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[Rezension] Schrot & Korn Kochbuch

Heute gibt es nach längerer Zeit mal wieder eine Kochbuch-Rezension. Und zwar habe ich mal wieder bei einer Lovelybooks-Leserunde ein Kochbuch gewonnen. Es handelt sich mal wieder um ein vegetarisches Kochbuch. Ihr wisst ja, ich bin gar keine Vegetarierin, aber trotzdem finde ich vegetarische Kochbücher spannend, und wenn es nur ist, weil ich ein paar neue Idee kriege, was ich als Beilage zu meinem Schnitzel kochen kann.
Nein, im Ernst, ich esse gerne Fleisch, da ich aber kein Freund konventioneller Massentierhaltung bin, sondern es bevorzuge seltener Fleisch zu essen und dafür dann welches aus (hoffentlich) besserer Haltung, gibt es auch öfter mal vegetarische Kost bei mir und da kommt es natürlich gelegen, wenn man hin und wieder mal ein neues Rezept findet.
Übrigens habe ich ja ein wenig den Eindruck, dass derzeit auch deutlich mehr vegetarische und vegane Kochbücher auf den Markt kommen, als noch vor ein paar Jahren.

Autor Schrot & Korn
Preis gebundene Ausgabe: 19,90€
Seiten 190
Verlag Verlag Eugen Ulmer
Genre Kochbuch
Erscheinungsdatum 24. Juni 2016

