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Zitronentaler

Das Rezept, das ich heute für euch habe ist eines meiner liebsten Plätzchenrezepte zu Weihnachten. Seit ich diese leckeren Plätzchen entdeckt habe backe ich sie wirklich jedes Jahr und ich habe sie auch schon einfach so zwischendurch, ganz ohne Weihnachten gebacken, schließlich schmecken Zitronenplätzchen auch im Sommer gut.

Zitronenkekse1Zutaten:
300g Mehl
200g Butter
100g Zucker
4 Eigelb
100g weiße Schokolade/ Kuvertüre
abgeriebene Schale von 2 Bio-Zitronen

Die Zubereitung ist eigentlich denkbar einfach. Aus Mehl, zimmerwarmer Butter, Zucker, Eigelb und dem Abrieb einer Zitrone wird ein glatter Teig geknetet. Dieser kommt dann in Folie für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank. Danach rollt man den Teig auf einer bemehlten Fläche etwa 3 bis 5mm dünn aus und schneidet ihn in Stangen oder Rauten. Diese werden dann auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech gelegt und kommen bei 180°C für 8-10 Minuten in den Backofen. Die Plätzchen sollten recht hell bleiben.
Das Problemmit diesem Teig ist, dass er frisch aus dem Kühlschrank eigentlich zu fest ist, um ihn gut auszurollen, wenn er etwas warm und damit weich geworden ist, ist er aber sehr klebrig. Irgendwie habe ich das Problem ständig bei den Plätzchensorten, die ich gerne backe. Ich habe mal versucht den Teig zwischen zwei Lagen Backpapier auszurollen, weil das bei manchen Teigsorten ja total super klappt und eine Menge Sauerei mit dem Mehl auf der Arbeitsfläche erspart, bei diesem Teig geht das aber gar nicht, der klebt dann an beiden Backpapierlagen fest, lässt sich nicht gut schneiden und überhaupt, also das ist keine gute Lösung gewesen. Ich bin deswegen mittlerweile auch dazu übergegangen, dass ich meisten Rollen aus dem Teig forme, bevor ich ihn in den Kühlschrank lege und dann mit einem dünnen, scharfen Messer Taler schneide, das sieht auch hübsch aus und ist deutlich einfacher, als die Sache mit den Stangen oder Rauten. Man kann alternativ natürlich auch einfach von Hand zuerst kleine Kugeln (etwa Haselnussgröße) formen und diese dann zu flachen Talern drücken oder kleine Kipferl formen. Leider hatte ich ausgerechnet mit dem Blech mit den Talern dieses Jahr einen kleinen Küchenunfall, mir ist das komplette Blech runtergefallen! Ich hab mich so geärgert!
Die gebackenen und ausgekühlten Plätzchen werden jedenfalls noch verziert. Dazu schmilzt man die weiße Schokolade und rührt den Abrieb der zweiten Zitrone in die geschmolzene Schokolade. Damit werden jetzt die Stangen, Taler oder was man auch immer gemacht hat etwa zur Hälfte bestrichen. Wer mag kann sie noch mit etwas dunkler Kuvertüre, die in feinen Linien darüber gezogen wird verzieren. Ich habe mich dieses Mal für ein paar bunte Zuckerperlen als weitere Verzierung entschieden.

