil es eben nur Momentaufnahmen sind, die erzählt werden und manches dazwischen muss man sich dann denken, im Großen und Ganzen ist das aber nicht wirklich schwierig. Was mich allerdings gestört hat, war das Ende des Buches. Hier bekommt eine Nebenhandlung plötzlich eine unheimlich dramatische Wendung, die zwar grundsätzlich nicht unrealistisch ist, aber den Fokus viel zu sehr von der eigentlichen Haupthandlung wegnimmt. Dazu kommt, dass diese Nebenhandlung dann viel zu schnell abgehandelt wird, dafür wie sehr sie sich dramatisiert hat. Hier wäre es wohl besser gewesen einen Gang runterzuschalten und den Teil der Geschichte weniger spektakulär zu gestalten, das hätte dem Buch aus meiner Sicht gutgetan. Stattdessen hätte man das Ende vielleicht weniger abrupt gestalten können. Durch diese überdramatisierte Nebenhandlung am Ende, wirkt auch vieles zu klischeehaft, das wirkt sich dann auch auf die Haupthandlung aus, der etwas weniger klischeehafte Lösungen am Ende auch gutgetan hätten.
Die Charaktere
Auch wenn ich ja schon ein paar Jahre älter bin, als die beiden Hauptcharaktere, konnte ich mich sehr gut in sie hinein versetzen und fand sie glaubhaft dargestellt. Hin und wieder habe ich die beiden wirklich nehmen wollen und schütteln, für ihr Verhalten, aber ich denke, dass es trotzdem gar nicht unrealistisch dargestellt ist. Man verhält sich ja manchmal dusselig und gerade wenn man noch recht jung ist und gerade durch das Abi und vieles andere alles im Umbruch ist, dann noch mehr. Wenn ich heute drüber nachdenken, packe ich mich ja auch manchmal an den Kopf, wenn ich mir überlege, wieviel Stress ich mir hätte sparen können, wenn ich damals mal ein bisschen weniger emotional gehandelt hätte.

Fazit
Grundsätzlich hat mir das Buch gefallen und auch die Herangehensweise an das Thema offene Beziehung fand ich schön. Leider hat mir das Ende letztlich das Buch ein wenig vermiest. Wie gesagt, da hatte die Nebenhandlung zu viel Dramatik, die dann aber nicht weiter verarbeitet wurde und es wurden zu viele Klischees geprügelt, das war wirklich schade, gerade weil ja das Ende nun mal der Teil ist, den man zum Schluss liest und der damit ganz entscheidend mitbestimmt, wie einem das Buch gefällt. Ich kann daher leider nur 3 Punkte geben.
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[Rezension] Better Life

Irgendwie hat das Buch, das ich euch heute vorstellen möchte, mich dazu gebracht die ganze Zeit darüber nachzudenken, wie denn das wohl so wäre, wenn man eine Amnesie hat und auf der anderen Seite auch, wie es denn wäre, wenn man bestimmte Ereignisse gezielt vergessen würde. Eigentlich wird der philosophische Aspekt der Thematik im Buch nur am Rande gestreift und es ist einfach ein unterhaltsamer dystopischer Roman, aber trotzdem reichen ja manchmal so Anstupser um sich selbst philosophische Gedanke zu machen. Ich werde euch damit aber jetzt nicht weiter volllabern, schon allein deswegen, weil es auf diese Fragen weder eine einfache Antwort, noch eine allgemeingültige Antwort gibt. Trotzdem viel Spaß mit meiner Rezension und vielleicht ja auch mit dem Buch.

Autor Lillith Korn
Preis eBook: 3,99€
Taschenbuch: 12,00€
Seiten 224
Verlag Drachenmond-Verlag
Genre Science Fiction, Dystopie
Erscheinungsdatum 18. Dezember 2015

