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Blogtour – Die Krieger des Horns – Feuermond

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Willkommen zum zweiten Tag der Blogtour zum Buch “Die Krieger des Horns – Feuermond” von Josefine Gottwald. Bei mir gibt es heute ein Interview mit der Autorin, damit ihr den Mensch hinter den Büchern noch ein kleines bisschen besser kennenlernen könnt. Und wenn ihr noch mehr wissen wollt, schaut doch gerne auf ihrer Homepage vorbei. Am Ende des Posts gibt es außerdem ein kleines Gewinnspiel für euch und natürlich eine Liste mit allen Teilnehmenden Posts der Blogtour, die bis zum Ende der Woche mit sämtlichen Links versehen wird.

Fotografin: Steffi Börner

Josefine Gottwald
Fotografin: Steffi Börner

1. Auf deinem Blog steht, dass du „Die Krieger des Horns“ bereits mit 14 veröffentlicht hast, handelt es sich bei diesem Buch um eine Fortsetzung davon oder ist es eine Neuauflage des Buches?
Die Reihe “Die Krieger des Horns” erschien bei Machtwort von 2003 bis 2010 in drei Bänden, war jedoch noch unvollendet. Jetzt erscheinen die Bücher mit neuem Cover und neuen Untertiteln als Ebooks und beinhalten außerdem den bisher unveröffentlichten vierten Teil. “Feuermond” ist also eine überarbeitete Neuauflage des Taschenbuchs, das vor 11 Jahren unter dem Titel “Wenn die Sonne untergeht” erschien. Nach so langer Zeit hat es mich sehr in den Fingern gejuckt, ein paar grobe Korrekturen vorzunehmen, vor allem zu Beginn des Romans. Da der Arbeitstitel für Teil 4 “Blutmond” lautete und das nicht so richtig zu den bisherigen (Taschen)Büchern passte Titel waren: I: Wenn die Sonne untergeht, II: Reise ins Dunkel 1, III: Reise ins Dunkel 2), beschloss ich eher kurzfristig, die Untertitel neu zu vergeben, auch wenn das ein klein wenig Verwirrung schaffen würde. Ich beziehe mich jetzt komplett auf den Mond und versuche, eine Brücke zum Inhalt zu schlagen. Ich hoffe, das ist gelungen!
1.1 Wir kenne ja jetzt den neuen Untertitel des ersten Bandes und du hast den alten Arbeitstitel des letzten Bandes verraten. Magst du auch den Untertitel des zweiten Bandes, der im Dezember erscheint verraten? Und evtl. auch den des dritten Bandes?
Band drei und vier möchte ich gern noch ein bisschen unter Verschluss halten, damit es spannend bleibt. Aber ich denke, es ist schon ganz aufregend, zu erfahren, dass Teil zwei unter dem Titel “Blutmond” erscheint – vor allem auch, wenn man sich überlegt, wie dann wohl das Cover aussieht!
1.2 Kannst du uns noch etwas mehr zur Entstehung der neuen Untertitel und dem Bezug zum Buch verraten?
Die Entscheidung für die neuen Untertitel ging Hand in Hand mit der Entwicklung der neuen Cover. In den ursprünglichen Titeln spielte ich wie gesagt mit den Lichtverhältnissen bzw. der Tageszeit. Für den vierten Band nutzte ich ja vorübergehend den Arbeitstitel “Blutmond” und mit der Entscheidung für die Neuausgaben stand ich auch vor der Überlegung, das Ganze etwas zu vereinheitlichen. Die Grundidee mit der drohenenden Düsternis gefiel mir gut, aber es war nicht eingängig genug und ich wollte natürlich auch nicht zu sehr mit der Twilight-Saga in Verbingung gebracht werden. Dass der Mond in den Covern eine wichtige Rolle spielen würde, habe ich mit meinem Designer bei der Konzeptentwicklung beschlossen. Ich überlegte daher, die Tageszeiten zu vernachlässigen und verschiedene Mondphasen einzubringen, weil der Mond in den Büchern eigentlich allgegenwärtig ist. Die Vampire und Werwölfe, überhaupt alle finsteren Gestalten, treiben sich des nachts herum und haben zum Mond einen starken Bezug. Eine Schlüsselszene aus dem Buch oder eine gewisse Grundstimmung wollte ich zusätzlich in den Titel bringen, um dem Mond noch etwas Besonderes zu geben, das sich im Inhalt wiederfindet und zusätzlich bildlich darstellen lässt. So entstand das erste Buch “Feuermond”, das darauf anspielt, dass es während des Showdowns im Wolf Forest einen großen Brand gibt, bei dem das Versteck der Vampire, die Kirche eines alten Klosters bis auf die Mauern abbrennt. Der Dämon, den die Vanpire beschwören wollen, besteht außerdem aus Feuer, daher finde ich es ganz passend und spannend und bisher habe ich eigentlich auch nichts anderes gehört.