Zitronenkekse2

Mit diesen Plätzchen nehme übrigens ich an den White Chocolate Wochen auf Danielas Foodblog teil. Da Daniela zu diesem Event aufgerufen hat, weil sie mit ihrer Histaminintoleranz eigentlich keine Schokolade essen darf, weiße Schokolade aber einigermaßen verträglich ist, habe ich mich auch mal mit der Frage beschäftigt, wie das eigentlich so mit der Verträglichkeit der restlichen Zutaten meines Rezeptes bei Histaminintoleranz ist. Dabei bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass mein Rezept mit einer klitzekleinen Abwandlung verträglich sein müsste, wenn ich das richtig verstanden habe. Und zwar sollte man, wenn man an einer Histaminintoleranz leidet kein Weizenmehl nehmen, sondern Dinkelmehl oder ein anderes Mehl, das man mag und gut verträgt. Und das mit der Zitrone scheint so eine Sache zu sein, von einigen werden Zitronen anscheinend vertragen, von anderen nicht. Wenn man die Zitronenschale weglassen müsste wäre natürlich schade, das macht schon sehr viel des Geschmacks aus, ich weiß nicht, ob Backaroma da eventuell eine Alternative ist. Praktisch ist dafür immerhin, dass nur Eigelb verwendet wird, weil Eiweiß meist schlecht vertragen wird, das Eigelb aber gut.
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Ein paar Anmerkungen noch: wie man sieht, handelt es sich bei dem Teig um einen klassischen 3-2-1 Teig, der dann aber noch mit dem Eigelb verfeinert wird. Durch das Eigelb werden die Plätzchen unheimlich mürbe, was total lecker ist. Man muss deswegen beim Verzieren und allgemein aber auch ein bisschen aufpassen, da die Plätzchen deswegen sehr leicht brechen. Aber das kriegt man ja hin – wenn man nicht gerade das komplette Blech auf den Boden schmeißt nach dem Backen. Und ich habe zum Aromatisieren der weißen Schokolade so gekauften Zitronenabrieb im Tütchen genommen. Völlig egal welchen man da nimmt, wird die Schokolade auf jeden Fall ein wenig körnig durch die Zitrone, das merkt man beim Bepinseln der Plätzchen. Das muss so. Insgesamt handelt es sich vom Aussehen hierbei ja eher um rustikale Plätzchen und nicht um filigrane Ausstecherle. Damit habe ich es mangels Platz ja auch im Moment nicht so, wie der eine oder andere von euch ja schon weiß. Der Geschmack der Plätzchen ist aber wirklich so großartig, dass es sich auf jeden Fall lohnt sie zu backen! Und mit dem Eiweß könnt ihr dann gleich noch die leckeren Müsli-Makronen backen, mit denen ich am 7. Dezember bei Frollein Keks im Adventskalender zu Gast war.

Cassis-Plätzchen zum Tee

01_fb_BannerDas Knusperstübchen feiert seinen ersten Geburtstag und zu diesem Anlass hat Sarah dazu aufgerufen ein knuspriges Rezept für ihre Tea Party beizusteuern. Jetzt zur Weihnachtszeit backt man ja ohnehin sehr viel und das eignet sich alles natürlich auch ganz hervorragend zu so einem Anlass. Werde würde schließlich nicht auf die Idee kommen zu einem Geburtstagstee in der Vorweihnachtszeit auch ein paar Plätzchen anzubieten? Und deswegen gibt es von mir jetzt leckere, mit Johannisbeermarmelade gefüllte und mit Cassisguss verzierte Plätzchen.

Cassis3Zutaten:
180g Butter
80g Zucker
300g Mehl
Salz, Vanille
100g Johannisbeerkonfitüre
100g Puderzucker
4 EL Cassis
Rote Lebensmittelfarbe