Zum Inhalt (Klappentext)
Zoe entwickelt ein Programm, mit dessen Hilfe Erinnerungen gelöscht und ganze Persönlichkeiten neu programmiert werden können. Es soll dazu dienen, traumatisierten Menschen das Leben zu erleichtern. Doch Better Life nutzt Zoes neues Programm für eigene Zwecke. Erst als sie Paul begegnet, wird ihr das gesamte Ausmaß der Katastrophe klar. Doch da ist es schon zu spät … Gibt es noch eine Möglichkeit diesen Alptraum zu stoppen? “Better Life – Ausgelöscht” ist der Auftakt eines spannenden Dystopie-Zweiteilers. Inklusive der Kurzgeschichte “Paul!
Meine Meinung
Klappentext und Cover
Ich mag ja blau. Es ist zwar nicht meine Lieblingsfarbe, aber ich mag blau. Und ich glaube grundsätzlich habe ich ein geheimes Faible für einfarbige Cover (okay, jetzt ist es nicht mehr geheim). Oder nennt man das Ton-in-Ton? Weil es ja schon verschiedene Blautöne sind? Wie dem auch sei, ich mag das Cover und wahrscheinlich hätte ich das Buch im Buchladen schon allein deswegen in die Hand genommen.
Und auch der Klappentext klingt spannend und macht neugierig.
Geschichte und Stil
Die Geschichte war gut zu lesen, der Schreibstil ist locker und spannend. Man kann sich schnell in die Charaktere Paul, Zoe und Marvin hineinversetzen. Ich muss allerdings sagen, dass ich anhand des Klappentextes erwartet habe, dass Zoe und Paul die Hauptcharaktere sind, tatsächlich sind es aber eher Zoe und Marvin die Hauptpersonen. Das tut aber der Geschichte an sich keinen Abbruch und es ist auch nicht so, dass der Klappentext völlig irreführend ist, da Paul schon auch eine wichtige Rolle spielt.
Ein bisschen schade war, dass doch recht viele Fragen offen geblieben sind. Zwar ist es der erste Teil einer Dilogie und daher werden sicherlich einige Fragen auch noch im zweiten Teil beantwortet werden, zumindest in diesem Band schien es mir aber, dass ein paar Dinge auch nicht weiter erklärt werden, sondern einfach so sind. Es wird nichts unlogisch dadurch, aber ich hätte mich gefreut, wenn ein paar Hintergründe noch ein wenig mehr beleuchtet worden wären.

Fazit
Ein gelungener Auftakt mit ein paar kleinen Schwächen, wo er einfach ein wenig länger und ausführlicher hätte sein dürfen. Insgesamt auf jeden Fall ein Buch, das man gut lesen kann und da es nicht so extrem lang ist, eignet es sich auch gut mal für zwischendurch. Ich vergebe 4 Punkte
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[Rezension] Bewahrer der Nacht

Bewahrer der NachtMira Bluhm schreibt sonst eher humorvolle Geschichten mit Fantasyelementen, aber das Buch, das ich euch heute vorstelle hat eher weniger humorvolle Passagen und dafür umso mehr Fantasy und eine eher düstere Geschichte. Ich mag ja düstere Geschichten. Oft mag ich sie sogar mehr, als die fröhlichen, lustigen. Und das, obwohl ich Menschen, die sich nur gut fühlen, wenn es anderen schlechter geht, als ihnen, nicht mag. Na gut, ich fühle mich auch nur gut, wenn es anderen schlechter geht, das liegt aber daran, dass es mir bei Lichte betrachtet wohl nicht gut ginge, wenn es niemand gäbe dem es schlechter ginge… aber ich will jetzt mal hier nicht ins depressive Philosophie verfallen.

Autor Mira Bluhm
Preis eBook: 2,99 €
Seiten 129
Verlag BookRix
Genre Fantasy
Erscheinungsdatum 16. Januar 2016

Zum Inhalt (Klappentext)
Ein grausamer Pakt bindet Menschen und Giganten bis ans Ende der Zeit. Als Ahasverosh krank wird, steht Livius vor einer schicksalhaften Entscheidung: Soll er versuchen, den Giganten zu retten, oder soll er fliehen? Seine Reise führt ihn auf die Spur eines Geheimnisses, das die Macht hat, die Welt für immer zu verändern.

Meine Meinung
Klappentext und Cover
Kurz und knapp. Das hat ja Vorteile. Zum Beispiel ist die Gefahr, dass zu viel gespoilert wird, bei kurzen Klappentexten eindeutig geringer. Ansonsten finde ich den Klappentext jetzt zugegebenermaßen nicht so extrem aussagekräftig. Immerhin ist er aber aussagekräftig genug, dass ich wusste, dass mich das Buch und die darin enthaltene Geschichte interessieren könnten.
Das Cover gefällt mir dafür extrem gut, es ist mystisch und irgendwie geheimnisvoll und war schon irgendwie mit ein Grund, weshalb ich auf das Buch und die zugehörige Leserunde aufmerksam geworden bin. Ich bewerte Bücher ja grundsätzlich nicht nach ihrem Cover, aber bei der Frage welches Buch man im Laden in die Hand nimmt oder im Onlinegeschäft näher anschaut, spielen Cover ja doch eine Rolle. Und dieses hier macht neugierig.