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Zum Inhalt (Klappentext)
Brunnenkresse, Spinat, Löwenzahn im Frühling. Paprika, Artischocken, Tomaten im Sommer. Schwarzwurzeln, Rüben und Rosenkohl im Herbst. Grünkohl und Co. im Winter. Alles am besten zu seiner Zeit – so ist Genuss garantiert. Sie möchten aus saisonalen und möglichst regionalen Produkten etwas Leckeres kochen? Wunderbar – genießen Sie Rote-Bete-Apfelsuppe, Erdbeer-Spinat-Salat, Kürbistarte oder Klassiker wie Linsen und Spätzle. Alle Gerichte sind saisonal sortiert und vegetarisch oder vegan. Ob Suppen, Salate, deftige Hauptspeisen oder köstliche Desserts – rund 80 Rezepte schmecken der ganzen Familie.
Meine Meinung
Aufteilung
Das Buch ist in vier große Jahreszeitenkapitel aufgeteilt, in denen dann zuerst Suppen, dann Salate, dann Hauptspeisen und dann Desserts kommen, jeweils passend zur Jahreszeit eben. Auch wenn dadurch jede Unterkategorie mehrfach vorkommt, finde ich die Aufteilung gut gelungen, immerhin weiß man so auch gleich, dass bei Gemüse saisonale Produkte im Rezept stehen. Ein kleines bisschen hat mich am Anfang gestört, dass die Unterkategorie nur klein oben rechts auf der Seite steht, aber eigentlich merkt man natürlich auch am Rezept, ob es nun eher eine Suppe, oder schon ein Salat ist. Was allerdings leider fehlte, war die Kategorie Snacks oder Vorspeisen. Es gibt ein paar Rezepte, die meiner Meinung nach eher in diese Kategorie passen würden, aber als Hauptspeise deklariert sind, zum Beispiel Handpies mit Grünkohl im Winter. Diese klingen sehr lecker, aber als Hauptspeise empfinde ich so Fingerfood eher nicht.
Die Zusatzinfos
Auch in diesem Kochbuch gibt es am Anfang ein einleitendes Kapitel über das Kochbuch und die Philosophie dahinter. Ich gestehe, dass ich mir das nicht so genau durchgelesen habe, weil ich da eher uninteressiert bin, aber für den, den es interessiert ist das auf jeden Fall nett gemacht und es nimmt auch nicht übermäßig Raum im Buch an. Und da das Kochbuch das Buch zum Bio-Magazin Schrot & Korn ist, finde ich es auch wirklich schön, dass man eben ein kleines bisschen darüber erfährt.
Die Rezepte
Ich habe leider letztlich doch deutlich weniger Rezepte ausprobiert, als ich ursprünglich geplant hatte. Der Grund dafür war einfach, dass doch in vielen Rezepten Zutaten verwendet wurden, die entweder schwer zu kriegen oder verhältnismäßig teuer oder auch beides sind. Trotzdem habe ich es geschafft aus jeder Jahreszeit mindestens ein Rezept auszuprobieren.
Aus dem Winter gab es gedünstete Karotten mit Couscous, die ich vergessen habe zu fotografieren, da ja Karotten ganzjährig gut zu kriegen sind. Das war für mich keine kulinarische Erleuchtung, aber es war einfach und lecker.
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Aus dem Herbst habe ich Polenta mit Roquefort und Birnen gemacht, wobei das ein kleines bisschen ein Fail war, weil die Birnen leider gar nicht lecker waren. Da ja nun gerade aber auch so gar nicht Birnenzeit ist und ich normalerweise um diese Jahreszeit niemals welche gekauft hätte, werde ich dem Rezept eine zweite Chance geben, an sich schmeckte es nämlich gut, nur die Birnen waren eben hart und geschmacksneutral.
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Aus dem Sommer habe ich Melonen-Tomaten-Salat gemacht, der mich wirklich nicht überzeugen konnte. An sich mag ich Frucht im Salat durchaus, aber die Cantaloupe-Melone passte für mein Empfinden gar nicht zum Rest. Vielleicht müsste ich den Salat nochmal probieren und diese weglassen. Aber so wie im Buch, war das Rezept nicht meins. Die Paprikasuppe mit Koriander-Gremolata mochte ich dafür sehr, auch wenn ich den Koriander durch Basilikum ersetzen musste, weil ich keinen hatte. Immerhin weiß ich dank der Leserunde zum Kochbuch jetzt, dass ich das nächste Mal zum Türken gegenüber vom Büro gehe und dort frischen Koriander kriege. Diese Suppe stelle ich euch jetzt auch als Appetitanreger vor.