Alle Zutaten bis auf Konfitüre, Puderzucker und Cassis werden zu einem glatten Teig verknetet. Dafür ist es zweckmäßig, wenn die Butter nicht gerade frisch aus dem Kühlschrank kommt, sondern Zimmertemperatur hat. Alternativ kann man sie natürlich in der Mikrowelle etwas erwärmen, wenn man so wie ich, nicht rechtzeitig daran gedacht hat, dass man ja noch backen möchte. Ich habe den Zucker durch selbstgemachten Vanillezucker (eine oder mehrere ausgekratzte Vanilleschoten in ein Glas mit Zucker geben und tagelang, wochenlang, monatelang stehenlassen) ersetzt, dann braucht man gar nicht mehr unbedingt weitere Vanille. Hat man gerade nicht so viel Vanillezucker da (gekauft ist der ja doch zu teuer, um da 80g von in den Teig zu geben), nimmt man am besten das Mark einer Vanilleschote und setzt dann selbstgemachten Vanillezucker fürs nächste Jahr an.
Der fertige Teig kommt, in Folie gewickelt, für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank. Danach wird er auf einer bemehlten Fläche etwa 3mm dünn ausgerollt und man ärgert sich, dass er dabei ständig zerbricht, knetet ihn deswegen noch einmal mit den Händen weich und hätte sich wahrscheinlich die Aktion mit dem Kühlschrank auch einfach sparen können. Frisch aus dem Kühlschrank ist der Teig einfach zu bröselig, um ihn gut zu verarbeiten, wird er zu warm, ist er allerdings sehr weich. Ich habe ziemlich viel Mehl beim Ausrollen gebraucht, um zu verhindern, dass der Teig am Nudelholz klebte. Cassis1
Aus dem ausgerollten Teig sticht man auf jeden Fall Herzen, Sterne oder was einem sonst so beliebt aus. Zu filigrane Teile sind nicht so praktisch. Keksstempel sind auch nicht praktisch. Ich habe das mit dem Keksstempel ausprobiert, es hat leidlich gut geklappt, aber der Teig ist dafür doch eigentlich zu klebrig. Beim zweiten Mal ließ sich der Teig recht gut ausrollen, also nachdem ich die ersten Ausstechreste wieder zusammengeknetete hatte, beim dritten Mal war er dann recht bröselig, weil ich wie gesagt doch einiges an Mehl beim Ausrollen darüber streuen musste.
Die ausgestochenen Plätzchen kommen jedenfalls bei 190°C für 10 bis 12 Minuten in den Backofen. Man kriegt das ja nicht immer so hin, dass der Teig wirklich überall gleich dünn ist, man sollte aber schauen, dass man Plätzchen gleicher Dicke zusammen bäckt, sonst geht es einem wie mir und ein Teil der Plätzchen wird eigentlich zu dunkel. Das war jetzt nicht extrem schlimm, verbrannt sind sie mir ja nicht, aber die dünnen Plätzchen hätten ein, zwei Minuten vor den dicken aus dem Ofen gewollt eigentlich.
Cassis2Glücklicherweise kann man bei gefüllten Plätzchen derlei Missgeschicke ganz gut wieder kaschieren, indem man die dunkleren Kandidaten einfach als untere Plätzchen verwendet. Nachdem die Plätzchen ausgekühlt sind, wird nämlich die Hälfte davon mit der Johannisbeerkonfitüre bestrichen, die man vorher ein wenig erwärmt hat, damit das besser geht. Man kann auch Gelee verwenden. Oder diese Marmelade, die damit prahlt ganz samtig und vor allem ohne Kerne zu sein. Also wichtig das das „ohne Kerne“.
Auf die mit Konfitüre bestrichenen Plätzchen setzt man jetzt jeweils eines, das noch keinen Überzug hat. Das ist der zweite Grund, der gegen Keksstempel spricht, zumindest bei der Hälfte der Plätzchen sieht man diesen eh nicht, weil er ja mit einem zweiten Plätzchen zugeklebt wird.
Aus Puderzucker und Cassis rührt man jetzt einen eher dicken Guss. Cassis wird leider, wenn er nicht mehr ganz frisch ist, schnell bräunlich und deswegen ist auch mein Guss bräunlich geworden, fast so, als hätte ich nicht Johannisbeerlikör, sondern Kaffee genommen, um ihn anzurühren. Der Likör ist wegen der Farbänderung nicht schlecht, so viel Alkohol und Zucker wie da drin ist, das wird nicht so schnell schlecht, aber es sieht halt nicht mehr soooooo schön aus. Wenn man hat, kann man das mit roter Lebensmittelfarbe kompensieren. Ich hatte nicht und blau oder grün fand ich jetzt doch irgendwie unpassend. Deswegen habe ich ein bisschen Dekorpuder in rot-metallic auf den Zuckerguss gegeben noch. Dieses Dekorpuder ist nicht ganz günstig, wenn man es mit einem kleinen Pinsel aufträgt, braucht man aber auch nur ganz wenig davon. Weil der Zuckerguss noch feucht war, habe ich es allerdings mit einem Löffelstiel vorsichtig darüber gestreut. Dafür brauchte ich auch nur sehr wenig.
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Eigentlich sind die Plätzchen ja relativ langweilige Butterplätzchen, aber durch die Füllung aus Marmelade und den Guss mit Cassis bekommen sie einen tollen Pfiff und eigenen sich wie ich finde wirklich großartig für einen Geburtstagstee. In diesem Sinne: Alles Gute dir und dem Knusperstübchen liebe Sarah!