Geschichte und Stil
Das Buch ist nicht besonders lang, entsprechend gibt es immer mal wieder Dinge, wo man für meinen Geschmack ruhig mehr ins Detail hätte gehen können. Es ist aber nicht so, dass Dinge fehlen, die für das Verständnis wichtig sind, auch wenn sich das komplette Bild wirklich erst nach und nach im Laufe der Geschichte zusammenpuzzelt. Es könnte eben ruhig auch ein paar Szenen mehr geben, um die Atmosphäre noch besser einzufangen und die Charaktere besser kennenzulernen und alles. Auf jeden Fall ist aber auch der Schreibstil flüssig und gut lesbar.
Die Charaktere
Für ein so kurzes Buch sind es recht viele wichtige Charaktere, sodass man jeden von diesen nur verhältnismäßig oberflächlich kennenlernen kann. Das heißt jetzt nicht, dass man sich gar kein Bild machen kann, aber man dringt doch auch nicht ins tiefste Innere der Charaktere vor und manches was sie tun ist einem deswegen vielleicht in dem Moment verwunderlich. Vor allem, weil man kaum etwas darüber erfährt, wie die Charaktere zu dem wurden, was sie jetzt sind, wie ihre Vorgeschichte aussieht.
Fazit
Ich mochte das Buch und die Geschichte sehr. Das Setting war wirklich sehr ungewöhnlich und sehr interessant gewählt finde ich und entsprechend war auch die Geschichte ungewöhnlich. Für meinem Geschmack hätte sie ruhig noch ein gutes Stück länger sein dürfen, ich kann sie aber auch so jedem Freund von düsterer Fantasy nur empfehlen.
Ich vergebe 4,5 Punkte.
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[Rezension] Flederzeit – Riss in der Gegenwart

Flederzeit2 Auch das heutige Buch ist der zweite Teil einer Reihe, von dem ich den ersten Teil bereits rezensiert habe. Bei Reihen die Bücher einzeln zu rezensieren ist ja immer so eine Sache, auf der einen Seite ist es natürlich gerade interessant, ob es sich lohnt die ganze Reihe zu lesen und ob alle Bücher gleich gut sind, auf der anderen Seite ist natürlich auch vieles bekannt und daher will man sich da ja auch nicht zu sehr wiederholen. Nichts desto trotz: hier meine Rezension zum zweiten Band der Flederzeit-Reihe.

Autor Runa Winchat & Maria G. Noel
Preis eBook: 3,99€
Taschenbuch: 11,99€
Seiten 340
Verlag Verlag Aretz
Genre Fantasy, Liebesroman
Erscheinungsdatum 8. April 2014

Zum Inhalt (Klappentext)
Matthias erscheinen seine Erlebnisse in der Vergangenheit inzwischen nur noch wie ein schöner Traum, Ausgeburt seiner überschäumenden Phantasie. Er hat sich mit seinem realen Leben arrangiert und findet, es könnte so bleiben. Wenn da nicht der Verlag wäre, der sein Manuskript angenommen hat und als Buch herausbringen will. Bedingung jedoch: Teil Zwei muss folgen. Und das möglichst schnell.

Aber genau da liegt der Hase im Pfeffer: Was Matthias auch probiert, er ist total blockiert. Irgendwann gibt er seinen Widerstand auf und geht in die Hütte zurück, um dort in Schreibfluss zu kommen. Doch statt Inspiration findet er auf dem Berg den mittelalterlichen Kittel, die Hose – und seine Digitalkamera.

Das bringt die Wende, denn gegen die Fotos von Mila und Ilya helfen keine vernünftigen Argumente mehr: Was er aufgeschrieben hat, hat er zuvor erlebt.

Jetzt nur noch versessen darauf, die beiden wiederzusehen, geht Matthias in die Höhle, auf der Suche nach den bissigen Fledermäusen.
Was er aber vorfindet, als er tatsächlich einen Weg in die Vergangenheit findet, verschlägt ihm den Atem …

Ein Zeitreise-Liebesroman vor historischer Kulisse
Meine Meinung
Der Stil
Zum Stil gibt es nicht wirklich viel neues zu sagen, da ich ja den ersten Band bereits rezensiert habe. Aber auch in diesem Band fällt wieder auf, dass die Schreibstile der beiden Autorinnen offenbar super zusammenpassen.
Die Geschichte
Im Gegensatz zum ersten Band, spielt dieser Band zu einem sehr großen Teil in der Gegenwart. Es gibt auch viele Kapitel in der Vergangenheit, in diesen erfährt man einiges über die Vorgeschichte von Runa, bevor sie Matthias kennengelernt hat. Insgesamt ist die Geschichte dadurch ruhiger. Letztlich weiß man vieles über Runa ja schon und erfährt jetzt nur, wie es dazu kam, das ist auch schön zu lesen, aber natürlich eine andere Art von Spannung. Erst zum Ende hin nimmt die Geschichte wieder Fahrt auf, wenn es um Runas Leben, nachdem Matthias das erste Mal da war geht und er schließlich zu ihr zurückkehrt. Jetzt geht wieder alles Schlag auf Schlag.
Die Charaktere
Die Charaktere sind die aus dem ersten Band bereits bekannten. Man lernt noch ein paar ehemalige Besucher von Runa kennen, aber diese sind natürlich nur Nebenfiguren, die Hauptfiguren bleiben die alten. Dabei ist mir aber aufgefallen, dass mir die Gegenspieler der beiden, der neue Mann von Matthias Ex-Frau, sowie er Vater von Runas Sohn, in diesem Band sympathischer geworden sind, was sicherlich daran liegt, dass man auch sie besser kennenlernt und sie dadurch nicht mehr nur einfach durch die Brille von Matthias und Runa betrachtet, sondern mehr als eigenständige Charaktere wahrnimmt.
Fazit
Insgesamt hat mir dieser Band nicht ganz so gut gefallen wie der erste, ich glaube das liegt vor allem daran, weil am Anfang das Vorgeplänkel um Runas Vergangenheit recht lang ist und es eine ganze Weile dauert, bis Matthias endlich wieder in die Vergangenheit reist und die gefühlt eigentliche Handlung wieder mehr Fahrt aufnimmt. Gefreut habe ich mich, dass sich eine Vermutung von mir, die ich im ersten Band schon hatte, als richtig herausgestellt hat, aber darüber verrate ich jetzt lieber nicht mehr.