IMG_0361Zutaten:
500g rote Paprika
300g Tomaten (ich nahm Dosentomaten)
1 Zwiebel
300g Kartoffeln
1 EL Öl (ich nahm Olivenöl)
200ml Weißwein oder Apfelsaft (ich nahm Apfelsaft)
800ml Gemüsebrühe
IMG_0366100g Sahne (ich nahm saure Sahne)
Je ½ Bund Petersilie und Koriander (ich nahm wie gesagt Basilikum)
2 Knoblauchzehen
30g geriebenen Parmesan (ich nahm Pecorino)
Abgeriebene Schale einer Biozitrone (hab ich vergessen)
250g weiße Bohnen (Konserve, hab ich extra weggelassen)
Salz, Pfeffer
Wenn man nicht wie ich Dosentomaten nimmt, sollte man als erstes die Tomaten enthäuten. Danach schneidet man Tomaten und Paprika klein. Auch die Zwiebel und die Kartoffeln werden gewürfelt. Dann werden die Zwiebelwürfel in einem Topf im Öl angeschwitzt und dann Paprika, Tomaten und Kartoffeln hinzugegeben. Alles kurz anrösten und dann mit Brühe und Weißwein oder Apfelsaft aufgießen. Ich glaube ich habe etwas weniger Brühe genommen, aber ich weiß es nicht mehr sicher. Damit die Kartoffeln schön weich werden, lässt man nun alles zusammen etwa 25 Minuten köcheln.
Wenn man die Suppe mit normaler Sahne macht, kann man diese währenddessen aufschlagen und wieder kaltstellen, da ich ja saure Sahne nahm, fiel das bei mir aus. Dafür habe ich dann den Knoblauch durch die Presse gejagt, das Basilikum gehackt und beides mit dem geriebenen Pecorino zur Basilikum-Gremolata vermischt. Hier würde auch der Zitronenabrieb ins Spiel kommen.
Als nächstes wird die Suppe püriert und wer mag gibt danach die Bohnen hinzu und würzt nach Belieben mit Salz und Pfeffer. Und dann richtet man an: ein Teller Suppe mit einem Klecks Sahne (oder zwei) und einem Löffel Gremolata (oder zwei).
Wie gesagt, die Suppe ist sehr lecker und sie lässt sich auch super vorbereiten und dann am nächsten Tag oder so einfach wieder erhitzen und eben mit Sahne und Gremolata anrichten. Auch wenn ich Paprika nicht so sehr mag, das gibt es bestimmt wieder.
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So, und jetzt kommen wir noch schnell zum Frühling, da habe ich gefüllte Eihälften im Kräuternest ausprobiert, das war offiziell ein Salat, ich würde es vielleicht auch eher allgemein Vorspeise nennen. Wobei ich tatsächlich Salat statt Wildkräuter hatte, weil ich keine Ahnung hatte, wo ich die hätte herkriegen sollen. Vor allem habe ich das aber ausprobiert, weil ich die Idee, die hartgekochten und gepellten Eier noch in einem Sud aus Rote-Bete-Saft, Essig, Zwiebel, Knoblauch und Ingwer zu kochen total spannend fand. Die daraus resultierende Farbe der Eier ist auch wirklich großartig und lecker geschmeckt hat es auch. Und ja, man schmeckt einen Unterschied zu Eiern, die nur hartgekocht waren, aber nicht in diesem Sud. Dann gab es noch den Erdbeer-Trifle mit Sahne und Dinkelwaffeln, wo es mich gefreut hat, wie einfach es eigentlich ist Pudding ohne Tütchen selbst zu machen und ich habe von den gefüllten Kohlrabi mit Karottensoße die Soße gemacht und fand sie auch richtig lecker.
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Fazit
Alles in Allem hat mir das Kochbuch gut gefallen und es konnte mit einigen schönen, für mich neuen Ideen punkten. Ich würde allerdings spontan sagen, dass ich eigentlich eher nicht die Zielgruppe bin. Es waren doch einige Rezepte dabei, die mir nach der Arbeit einfach zu aufwändig sind und wie gesagt auch einige, bei denen ich Zutaten schwer zu kriegen und/oder recht teuer fand. Also vieles ist nicht unbedingt Alltagsküche, vor allem nicht, wenn man Vollzeit arbeitet und womöglich wenig verdient (wie ich als Azubi).
Ich vergebe 3,5 Punkte.
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Unbedingt noch ausprobieren will ich übrigens die Zitronentarte, die ihr jetzt schon bei meiner Bloggerkollegin Sugarprincesss bewundern könnt, sogar mit Videoanleitung.