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Buchcover Tobias Roetsch


2. Wenn man das Buch liest und sich deine Biografie anschaut weiß man, dass du auch viel mit Pferden zutun hast. Seit wann reitest du und welche Bedeutung hat der Umgang mit Pferden für dich?
Ich habe begonnen, zu reiten, als ich zehn Jahre alt war, inzwischen blicke ich also schon auf 16 Jahre Erfahrung zurück (lacht). Ich bin zum Beispiel sehr lange im Westernstil geritten und habe mir schließlich vor einigen Jahren selber ein junges Pferd zugelegt, das ich nun ausbilde. Es ist erstaunlich, wie viel man bei der Arbeit mit Tieren über sich selber lernt, das Pferd ist wie ein Spiegel, der einen nicht belügen kann. Gerade junge Pferde reagieren auf Fehler sehr sensibel, sitzt man da schief im Sattel, laufen die auch schon mal ein paar Runden im Kreis, bis man selber auf die Idee kommt, sein Gewicht zu korrigieren. Das Tier ist in den seltensten Fällen Schuld. Ich finde den Umgang mit Tieren für die Entwicklung besonders wertvoll, daher habe ich auch mein erstes Kinderbuch Geschichten über die Freundschaft zu Pferden gewidmet (“Zwischen Steppe und Sternenhimmel – Pferdeabenteuer aus aller Welt” erschienen im Oktober 2014 im Alwis Verlag).

3. Kennst du den NaNoWriMo? Hast du vielleicht selbst schon mitgemacht?
Ich nehme dieses Jahr sogar schon zum dritten Mal teil, aber ich habe das Gefühl, mit wachsender Selbstdisziplinierung immer weniger auf den Gemeinschaftseffekt angewiesen zu sein, obwohl ich den Austausch immer noch erfrischend finde. Aber bei mir bewirkt eine harte Deadline (zum Beispiel vom Verlag oder eine Redaktion) wesentlich mehr, dann setze ich mich einfach hin und schreibe das Buch. Ohne Vertrag habe ich eher das Gefühl, ins Blaue zu schreiben, da rutschen mir andere Aufgaben immer in der Priorität hoch… “Gewonnen” habe ich den NaNo übrigens noch nie…

4. Wie hast du dich vor deiner ersten Lesung gefühlt?

Ich kann mich gar nicht mehr so richtig erinnern, wann ich das erste Mal vor anderen gelesen habe. Ich nehme aber an, es war zu Schulzeiten, sicher vor einer jüngeren Klasse. Das Schöne dabei ist, dass man ja als Autor der einzige ist, der wirklich weiß, wovon er spricht, ganz anders, zum Beispiel, als bei Fachvorträgen im Studium. Allgemein bin ich aber eher nervös, auch wenn man es mir nicht immer anmerkt. Die Routine hilft zwar nach über hundert Lesungen, aber ich stehe nach wie vor nicht super gerne im Mittelpunkt. Auch wenn die Fragen und Meinungen der Leser immer sehr spannend sind!

5. Möchtest du deinen Beruf irgendwann zugunsten des Schreibens vollkommen aufgeben, oder ist der Ausgleich für dich wichtig?

