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[Rezension] Ein Leben mehr

Ich weiß gar nicht recht, wie ich die Rezension für das Buch Ein Leben mehr anmoderieren soll. Ich habe es bei einer Leserunde von Lovelybooks gewonnen, weil Titel und Klappentext mich berührt haben, obwohl das sonst nicht so das Genre ist, dass ich lese. Aber ich habe eben bei der Leserunde gewonnen und mich dann auch sehr darüber gefreut, das Buch lesen zu können, nicht nur, weil ich es als Urlaubslektüre mitnehmen konnte. Und ich kann nur sagen, dass der Titel passt…
(Übrigens finde ich es bei diesem Buch recht schwierig das Genre zu bestimmen. Die Angaben Belletristik und Gegenwartsliteratur sind für mich so halbgare Genreabgaben, wenn etwas so ungefähr in der Gegenwart spielt und man nicht weiß, wie man es einsortieren soll.)

Autor Jocelyne Saucier
Preis Hardcover: 19,95€
eBook: 16,99€
Seiten 192
Verlag Insel Verlag
Genre Belletristik, Gegenwartsliteratur
Erscheinungsdatum 8. August 2015

Zum Inhalt (Klappentext)
Dies ist die Geschichte von drei alten Männern, die sich in die nordkanadischen Wälder zurückgezogen haben. Von drei Männern, die die Freiheit lieben. Eines Tages aber ist es mit ihrer Einsiedelei vorbei. Zuerst stößt eine Fotografin zu ihnen, sie sucht nach einem der letzten Überlebenden der Großen Brände, einem gewissen Boychuck. Kurze Zeit später taucht Marie-Desneiges auf, eine eigensinnige, zierliche Dame von achtzig Jahren. Die Frauen bleiben. Und während sie dem Rätsel um Boychucks Überleben nachgehen, entsteht etwas unter diesen Menschen, das niemand für möglich gehalten hätte. Ein Leben mehr ist ein wundersam beseelter und berührender Roman, eine leidenschaftliche Hommage an die Liebe, die Freiheit und die Natur. Ein Roman wie das Leben selbst: traurig und schön.
Meine Meinung
Klappentext und Cover
Ich behaupte ja gerne, dass mir das Cover nicht wichtig ist, aber das ist natürlich nur die halbe Wahrheit. Ich bewerte Bücher nicht nach ihrem Cover. Oder zumindest bewerte ich die Geschichte in einem Buch nicht nach dem Cover des Buches. Aber trotzdem habe ich mich für dieses Buch vor allem deswegen interessiert, weil ich das Cover großartig finde. Es strahlt Ruhe aus, eine Ruhe die man womöglich so nicht empfinden kann, solange man jung ist, eine Ruhe für die es sich lohnt alt zu werden.
Geschichte und Stil
Die Geschichte ist so unaufgeregt, wie das Cover und trotzdem wunderschön. Sie berührt und entspannt, sie macht Mut, dass Altwerden nicht halb so schlimm ist, wie wir uns das heutzutage manchmal vorstellen. Es passiert nicht wahnsinnig viel, aber dennoch passiert mehr als genug für ein ganzes Leben. In den kleinen, langsamen Veränderungen der alten Menschen liegt eine unglaublich entspannte Spannung, die getragen wird von dem wunderbaren Erzählstil der Autorin und ihren tollen Metaphern und Wortbildern.
Die Charaktere
Die etwas verschrobenen Charaktere wachsen einem schnell ans Herz, selbst wenn man sie gleichzeitig auch alle für mehr oder weniger verrückt hält. Sie sind eigenwillig und starrsinnig, die alte Menschen es eben manchmal sind und sie sind dennoch unglaublich liebenswert. Und vor allem ist jeder einzelne unheimlich authentisch beschrieben.

Fazit
Eigentlich ist das gar nicht mein Genre. Aber trotzdem kann ich dieses wunderbare Buch einfach nur jedem empfehlen. Ohne Einschränkung. Es erzählt davon, dass man glücklich alt werden kann und davon, dass Altwerden nicht schlimm ist. Es erzählt davon, dass Glück etwas ist, das man erreichen kann. Es erzählt von Ruhe und davon, dass auch ein ruhiges Leben trotzdem unglaublich spannend sein kann. Hach… ich bin schon ein bisschen begeistert. Ich kann also gar nicht anders. Ich vergebe 5 Punkte.
5punkte_klein