[Rezension] Fräulein Glücklich backt

An sich habe ich ja nicht so den süßen Zahn, ich bin mehr für die pikanten Dinge zu haben. Aber trotzdem mag ich natürlich auch Backbücher und backe gerne mal süße Sachen. Irgendwie lassen sich Kuchen und Muffins ja auch ein bisschen besser zu Spielenachmittagen oder ähnlichem mitnehmen, als so ein Topf Suppe. Und heute habe ich mal eine ganze Sammlung der Backwerke der letzten Wochen für euch, weil ich das Backbuch rezensiere, in dem die Rezepte dazu stehen. Dieses Buch wurde übrigens von der Foodbloggerin geschrieben, nämlich wie der Titel des BUches schon sagt von Fräulein Glücklich.

Autor Silke Haun
Preis gebunden: 17,90€
eBook: 12,99€
Seiten 168
Verlag Löwenzahn Verlag
Genre Kochbuch, Backbuch
Erscheinungsdatum 29. Juli 2015

Zum Inhalt (Klappentext)
Süße Backideen, die glücklich machen!
Silke Haun, beliebte Foodbloggerin und leidenschaftliche Backfee, stellt in ihrem Buch herrlich abwechslungsreiche Rezepte vor, die bunte Freude zu Ihnen nach Hause bringen! Ob fruchtige Himbeer-Kokos-Küchlein, saftige Eierlikörcupcakes oder schokoladige Baisertorte – alle Rezepte kommen mit wenigen Zutaten aus, sind ganz leicht nachzubacken und doch außergewöhnlich raffiniert. Ihre besten Kuchen, Törtchen und kleinen Naschereien hat Silke Haun für ihr Buch wunderschön in Szene gesetzt und persönlich fotografiert.
Bunte Freude in der Backstube: mit unkomplizierten Rezeptideen, die glücklich machen
Meine Meinung
Das Buch hat eine sehr süße Aufteilung, die einmal eine schöne Abwechslung zu den üblichen Kapiteln in Back- und Kochbüchern ist. Trotzdem sind die Kapitel wirklich sinnvoll aufgeteilt. Die Rezepte sind schön bebildert, was für mich ja immer eine wichtige Sache ist, ich mag es nicht so, wenn Rezepte im Kochbuch sind, zu denen es keine Bilder gibt. Natürlich können so Bilder auch ein kleines bisschen frustrieren, wenn man selber es dann nicht so hübsch hingekriegt, aber ohne Bild ist einfach noch blöder. Wahrscheinlich muss man so ja auch denken, wenn man Foodblogger ist.
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Ich habe aus fast allen Kapiteln mindestens ein Rezept ausprobiert. Der Walnusslikör aus dem Kapitel „Nicht ohne uns“ ist allerdings noch nicht getestet, da er acht Wochen durchziehen muss und noch nicht so lange bei mir rumsteht. Und aus dem Kapitel „Immer her mit den Vitaminchen“ habe ich jetzt nichts gefunden, da die Beerenzeit ja schon vorbei ist. Aber an dieser Stelle dafür ein Lob dafür, dass passende Rezepte für jede Jahreszeit dabei sind.
Die Rezepte, die ich ausprobiert habe, haben soweit alle gut geklappt. Beim Zitronentörtchen hatte ich hinterher noch relativ viel Buttercreme übrig, es ist aber ja auch immer ein wenig Geschmacksache, wie dick man Kuchen mit Buttercreme einstreichen und füllen möchte. Was mir allerdings aufgefallen ist, war, dass zumindest einige Rezepte nicht für völlige Backanfänger geeignet sind. Zum einen traut man sich vielleicht als Anfänger nicht direkt an eine gefüllte Buttercremetorte heran, zum anderen waren aber auch einige der Zubereitungsschritte sehr knapp beschrieben, sodass ein Neuling womöglich nicht weiß, was gemeint ist.
Geschmacklich waren alle ausprobierten Backwerke sehr lecker, allerdings würde ich persönlich beim nächsten Mal bei den meisten weniger Zucker verwenden. Auch das ist ja immer etwas Geschmacksache, in diesem Buch wird wirklich süß gebacken.
Ein Kritikpunkt von meiner Seite ist, dass der Titel des Buches meiner Meinung nach nicht optimal zum Inhalt passt. Neben Rezepten für Backwerk gibt es auch relativ viele Rezepte für süße Leckereien, die mit dem Backen wenn überhaupt nur indirekt zu tun haben. Grundsätzlich gefällt mir diese Zusammenstellung gut, auch, weil zum Beispiel der Walnusslikör nicht nur im Kuchen vorkommt, sondern eben auch direkt das Rezept dafür im Buch zu finden ist, aber wenn ich ein Buch mit dem Titel „Fräulein Glücklich backt“ sehe, dann denke ich doch zunächst an ein reines Backbuch.
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Fazit
Ich freue mich sehr darüber, dass dieses schöne Buch den Weg in meine Kochbuchsammlung gefunden hat. Ich hatte bereits viel Freude an den Rezepten und werde auch noch ein paar weitere ausprobieren, wenn es wieder Beerensaison ist und wenn der Walnusslikör fertig ist. Für absolute Backanfänger ist es vielleicht nicht unbedingt zu empfehlen, aber wer sich auch an etwas aufwändigere Backwerke traut und mit den grundsätzlichen Begrifflichkeiten vertraut ist, für den ist das Buch super. Außerdem sind die Fotos wirklich sehr schön! Und für die österreichischen Ausdrücke gibt es hinten im Buch ein Glossar mit Übersetzungen. Falls man also nicht weiß, dass Topfen im Prinzip Quark ist, oder was Ribisel sind, dann wird einem dort geholfen. Ein tolles Koch-/ Backbuch, das auch super als Geschenk geeignet ist, vielleicht sogar in Tateinheit mit dem Walnusslikör oder ein paar selbstgemachten Marshmallows.
Ich vergebe 4,5 Punkte.
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[Rezension] Paleo-Diät für Einsteiger: Die neue Steinzeitküche