Ich schreibe ja schon beruflich, da ist der Schritt vergleichsweise klein. Ich könnte mir vorstellen, das journalistische Arbeiten zugunsten der Romane nach und nach einzuschränken, um mehr Planungsfreiheit und Flexibilität – zum Beispiel auch für Lesungen – zu haben und mich mehr aufs Marketing konzentrieren zu können. Regelmäßig kürzere Texte abgeben zu müssen, hilft aber auch sehr gut, in der Übung zu bleiben und quasi das “Auftragsschreiben” zu trainieren – und natürlich kann man auch in kürzeren Abständen Rechnungen schreiben! (lacht)

6. Wo schreibst du am liebsten?
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Ich habe das Gefühl, das ist phasenweise unterschiedlich. Ich habe sehr große Teile verschiedener Romane an meinem Laptop im Bett oder per Hand in Notizbücher geschrieben. Während des Studiums arbeitete ich oft im Lesesaal der Bibliothek – einfach toll für die Disziplin, wenn um einen herum alle konzentriert arbeiten! Inzwischen brauche ich keine wirklichen Rituale mehr, sondern schreibe fast “auf Knopfdruck”, in der Regel aber am Schreibtisch, wo ich Platz habe, meine Rechercheunterlagen auszubreiten. Das ist einfach am praktischsten. Wenn es mich in der Natur überkommt, zum Beispiel im Urlaub, mache ich mir eher Notizen per Hand oder formuliere nur kurze Passagen und einzelne Szenen.

7. Schreibst du chronologisch von Kapitel eins bis Ende oder chaotisch das Kapitel, zu dem dir gerade die Muse rät?
Ich habe mein Vorgehen irgendwann man die Fragment-Methode genannt, ich denke, das umschreibt es ganz gut. Ich finde es sehr sinnvoll ein starkes Potential für den Moment zu nutzen, wenn man in der Stimmung für ein konkretes Kapitel ist. Kommt mir etwas Romantisches oder etwas Trauriges in den Sinn, wird die Passage am besten, wenn man diese Energie direkt umsetzt. Bei Teil 4 der Krieger des Horns erscheint die ursprünglich erste Szene zum Beispiel erst in Kapitel 37 (von 53), vor allem der Prolog kommt oft etwas später. Früher oder später muss man aber auch alles “zusammenpuzzeln” und “Lücken füllen”. Meistens sind das bei mir dann eher emotionsärmere Szenen mit mehr Action, die ich vor mir her schiebe. Wichtig ist, dass man sich dann auch dort den Spaß erhält, wenn man das stoisch abarbeitet, merkt der Leser immer, dass die Leidenschaft fehlt.

8. Wo kommen dir die besten Ideen?

Ich weiß nicht, ob es einen Autor gibt, der diese Frage beantworten kann… Ich denke, gut sind Orte, an denen man abschalten kann, bei mir ist das vor allem in der Natur, zum Beispiel beim Ausreiten. Als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe, waren es auch oft Hundespaziergänge. Aber eigentlich kann einen die Inspiration überall packen, selbst in der Straßenbahn! Aber wenn man sich durch alltägliche Probleme ein bisschen blockiert fühlt, hilft es, glaube ich, sich mit verwandten – also in meinem Fall oft fantastischen – Themen zu befassen, zum Beispiel mal einen eindrucksvollen Film zu sehen, zu lesen oder auch Musik zu hören, dann kommen die Bilder oft von allein!

9. Wieviel Zeit verbringst du täglich mit Schreiben?

Das ist eine gute Frage. Ich hab manchmal das Gefühl, ich mache eigentlich den ganzen Tag nichts anderes (wenn ich nicht gerade Haushaltsaufgaben erfülle…). Viele Stunden kostet zum Beispiel die geschäftliche Konversation per Email, und dann sind da ja noch die Artikel. Es ist also in jedem Fall ein bedeutender Teil des Tages, wobei es schon sehr viele Tage gibt, an denen ich an den Buchprojekten nahezu gar nicht arbeite – zumindest im Moment. Und Überarbeiten und recherchieren muss man ja hin und wieder auch.

10. Lässt du deine Bücher schon in der Entstehung kapitelweise probelesen, oder darf der erste Beta-Leser erst ran, wenn das Manuskript grundsätzlich das erste Mal fertig ist?