Ich vergeben 4,5 Punkte
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[Rezension] Spes Impavida: Eine Geschichte aus der Welt nach dem Letzten Krieg

Spes Impavida Auf dieses Buch warte ich, seit ich den ersten Teil gelesen habe, von dem ich ja schon wirklich begeistert war. Daher habe ich mich natürlich sehr gefreut, als ich erfahren habe, dass es endlich erschienen ist und habe auch sofort „Ja“ gesagt, dass ich es lesen und rezensieren werde. Warum es mir trotzdem so schwer gefallen ist eine Rezension zu schreiben kann ich nicht mal begründen, denn es ist eines von den Büchern, zu denen man leicht etwas sagen kann ohne nennenswert zu spoilern. Immerhin habe ich es jetzt also endlich geschafft die Rezension zu verfassen.

Autor Ryek Darkener
Preis eBook: 4,99€
Seiten 574
Verlag neobooks
Genre Science Fiction
Erscheinungsdatum 7. Dezember 2015

Zum Inhalt (Klappentext)
Auf Befehl des Direktorates wurde Ulm durch den Einsatz des Himmelsfeuers vollständig zerstört. Die wenigen Überlebenden werden zu genötigten Helfern beim Aufbau von neuen Produktionsstätten. Aus Feinden werden Verbündete auf Zeit gegen das Direktorat. Doch der Gegner ist zu mächtig, ein bewaffneter Kampf aussichtslos. Hilfe für die Erde kann nur von dort kommen, wo die Quelle der Unterdrückung sitzt: außerhalb des Sonnensystems. Ein verwegener Plan wird geschmiedet. Die nächste Etappe des Rennens um die Zukunft der Menschen beginnt.
Meine Meinung
Der Stil
Wie beim ersten Band ist auch bei diesem der Stil sehr eigen. Aber es wäre wohl auch verwunderlich, wenn der Autor plötzlich einen ganz anderen Stil hätte und so bleibt es ungewöhnlich. Obwohl das Buch beinahe 800 Seiten stark ist, kann man wirklich an keiner Stelle sagen, dass der Stil irgendwie ausschweifend wäre, im Gegenteil, die Geschichte ist kurz und knapp geschrieben, es wird wenig erklärt, man muss vieles zwischen den Zeilen lesen. Die Dinge sind wie sie sind, Zustände, Gesellschaftsnormen und ähnliches, all das wird nur in Nebensätzen erwähnt und kaum erklärt. Auch in der Handlung sind immer wieder größere Zeitsprünge. Wer sich darauf einlässt und sich ein paar Gedanken über das macht, was sich zwischen den Zeilen verstehen lässt, der wird damit keine Probleme haben, letztlich fehlt nichts, was für das wesentliche Verständnis er Geschichte wichtig ist.
Die Geschichte
Das Buch beginnt unmittelbar dort, wo Band 1 aufhört, direkt nach der Zerstörung Ulms, und führt so natürlich die Geschichte aus dem ersten Band weiter. Allerdings mit einer ganz anderen Gewichtung und vielen neuen Entwicklungen, die im ersten Band nicht einmal zu erahnen waren. Dennoch ist es mehr als sinnvoll den ersten Band gelesen zu haben. Auch wenn wie gesagt meiner Meinung nach nichts in der Geschichte ausgelassen wird, was für das Verständnis wichtig ist, den ersten Band sollte man dann doch gelesen haben, sonst kann es zu Fragezeichen im Kopf kommen. Aber zurück zu Band zwei: die Handlung ist in sich schlüssig und die Geschichte ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend.
Die Charaktere
Es gibt ziemlich viele wichtige Charaktere im Buch, in diesem Band mehr als im ersten. Es ist nicht immer sofort nachvollziehbar, warum die Personen so handeln, wie sie das tun, im Gegenteil, einige überraschen einen am Ende doch. Aber letztlich sind alle Charaktere mitsamt ihren Macken und Kanten schlüssig angelegt. Bei einigen weniger wichtigen Figuren kann es aufgrund der vielen Personen allerdings passieren, dass man ein wenig durcheinander kommt. Ich glaube allerdings, dass mir das auch deswegen so ging, weil es schon so lange her ist, dass ich den ersten Teil gelesen habe und ich deswegen die wichtigeren Nebenfiguren aus diesem nicht mehr so gut sortiert bekam.
Fazit
Insgesamt fand ich diesen Teil noch ein wenig runder, als den ersten Teil Tabula Rasa: Eine Geschichte aus der Welt nach dem Letzten Krieg. Vor allem aber bin ich definitiv nicht enttäuscht worden, sondern das Buch hat im Gegenteil, meine Erwartungen sogar noch übertroffen., eben weil der Stil runder war. Wenn ich raten sollte, würde ich sagen, dass der Autor sich jetzt eingeschrieben hatte. Ich kann das Buch wirklich nur an jeden weiterempfehlen, der sich für Science Fiction und Dystopien begeistern kann und der sich auch ohne große Liebesgeschichte daran erfreuen kann, eine wie umfangreiche Welt der Autor hier geschaffen hat. Hier wurde wirklich eine ganz spannende Gesellschaft mit unheimlich vielen Facetten geschaffen. Ich empfehle nur relativ dringend, dass man mit dem ersten Band startet, weil das fürs Verständnis ehr, sehr hilfreich ist. Ich vergebe 5 Punkte.
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[Rezension] Eiselfen – Das Bündnis