Für “Paleo-Diät für Einsteiger: Die neue Steinzeitküche – pur genießen, gesund abnehmen”, das Buch das ich heute vorstelle, habe ich mich vor allem interessiert, weil es auch ein Kochbuch ist, es ist aber eben kein reines Kochbuch, sondern auch ein Sachbuch. Da ich schon lange eine Anhängerin der kohlenhydratreduzierten Ernährung bin, war ich sehr neugierig auf ein Buch über die Paleo-Diät, auch wenn ich eher keine Freundin von Diäten bin. Ich hatte von paleo vorher schon gehört, aber noch nicht so richtig viel, und da hat es mich dann wirklich gefreut, dass ich das Rezensionsexemplar bekommen habe.

Autor Elisabeth Lange
Preis eBook: 13,99€
Taschenbuch: 16,99€
Seiten 144
Verlag Gräfe und Unzer Verlag GmbH
Genre Kochbuch, Sachbuch
Erscheinungsdatum 7. Februar 2015

Zum Inhalt (Klappentext)
Wer sich von der Ernährung und dem klugen Lebensstil unserer frühen Vorfahren aus der Steinzeit inspirieren lässt, ist auf dem besten Weg zu einer guten Figur. Denn nach dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand haben wir Menschen heute noch dieselbe innere Ausstattung wie unsere Urahnen und sind deswegen modernen Essgewohnheiten schlichtweg nicht gewachsen. Hier setzt die Paleo-Diät an: Zweidrittel Gemüse und Obst, der Rest besteht aus magerem Fleisch, Fisch und Eiern – zahllose Menschen haben so bereits überschüssige Kilos abgeschüttelt. Werden auch kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Brot oder Pasta und Milchprodukte gestrichen, entsteht von selbst ein Kaloriendefizit, das Fettpolster rapide schwinden lässt. Dieses Buch für Einsteiger vermittelt kompakt, fundiert und aktuell alles Wichtige zur Paleo-Ernährung; Rezepte für alle Mahlzeiten, zugeschnitten auf unser modernes Leben, und Tipps für den Alltag beweisen, dass die Paleo-Diät lecker, gesund, ausgewogen und effektiv ist.