Bisher habe ich das meist erst mit vollständigen Büchern gemacht. Das lag aber vielleicht auch daran, dass ich die Zeit der Menschen erst beanspruchen wollte, wenn ich auch wirklich sicher sein konnte, dass das Buch zeitnah zum Abschluss kommt. Für einige Romane habe ich tatsächlich mehrere Jahre gebraucht, was ganz verschiedene Gründe hatte. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass es sehr motivierend sein kann, einem Vertrauten regelmäßig Fahnen der Rohfassung anzuvertrauen – auch wenn später noch viele Korrekturen erfolgen.

11. Du hast bisher hauptsächlich Fantasy-Bücher für Kinder bis junge Erwachsene geschrieben, schreibst aber auf deiner Homepage, dass du dich auch in die Richtung historischer Roman entwickeln möchtest. Wird die Zielgruppe sich dann auch in Richtung Erwachsenenliteratur verändern, oder möchtest du weiterhin im Bereich Jugendbuch bleiben?

Ich denke eigentlich gar nicht, dass das Jugendbuch für mich so weit von der Erwachsenenliteratur entfernt ist. Natürlich werden die Protagonisten älter und haben andere Erfahrungen. Die Probleme der Figuren bei Fantasy-Romanen sind aber oft ähnlich, daher wird auch mein historischer Fantasyroman gut für Jugendliche lesbar sein.

12. Und weil es auf meinem Blog ja auch viel ums Kochen geht: kochst du gerne?

Ich finde tatsächlich, dass das eine tolle Form von Kreativität ermöglicht. Ich koche eigentlich fast immer ohne Rezept und schätze gutes Essen besonders. Wenn man eine Familie hat, lohnt es sich ja auch! Dafür backe ich aber so gut wie nie, das ist mir einfach zu langwierig und wenn ich das Rezept variiere, kommt immer nur Matsch raus…

Piper und Andy

Piper und Andy
Fotografin: Sani Insanity

So, das war mein Interview mit Josefine Gottwald, ich hoffe es hat euch gefallen und ein bisschen neugierig gemacht. Morgen geht es bei Jemo Kohiri weiter mit einem Beitrag über die Charaktere des Buches “Die Krieger des Horns – Feuermond”.

Hier auch nochmal die gesamte Blogtour im Überblick:

17.11. literatwo.de – Das Buch
18.11. conjanrw.wordpress.com – Die Autorin
19.11. lisaerbe.blogspot.de – Die Charaktere
20.11. evyswunderkiste.blogspot.de – Das Cover
21.11. aliterarypassion.blogspot.de – Die Reihe

Gewinnspiel
Die Autorin war so lieb mir eine Goodiebag zur Verfügung zu stellen, die ich zusammen mit einem eBook des Buches im Wunschformat an euch verlosen darf. Inhalt: 1 signiertes Exemplar des Taschenbuchs zu “Die Krieger des Horns 3”, 1 Poster und 1 Lesezeichen zum aktuellen Kinderbuch “Zwischen Steppe und Sternenhimmel”, 1 “Krieger des Horns”-Mini-Sticker, 1 “Krieger des Horns”-Lesezeichen zu den Taschenbuchausgaben im Machtwortverlag, 2 “Krieger des Horns”-Postkarten. die Goodiebag wird selbstverständlich per Post verschickt, deswegen werde ich den oder die Gewinner/in im Anschluß an die Auslosung nach der Postanschrift fragen. Das eBook von “Die Krieger des Horns – Feuermond” im Wunschformat (EPUB, MOBI oder PDF) gibt es dann natürlich per Mail.
Die Teilnahme ist denkbar einfach: hinterlasst bis Sonntag, den 23.11.2014 um 23:59 Uhr mittags einen Kommentar hier. Eure Daten werden nicht an Dritte weitergereicht und außer mir und Josefine bekommt sie auch niemand zu sehen. Eine Barauszahlung des Gewinns ist natürlich nicht möglich und der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Ich werde den oder die Gewinner/in am Sonntag den 23.11. im Laufe des Tages hier bekanntgeben, aber natürlich nur mit dem Namen, mit dem derjenige hier kommentiert.

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