Eiselfen1 Das Buch, das ich heute rezensiere, ist ein Kurzroman, als ganz eindeutig nichts für lange Winterabende. Obwohl, vielleicht schon. Eiselfen klingt ja schon mal nach langen Winterabenden und so ein Kurzroman eignet sich da vielleicht auch deswegen, weil er sich an einem langen Winterabend durchlesen lässt. Für mehrere Abende braucht man dann natürlich mehrere Kurzromane… was für ein Glück, dass es sich bei diesem um den Auftakt einer neunteiligen Reihe handelt!
Die Rezension schiebe ich jetzt schon ein paar Tage vor mir her, ich habe das Buch nämlich auch Anfang November im Krankenhaus gelesen, das ist ja schon ein paar Tage her. Aber bei so einem kurzen Buch habe ich mich irgendwie schwerer getan mit der Rezension, weil ich ja trotzdem etwas sinnvolles darüber sagen will.
Übrigens habe ich ja schon andere Bücher von Josefine Gottwald rezensiert. Im Gegensatz zu den Kriegern des Horns, ist die Eiselfen-Reihe aber keine Jugendliteratur, wobei das nicht heißen soll, dass nicht auch jüngere Leser Spaß daran haben können. Ich hab ja auch schon mit zwölf oder noch jünger angefangen die SF aus dem Regal meines Vaters zu lesen und ich glaube es hat mir nicht geschadet.

Autor Josefine Gottwald
Preis eBook: 0,99€
Taschenbuch: 4,99€
Seiten 104
Verlag Selfpublishing
Genre Fantasy
Erscheinungsdatum 14. Oktober 2015

Zum Inhalt (Klappentext)
Eine uralte Fehde zweier Völker. Ein Mann, der sie vereinen kann. Und eine Frau, die sich dafür opfern muss.

Mit einem Ritual versucht die junge Priesterin Auriel ihr Volk zu retten, das gegen die Armee der Eiselfen in den Krieg zieht. Dem grausamen König Thírion scheint jedes Opfer recht, seine Feinde zu bezwingen, doch als er die gegnerische Prinzessin entführen lässt, weiß er noch nicht, was für verschlungene Pfade das Schicksal vorsieht. Auriel findet plötzlich alle Fäden in ihrer Hand, aber sie fürchtet, dass sie den Frieden mit ihrem Leben bezahlt.

»Das Bündnis« bildet den Auftakt der neunteiligen EISELFEN-Saga, die von Feindschaften der Völker erzählt – und von Leidenschaft, die den Hass überwindet.

Meine Meinung
Ich habe mich sofort in der Welt der Eiselfen wiedergefunden, der Einstieg in die Geschichte war wirklich gelungen. In der kurzen Geschichte kann man natürlich die Charaktere noch nicht in voller Tiefe kennenlernen, man erhält in diesem ersten Band Einblicke in die Welt, man erfährt etwas über die bisherigen Geschehnisse und bekommt die Charaktere vorgestellt. Dabei kann man aber auch gleich mit der noch sehr jungen Auriel mitfühlen, die alles andere als freiwillig in die Situation gerät plötzlich eine entscheidende Rolle im Krieg zwischen ihrem Vater und dem gegnerischen Volk der Eiselfen zu spielen, nicht nur, weil sie eben entführt wird und nicht freiwillig zu den Eiselfen kommt, sondern auch, weil ihre Rolle plötzlich weit über die einer einfachen Geisel hinausgeht.
Fazit
Ein gelungener Auftakt. Ich freue mich schon sehr auf die weiteren Bände. Den zweiten gibt es auch bereits und ich hoffe, dass Josefine uns auf die noch fehlenden sieben Bände auch nicht zu lange warten läßt.
Ich vergebe 5 Punkte.
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[Rezension] Flederzeit: Sturz in die Vergangenheit