Meine Meinung
Theorieteil:
Im theoretischen Teil werden Hintergründe für die paleo-Diät beleuchtet. Leider lässt dieser Teil meiner Meinung nach sehr zu wünschen übrig. Da es sich um ein Einsteigerbuch handelt, finde ich es verständlich und auch sinnvoll, dass verschiedene Themen kurz beleuchtet werden und nicht übermäßig in die Tiefe gegangen wird. Die Panikmache mit Halbwahrheiten, die im Buch stattfindet, finde ich allerdings alles andere als gut. Für die Behauptungen, die im Buch aufgestellt werden, werden auch keinerlei Quellen genannt, sodass man erstmal im Internet oder wo auch immer suchen muss, wo man Belege und weitere, vernünftige Informationen zum Thema findet.
Besonders der Zusammenhang zwischen Krebserkrankungen und Ernährung, der an verschiedenen Stellen aufgezeigt wird, erscheint mir sehr fragwürdig, noch dazu, da wie gesagt keinerlei Studien genannt werden, in denen man sich weiter damit befassen könnte. Selbst wenn in der Steinzeit Krebserkrankungen seltener auftraten als heutzutage, was man allerhöchstens vermuten kann, halte ich es für gewagt da die Ernährung als wichtige Ursache heranzuziehen, wenn man bedenkt, wieviel anderen nachweislich krebserregenden Umwelteinflüssen wir heutzutage ausgesetzt sind.
Grundsätzlich jedenfalls werden auf der einen Seite im Theorieteil alle wichtigen Themen angesprochen, die es zu bedenken gilt, wenn man Ernährung und Lebensweise der Steinzeitmenschen mit denen moderner Menschen vergleicht, aber die Umsetzung sagt mir gar nicht zu. Insbesondere, da Elisabeth Lange Ernährungswissenschaftlerin ist, hätte ich eine differenziertere Darstellung des Themas mit Angaben, wo man weiterlesen kann erwartet und keine populistische Panikmache.
Immerhin ist wenigstens der letzte Teil informativ und hilfreich, in dem es darum geht, wie die Paleo-Diät im Alltag umgesetzt werden kann. Daher gibt es von mir 2 Punkte für den Theorieteil.
Rezeptteil:
Leider habe ich nur recht wenige Rezepte aus dem Rezeptteil nachkochen können bisher. Meine Hauptprobleme waren dabei ganz banal die Zeit und die oft eher ausgefallenen Zutaten. Für meinen Geschmack waren dafür, dass es ein Buch für Einsteiger ist, eindeutig zu viele Rezepte dabei, die sehr viel Zeit in Anspruch nehmen und/ oder bei denen Zutaten verwendet werden, die man nicht so einfach bekommt, es werden zum Beispiel viele ausgefallenere Fleischsorten verwendet. Wildfasan ist zum Beispiel etwas, was ich absolut gerne mal probieren möchte und das Rezept klingt auch sehr lecker, alltagstauglich ist dieses Rezept aber eher nicht, sondern etwas für besondere Gelegenheiten.
Bei einigen anderen Rezepten habe ich mich dann wiederum gefragt, ob man dafür denn wirklich ein Rezept braucht. Im Buch sind drei verschiedene Eierspeisenvarianten und zwei davon sind doch ziemlich gewöhnlich, dass hätte ich auch ohne Kochbuch geschafft und ich hätte auch ohne dass sie im Rezeptteil stehen gewusst, dass sie paleo sind. Auch eher negativ aufgefallen ist mir die Verwendung von Palmöl.
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Nachgekocht habe ich am Ende Schweinemedaillons auf Gemüse,
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Ingwer-Orangen-Steak (leider ohne Bild), den Beeren-Smoothie mit Mandelmus, bei dem mir die Verwendung von schwarzem Pfeffer, um dem ganzen noch ein wenig Pfiff zu geben sehr gut gefallen hat
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und die Spiegeleier mit Speck, die bei mir zu Rühreiern wurden und eine der Eierspeisen sind, für die ich dieses Kochbuch eigentlich eher nicht gebraucht hätte.
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Die Gerichte haben mir alle gut geschmeckt und sie sind anhand der Rezepte auch problemlos gelungen. Für den Rezeptteil vergebe ich daher trotz meiner Kritik noch 4 Punkte.
Gesamtaufmachung:
Die Aufmachung des Buches an sich gefällt mir optisch gut, allerdings gab es ein paar Kleinigkeiten, die beim Lesen ungünstig waren. Zum einen sind das die Infoboxen, die an verschiedenen Stellen im Text untergebracht sind, und diesen teilweise ungünstig teilen, sodass man zunächst zwei Seiten vorblättert, um einen Absatz zu Ende zu lesen, um dann zwei Seiten zur Infobox zurückzublättern. Auch dass einige Seiten durch einen sehr dunklen Hintergrund farblich hervorgehoben wurden, fand ich eher etwas verwirrend, da ich nicht den Eindruck hatte, dass der Inhalt dieser Seiten im Vergleich zum restlichen Inhalt abgesetzt werden sollte. Und ich hätte es passender gefunden die Muffins und den Schoko-Nusskuchen bei den Süßspeisen einzuordnen und nicht beim Frühstück. Insgesamt vergebe ich für die Aufmachung 3 Punkte.

