Hähnchenschnitzel Wiener Art

Wer mich ein bisschen kennt, der weiß: die Pfanne und ich, wir sind keine Freunde. Ich kann Spiegelei und ich kann Briketts. Komischerweise kann ich in Töpfen ganz gut Dinge anbraten, aber das soll heute nicht das Thema sein. Das Thema heute ist die Küche Österreichs. Zorra hat dazu aufgerufen ein bisschen Österreich in unseren Kochtöpfen einziehen zu lassen und verlost dabei sogar auch noch drei Karten für das Bloggercamp in Salzburg Ende Mai. Und ich habe mich spontan entschieden mich mal an Schnitzelchen zu wagen.

IMG_0419Zutaten:
4 Hähnchenminutenschnitzel
Mehl
2 Eier
Salz
Semmelbrösel
4 EL Butter

Für ordentlich panierte Schnitzel braucht man eine kleine Panierstraße, also drei Teller, in denen man Mehl, mit Salz verquirlte Eier und Semmelbrösel anrichtet und durch die man die Schnitzelchen dann langsam durchfahren läßt. Also sozusagen.

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Man nimmt sich also ein Schnitzelchen und wälzt es in Teller 1 im Mehl, dann tunkt man es in Teller 2 in das mit Salz verquirlte Ei und zuletzt wird es noch einmal gewälzt, dieses Mal in den Semmelbröseln, die sich in Teller 3 befinden. Bei jeder Station achtet man darauf, dass das Schnitzelchen schön von allen Seiten und ganz gleichmäßig von dem Inhalt des Tellers bedeckt wird. Und dann brät man das so behandelte Schnitzelchen in der Pfanne in Butter aus. Dazu sollte man die Butter komplett schmelzen lassen und sie sollte auch recht heiß sein. Und ja, man braucht wirklich recht viel Butter, denn das Schnitzel wird fast eher frittiert, als angebraten, das ist schon richtig so. Das geht übrigens relativ schnell, also vielleicht 2 oder 3 Minuten pro Seite, viel länger braucht es nicht, sind ja Minutenschnitzelchen und wir wollen ja hinterher eine schön knusprige, angebräunte, aber nicht verbrannte Panade haben. IMG_0409
Eigentlich ist es total einfach und dauert auch gar nicht so lange. Man weiß nicht, warum ich früher immer Briketts hatte hinterher. Wahrscheinlich, weil ich zu wenig Fett genommen habe. Und zu viel Zeit. Und zu dicke Schnitzel. Oder zu tiefgekühlte Schnitzel, denn diese Schnitzel hier waren tatsächlich meine allerersten selbstpanierten Schnitzel! Man mag es kaum glauben, aber es ist so!
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Übrigens habe ich natürlich kein Paniermehl aus dem Supermarkt genommen, sondern wirklich echte, selbstgemacht Semmelbrösel. Auch das ist total einfach, dafür braucht man nur steinharte Brötchen, eine Küchenreibe und ein Glas zur Aufbewahrung. Die steinharten Brötchen kriegt man, wenn man Brötchen nach dem Backen oder nachdem man sie beim Bäcker gekauft hat nicht isst, sondern sie tagelang offen in der Küche rumliegen läßt. Man muss selbst absolut nichts dazu tun. In meinen Semmelbröseln befanden sich übrigens auch ein paar Brösel von einer versteinerten Laugenbrezel. Falls ihr also irgendwelche Brotfossilien bei euch findet, raspelt diese auf einer feinen Küchenreibe und packt sie gut verschlossen in ein Glas, die Brösel halten sich ewig und sind durchaus vielseitig verwendbar, nicht nur als Panade.
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So, und jetzt entschuldige ich mich noch dafür, dass ich nur Hähnchenschnitzel Wiener Art gemacht habe und kein echtes Wiener Schnitzel mit Kalb, ich habe schlicht kein Kalbsschnitzel gekriegt heute. Und mit Hähnchen ist es ja auch lecker, auch wenn es nicht ganz so original ist. Und wir haben es ohnehin mit Paprikarahmsoße übergossen (wie man auf dem Foto sieht und deren Rezepte man hier findet), was ja auch nicht zum Wiener Schnitzel gehört.

Blog-Event CV - Typisch Österreich - Typisch Salzburg (Einsendeschluss 15. Februar 2015)

Und dann entschuldige ich mich noch, dass das Schnitzel Wiener Art natürlich gar nicht typisch für Salzburg ist. Aber ich vermute, dass man es in Salzburg auch bekommen würde? Und immerhin ist es ja typisch für Österreich und irgendjemand muss doch den Part übernehmen und was herzhaftes zum Event beitragen, zwischen all den Palatschinkenrezepten (die zugegebenermaßen auch sehr lecker klingen).

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