Erstaunlicherweise bin ich mit meinem SUB (Stapel unrezensierter Bücher, ihr wisst schon) tatsächlich fast durch. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich immer noch krankgeschrieben bin und Zuhause nicht so viel lese, vor allem, da ich gerade nicht im Liegen lesen kann, da ich mich auf dem Bauch liegend nicht auf dem kaputten Arm abstützen kann und auf dem Rücken liegend ist auch ein eBook-reader mit nur einer Hand nur semistabil zu halten. Aber genug gejammert, nächstes Jahr werde ich dann wohl wieder arbeiten und dann auch auf der Fahrt wieder mehr zum Lesen kommen. Und wie es aussieht werde ich dann keine offenen Rezensionen mehr habe. Juhu! das Autorinnenduo des heutigen Buches hat übrigens auch einen Blog, auf dem es sich auch lohnt mal vorbei zu schauen. Und die Trilogie, deren erster Band es ist, ist mittlerweile komplett erschienen, auch als Gesamtausgabe, man muss also nicht lange warten bis es weitergeht. Ist ja auch immer schön.

Autor Runa Winacht & Maria G. Noel
Preis eBook: 0,99€
Taschenbuch: 10,99€
Seiten 308
Verlag Verlag Aretz
Genre Fantasy, Zeitreise-Liebesroman
Erscheinungsdatum 7. April 2014

Zum Inhalt (Klappentext)
Tirol, Anno 1293: Mila hat ein Geheimnis, das sie mit niemandem teilen kann. Schuld daran sind die beißenden Fledermäuse in der Höhle, ganz klar. Die bringen immer wieder ‘Dämonen’ zu ihr. Als sie den eigenartigen Matthias findet, der neben einem getöteten Dämon in einem Loch sitzt, weiß sie selbst nicht mehr, was sie glauben soll. Ist Matthias wirklich nur ein Zeitreisender, wie all die anderen auch? Aber warum kennt er dann sie und Ilya, ihren Sohn? Und was, verdammt noch mal, hat er mit Johann zu tun, dem Herrn von Ernberg? München, Anno 2012: Krimiautor Matthias hat alles verloren, was ihm wichtig war, sein Kind, seine Frau, seinen Beruf. Klar, dass er nicht mehr sonderlich am Leben hängt. Dass ihm dann ausgerechnet beißende Fledermäuse helfen, seine Vergangenheit aufzuarbeiten, hätte er sich nicht träumen lassen. Jedenfalls findet er sich in seinem eigenen Roman wieder. Verliebt sich in die geheimnisvolle Mila und ist mitten drin in ihrer faszinierenden Welt. Dann jedoch wird er grausam in die Realität zurückgeholt, denn die Fledermäuse haben eine Krankheit übertragen … Ein Zeitreise-Liebesroman vor historischer Kulisse
Meine Meinung
Der Stil
Was mir besonders aufgefallen ist, ist dass mir nicht aufgefallen ist, welche Teile des Buches aus der Feder welcher Autorin stammen. Im Laufe der Leserunde zum Buch haben die Autorinnen an ein paar Stellen verraten wer woran welchen Anteil hat, aber man hätte mir auch erzählen können, dass das Buch von einer einzelnen Autorin stammt und ich hätte es geglaubt. Ich würde mal sagen das ist ein Kompliment, schließlich bedeutet es, dass die beiden Autorinnen harmonieren.
Die Geschichte
Die Geschichte startet sehr traurig, denn es wird erzählt wie es dazu kommt, dass Matthias sein Kind und seine Frau verliert. Man wünscht sich fast, man müsste nicht miterleben, wie es zu diesem tragischen Verlust kommt. Um den Verlust zu verarbeiten fährt Matthias in die Berge, wo er in einer Höhle von den Zeitreisefledermäusen gebissen wird, die ihn ins Jahr 1293 bringen. Zusammen mit dem Leser erlebt er hier eine so spannende Zeit, dass man wirklich immer wissen will wie es weitergeht. Dabei werden immer wieder Dinge eingeflochten, die dazu führten, dass ich mich immer noch frage, welche weiteren Überraschungen in den nächsten beiden Bänden auf mich warten. Einige Zusammenhänge kann man bereits erahnen, aber wie es sich am Ende fügen wird bleibt in diesem Band noch offen.
Die Charaktere
Neben den beiden Hauptcharakteren finde ich vor allem die Nebencharaktere auch sehr interessant. Vor allem die beiden Gegenspieler Iven in der Gegenwart und Johann in der Vergangenheit, die einerseits ziemliche Ekel zu sein scheinen, andererseits aber auch ihre guten Seiten haben. Noch bin ich nicht wirklich schlau aus den beiden geworden. Auch hier bin ich also gespannt, wie sich das weiter entwickelt.
Fazit
Ein tolles Buch mit einer wirklich richtig spannenden Geschichte, wo man dringend wissen möchte wie es weitergeht. Es ist ganz klar, dass zum Ende hin einiges offen gelassen wurde, was erst in den beiden weiteren Bänden geklärt wird. Trotzdem ist die Geschichte in sich so auch erst einmal abgeschlossen und bietet theoretisch die Möglichkeit zu Ende zu sein. Es muss ja nicht unbedingt hinter jeder Andeutung ein relevanter Zusammenhang stehen? Aber da man ja weiß, dass es Band zwei und drei gibt, vielleicht ja doch?
Ich vergebe 5 Punkte
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[Rezension] Die Feuer von Erenor