Fazit
Als Gesamturteil muss ich leider sagen, dass ich das Buch eher nicht für empfehlenswert halte. Zwar bietet es einige Ansätze, um sich über die Paleo-Ernährung Gedanken zu machen und regt auch an darüber nachzudenken, aber insgesamt glaube ich, dass es Bücher gibt, die das Thema besser behandeln.
Wenn man sich das Buch vor allem wegen des Rezeptteils kauft, lohnt es sich schon eher, allerdings sollte man dabei eben bedenken, dass die Rezepte nicht ganz so für den Alltag geeignet sind, wie man das von einem Einsteigerbuch vielleicht erwarten würde. Um grundsätzlich eine Idee von der Paleo-Küche zu bekommen, sind die Rezepte aber geeignet. Ich werde auch sicherlich noch das eine oder andere Rezept aus dem Buch ausprobieren, mal am Wochenende wenn ich Zeit habe. Oh, und von den Kohlrezepten werde ich einige probieren, wenn wieder Herbst und Winter ist.
Insgesamt vergebe ich 3 Punkte.
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[Rezension] Die Am-liebsten-jeden-Tag-einfach-lecker-Veggie-Küche


Bei Lovelybooks gab es mal wieder eine Koch-Leserunde und ich hatte das Glück, dass ich wieder dabei sein konnte. Nachdem ich von dem Kochbuch (Go Raw) der Kochchallengerunde ja eher enttäuscht war, hat mir „Die am liebsten jeden Tag einfach lecker Veggie Küche“ von Stevan Paul deutlich besser gefallen und das nicht nur weil er selbst auch Foodblogger ist.

Autor Stevan Paul
Preis gebunden: 19,99€
eBook: 15,99€
Seiten 192
Verlag Gräfe und Unzer Verlag GmbH
Genre Kochbuch, Vegetarisch
Erscheinungsdatum 4. März 2015

Über das Buch (von der Verlagsseite)
100 internationale grüne Rezeptideen von Erfolgsautor und Food-Blogger Stevan Paul. Das Beste aus den Küchen der Welt überraschend neu interpretiert.

Vegetarisch kochen, und das Ganze einfach, schnell und auch noch international? Was nach der Quadratur des Kochbuch-Kreises klingt, ist dem bekannten Kochbuchautor und Food-Blogger Stevan Paul mühelos gelungen: In Die Am-liebsten-jeden-Tag-einfach-lecker-Veggie-Küche mit 100 grünen Rezepten hat er das Beste aus den Küchen der Welt überraschend neu interpretiert! Das Besondere: Alle Rezepte gelingen ganz einfach, denn sie kommen mit wenigen Zutaten und vor allem ohne exotische Spezialprodukte aus, sind ausführlich beschrieben und stehen dennoch in kurzer Zeit verlockend duftend auf dem Tisch. Aber nicht nur Kocheinsteiger werden mit Stevan Pauls kleiner Veggie-Bibel glücklich und satt – auch vegetarisch Eingeschmeckte auf der Suche nach neuen Alltagsgerichten sowie alle Teilzeitvegetarier werden garantiert fündig. Zusätzlich Appetit machen viele persönliche Tipps und Teaser zu den Rezepten, die richtige Portion Warenkunde sowie viele vegane Varianten.

Meine Meinung
Aufteilung:

Das Buch ist nicht danach aufgeteilt, wo in der Menüreihenfolge das Gericht am ehesten zu finden ist, sondern danach, woher die Inspiration für das jeweilige Rezept kommt. Es gibt die Kategorien „Der coole Norden“ (Nordeuropa), „Der relaxte Süden“ (Südeuropa), „Das heiße Asien“ und „Der würzige Orient“. Diese Aufteilung gefällt mir gut, da es sich bei allen Rezepten mehr oder weniger um Hauptgerichte handelt, hat man von dieser Aufteilung auf jeden Fall mehr, als von der klassischen. Es gibt ein paar Rezepte, bei denen ich die Einordnung nicht so ganz passend finde, aber Chili sin Carne passt halt auch in keine der Kategorien so richtig und immerhin werden die verwendeten Gewürze im Orient auch oft verwendet.

