[Rezension] Frühstück ausgeschlossen

Fruehstueck ausgeschlossen Heute stelle ich euch das Buch „Frühstück ausgeschlossen“ von Emma S. Rose vor. Ein Liebesroman für junge Erwachsene, der gleichzeitig aber von einem sehr schweren Thema handelt, nämlich Gewalt in der Beziehung und die Ohnmacht des Opfers.

Autor Emma S. Rose
Preis Kindle eBook 2,99€ Taschenbuch 9,99€
ISBN 978-1502494597
Seiten 302
Verlag Selbstverlag
Genre Liebe, junge Erwachsene
Erscheinungsdatum 01. Oktober 2014

Zum Inhalt (Klappentext):
Auf dem ersten Blick sieht Sara aus wie eine normale, junge Frau. Sie studiert, lebt das erste Mal in einer eigenen Wohnung, jobbt nebenher. Doch der Schein trügt. Schreckliche Erfahrungen in der Vergangenheit haben ihr Selbstbewusstsein zerstört, und nun sucht sie ihr Glück in Alkoholexzessen, durchtanzten Nächten und in den Armen gesichtsloser Männer. Obwohl sie nach außen hin glücklich wirkt, vereinsamt sie immer mehr. Durch ihre schlechten Erfahrungen schafft sie es nicht, Männer emotional an sich heranzulassen und ihr extremes Verhalten isoliert sie von anderen Menschen. Eines Abends stolpert sie Felix in die Arme, der kein Interesse hat, nur für das Eine herzuhalten. Seine Bemühungen schrecken Sara ab, ihre Exzesse werden extremer. Schafft Felix es, sie vor dem Absturz zu retten?

Meine Meinung:
Bücher dieser Art lese ich nicht so häufig, da ich vor allem Fantasy und Science Fiction lese. Trotzdem hat mich der Klappentext sofort neugierig gemacht und ich bin nicht enttäuscht worden. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, das Buch ist flüssig geschrieben und sehr gut zu lesen. Einzig die Tatsache, dass jeweils das erste Wort im Kapitel ganz in Großbuchstaben geschrieben ist, hat mich etwas irritiert, weil mein Gehirn immer der Meinung war, dass das doch eine besonderes Betonung des Wortes bedeuten müsste, die inhaltlich natürlich gar nicht da war. Da dieser kleine Streich, den mir mein Gehirn da spielte, aber wirklich eine sehr persönliche Sache ist, wäre es wohl unfair das mit in die Bewertung des Buches zu nehmen.
Was mir allerdings tatsächlich an manchen Stellen ein wenig negativ aufgefallen ist, war die Tatsache, dass ich den Eindruck hatte, dass die Hauptperson Sara teilweise ihr Verhalten auf eine Art und Weise reflektiert, die eigentlich dazu führen müsste, dass sie ihr Verhalten ändert, dennoch tut sie es nicht. Sie hat die Erkenntnis, dass sie sich selbstzerstörerisch verhält in einem Masse, dass es mir unlogisch erschien, dass sie daraus nicht schon viel früher die Konsequenz zieht, sich jemand anzuvertrauen und Hilfe zu holen.
Dennoch ist die Ohnmacht, mit der Sara versucht ihre Vergangenheit zu bekämpfen gut rübergebracht, ohne klischeehaft zu wirken. Die Mischung aus Scham und Hilflosigkeit, die dazu führt, dass Sara sich schwer tut sich jemand anzuvertrauen, ist deutlich spürbar. Auch der Widerstreit zwischen ihrer eigentlich sehr liebenswerten Art und der trinkenden Schlampe, die Nächte durchtanzt und wahllos mit jedem Mann mitgeht, der sich anbietet, ohne dabei jemals wirklich Nähe zu finden, ist sehr plastisch beschrieben.

Fazit:
Die schwere Thematik ist einfühlsam beschrieben und es fällt leicht beim Lesen mitzufühlen und auch mitzuleiden. Man kann an sich gut nachvollziehen, warum sich Sara so verhält, wie sie sich verhält, warum sie niemand an sich heranlassen will und nach außen hin lieber eine oberflächliche Schlampe ist, als eine liebenswerte Person, die aber doch in ihr steckt. Manchmal erscheint Saras Selbstreflexion ein wenig unglaubwürdig verfrüht, aber alles in allem ist die Geschichte stimmig und gut erzählt. Ein einfühlsames Buch, das es schafft nicht klischeehaft, sondern glaubwürdig rüber zu kommen. Ich vergebe daher 4 Punkte.

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