Meine schlaue Liste, die ich mir gemacht habe, damit ich keine der noch zu schreibenden Rezis vergesse, sagt, dass jetzt Zeit ist „Die Feuer von Erenor“ zu rezensieren. Der Autor hat bereits Bücher zusammen mit seiner Frau veröffentlicht, sowie eine Novelle, und jetzt eben dieses Buch, das der erste Teil eines Zweiteilers ist.

Autor Stephan Lössl
Preis eBook: 6,99€
Seiten 324
Verlag GMEINER
Genre Jugendfantasy
Erscheinungsdatum 1. August 2015

Zum Inhalt (Klappentext)
Die beiden Jugendlichen Alexander und Anna begegnen auf einer Wanderung der geheimnisvollen Askaya und damit ihrem eigenen Schicksal. Die Suche nach vier gestohlenen Stundengläsern verschlug die Kriegerin aus ihrer Welt Esmarillion nach Schottland. Denn nur wenn alle sieben »Gläser der Elemente« wieder vereint sind, kann ihre Parallelwelt gerettet werden, die von den bösartigen Einaren bedroht ist. Zu dritt machen sie sich auf eine Reise, die vom mythischen Herz der Highlands bis in das fantastische Universum Askayas führt.
Teil eins des zweiteiligen Fantasyromans

Meine Meinung
Klappentext und Cover
Der Klappentext lässt es erahnen, ein großer Teil des Buches spielt in Schottland. Ich mag Whisky, also mag ich auch Schottland, schon allein deswegen habe ich mich für das Buch interessiert. Das Cover passt sehr gut zum Klappentext, da es eines der Stundengläser der Elemente, um die es im Buch geht, zeigt. Ich glaube es ist verkraftbar, wenn ich verrate, dass es das Glas mit dem Feuer von Erenor ist, also ganz eindeutig das passende Bild zum Titel.
Geschichte und Stil
Der Stil hat mir gut gefallen, man konnte sich schnell in die Geschichte einfinden. Diese fing eher langsam an, man lernte zunächst Alexander und seine Eltern kennen und erfuhr ein wenig über die Vorgeschichte der Familie, die einer der Gründe für den Schottlandurlaub war. Anna stößt dann erst in Schottland dazu, wo die beiden Jugendlichen in ihr Abenteuer starten. Spätestens ab dem Moment wo sie auf Askaya treffen nimmt die Geschichte deutlich Fahrt auf und es geht Schlag auf Schlag. Zum Ende hin wurden die Verwicklungen um die Stundengläser wirklich sehr verworren, vieles klärt sich dann aber noch und ein paar Fragen müssen ja auch für den zweiten Band übrig bleiben. Zum Ende macht die Geschichte nochmal eine Verschnaufpause, in der es wieder etwas langsamer zugeht.
Die Charaktere
Alexander und Anna sind beide keine typischen Jugendlichen, was sie aber umso authentischer macht wie ich finde. Das Gleiche gilt für Alexanders Eltern. Hin und wieder habe ich mich zugegebenermaßen gefragt, was diese beiden doch sehr unterschiedlichen Menschen verbindet, aber da es ein Jugendbuch ist, lernt man die Eltern natürlich auch einfach nicht so ausführlich kennen. Und dann ist da noch Annas Bruder, der über den gesamten Band rätselhaft bleibt, da bin ich sehr gespannt, wie er sich im zweiten Teil weiterentwickelt.
Fazit
Mir hat das Buch gut gefallen und ich denke es für Jungen wie für Mädchen interessant, immerhin ist der wichtigste Hauptcharakter ja Alexander, aus dessen Sicht wir den größten Teil der Geschichte erleben. Sie vermischt verschiedene Fantasy-Elemente, neben der Parallelwelt aus der Askaya kommt gibt es zum Beispiel auch noch die eine oder andere Gestalt aus der nordischen Mythologie. Man bekommt hier also schöne Jugendfantasy mit viele verschiedenen Elementen geboten, von denen manche sehr klassisch sind, andere wieder gar nicht.
Ich vergebe 4 Punkte.
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[Rezension] Die Wanifen: Seegeist

Und noch ein Buch, das ich im Krankenhaus gelesen habe und das bis heute noch auf meinem Stapel unrezensierter Bücher herumlungerte. Bei diesem Buch kann ich sogar herumliegen sagen, da ich die Printausgabe bekommen hatte. Dabei habe ich dann auch gleich feststellen können, dass auch einarmig Lesen eine gewisse Herausforderung ist, vor allem bei einem etwas dickeren Buch wie diesem und wenn man nicht auf dem Bauch liegen kann, was mit gebrochenem Arm echt nicht geht. Glücklicherweise hatte ich aber im Krankenhaus ein tolles Krankenhausbett, bei dem man das Rückenteil elektrisch verstellen konnte, sodass ich mich nicht mal anstrengen musste, wenn ich mich aufsetzen wollte, sondern das per Knopfdruck erledigen konnte. Und dann sind da ja noch die Krankenhausnachttische mit ihrem ausklappbaren Teil, der sich übers Bett schieben lässt und unter dem man das Buch ein bisschen festklemmen kann, sodass es nicht von selbst zugeht, auch wenn man nur eine Hand zum Halten zur Verfügung hat. Total super sowas, zumindest so ein schickes Bett will ich wenn ich alt und klapprig bin auch wieder haben!
Aber jetzt zum Buch:

Autor René Anour
Preis eBook: 3,99€
Taschenbuch: 14,99€
Seiten 412
Verlag tredition
Genre Fantasy
Erscheinungsdatum 3. September 2015

Zum Inhalt (Klappentext)
Die Alpen in grauer Vorzeit
In einem Pfahlbaudorf an den Ufern des Atasees gehen merkwürdige Dinge vor sich. Immer wieder verschwinden Menschen in den Wäldern und kehren nie wieder zurück. Als die junge Ainwa ahnt, dass sie die nächste sein wird, verlässt sie das Dorf, um ihrem Schicksal zu entgehen. Doch in der Tiefe des Urwalds merkt sie, dass sie bereits verfolgt wird …

Meine Meinung
Klappentext und Cover
Ich finde, dass das Cover ein wenig das Gefühl vermittelt, dass es sich um ein Jugendbuch handelt. Unter anderem da die Hauptperson Ainwa noch sehr jung ist, ist das Buch auch auf jeden Fall auch für jüngere Leser zu empfehlen, ein reines Jugendbuch ist es aber eindeutig nicht. Das Cover passt aber sehr gut zum Buch, mit dem Pfahlbaudorf und dem angedeuteten Seelengeist.
Den Klappentext finde ich ebenfalls passend. Er ist ja nicht besonders lang, aber ein schöner Teaser für das, worum es im Buch geht.
Geschichte und Stil
Der größte Teil des Buches ist in der Ich-Perspektive aus Sicht der Protagonistin Ainwa geschrieben, es gibt aber immer wieder Rückblenden, in auktorialer Erzählweise. Eigentlich kann man so also sehr gut auseinanderhalten ob man sich gerade in der Erzählgegenwart befindet, oder eben in einer Rückblende. Ich gestehe, dass ich dabei aber trotzdem hin und wieder durcheinander geraten bin, ich weiß auch nicht so recht warum, vor allem da auch inhaltlich eigentlich immer klar war, wo man sich gerade befindet.
Die gesamte Geschichte offenbart sich erst nach und nach. Zunächst werden ziemlich viele Dinge offen gelassen. Man kann sich natürlich als Leser Gedanken machen, was wohl passiert sein könnte oder wie Dinge zusammenhängen, und man wird dabei auch nicht direkt auf falsche Fährten geführt, es handelt sich ja nicht um einen Krimi, aber das eine oder andere erschließt sich einem doch erst recht spät im Buch. Das macht aber ja auch einen Teil der Spannung aus und am Ende versteht man die Zusammenhänge auch, sodass man nicht mit einem Gefühl, dass noch etwas in der Geschichte fehlt zurückgelassen wird.
Die Charaktere
Bei einigen Charakteren ist es mir schwer gefallen einzuschätzen wie alt sie sind. Grundsätzlich sind aber alle Charaktere sehr schön aufgebaut. Vor allem in Ainwa kann man sich sehr gut hineinversetzen. Das erleichtert die Ich-Perspektive sicherlich, aber ihre Ängste und Sorgen, ihre Gedanken, sind auch wirklich so dargestellt, dass gut nachvollziehbar ist, was sie fühlt und wie sie handelt, selbst in Situationen in denen man grundsätzlich denkt, dass Ainwa sich vielleicht besser anders verhalten sollte.
Fazit
Eine sehr spannende Fantasy-Geschichte mit einem ungewöhnlichen Setting. Eine Geschichte, die ohne großes Liebesdrama auskommt und doch einiges an Gefühl mitbringt. Ich mag ja Geschichten, die ein wenig abseits der üblichen mittelalterlich geprägten Fantasy zu finden sind und es hat wirklich Spaß gemacht in diese Welt einzutauchen, die den Leser in steinzeitlichen Fantasy entführt.
Ich vergebe 5 Punkte.
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