Die Zusatzinfos
Es gibt auch in diesem Kochbuch ein paar einführende Worte und ein Einführungskapitel, in dem es um vegetarische Eiweißquellen geht. Außerdem gibt es zu jedem Kapitel eine kleine Einführung, was die Küche des Kapitels ausmacht. Ich finde diese Einführungen hier gelungen, da sie nicht zu lang sind und wirklich interessante Infos bringen. Besonders dass kurz angesprochen wird, dass Parmesan aufgrund der Verwendung von tierischem Lab nicht vegetarisch ist und welche vegetarischen Alternativen es gibt, finde ich sehr gut. Man kann sich jetzt darüber ärgern, dass im Buch trotzdem Rezepte mit Parmesan auftauchen, dadurch, dass das Thema vorher angesprochen wird, finde ich das aber okay.

Die Rezepte
“Aus dem coolen Norden” habe ich bisher vier Rezepte gekocht, aus den anderen Kapiteln jeweils eines. Aus dem Norden gab es bei mir Spinatblätterteigschnecken, Erbsen-Linsen-Eintopf, Brat-Süßkartoffeln mit Spiegelei und Rahmlinsen mit Senfbirnen und Räuchertofu. Alle vier Gerichte waren lecker, wobei ich die Brat-Bataten am langweiligsten fand, weil sie ziemlich trocken geworden sind und auch wenn Süßkartoffeln verwendet wurden ist das Rezept in meinen Augen nicht extrem innovativ. Die Spinatblätterteigschnecken waren auch inhaltlich keine übermäßige Neuheit für mich, Spinat und Feta in Blätterteig ist ja eine sehr bekannte Mischung (man vergleiche mein gestriges Rezept). Dass die Schnecken nicht sonderlich formschön waren laste ich mir aber selbst an, ich hatte zu viel und zu feuchte Füllung. Wirklich richtig gut gefallen hat mir dafür der Erbsen-Linsen-Eintopf, den ich gleich mal mit Würstchen als Beilage gemacht habe, weil ich kein Räuchertofu bekommen habe. Da der Eintopf auch ohne Beilage schon lecker war, kann ich ihn aber auch für Vegetarier wärmstens empfehlen ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Für die Rahmlinsen haben ich dann Räuchertofu bekommen und werde es beim nächste Mal weglassen. Die Linsen und die Birnen waren toll und haben gut zusammengepasst, das Tofu war trocken und langweilig und in meinen Augen überflüssig.

IMG_0806Erbsen-Linsen-Eintopf IMG_0840Brat-Süßkartoffeln mit Spiegelei
IMG_9313Blätterteigspinatschnecken IMG_9321Rahmlinsen mit Senfbirnen und Räuchertofu

“Aus dem relaxten Süden” gab es bei mir Polenta mit Spinat und pochiertem Ei. Eigentlich ist das auch kein extrem neues Rezept, da ja doch eine starke Ähnlichkeit zu Kartoffel(brei) mit Spinat und Ei zu finden ist, die Umsetzung hat mir aber trotzdem gut gefallen, die Idee Polenta anstelle von Kartoffelbrei zu nehmen sagt mir zu, besonders da ich noch Unmengen davon hier rumstehen habe und immer nicht wusste, was ich damit leckeres kochen könnte.
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“Aus dem würzigen Orient” gab es ein Duo-Kartoffelcurry aus Kartoffeln und Bataten, bei dem ich die Bratpaprika weggelassen habe, das aber auch ohne sehr lecker war. Ich habe hier allerdings statt der angegebenen Menge Öl nur etwa ein Drittel verwendet, 8 EL fand ich nämlich deutlich zu viel und sie waren geschmacklich auch absolut nicht notwendig.IMG_0830
Und zu guter Letzt habe ich “aus dem heißen Asien” Zitronengrassuppe mit Ramen-Nudeln gekocht. Bei jedem Rezept stehen ein paar kleine Tipps dabei, bei diesem waren es Ideen zum Austausch von Zutaten, woraufhin ich das Zitronengras durch Ingwer und die Ramen-Nudeln durch Vollkornspaghetti ersetzt habe. Die Suppe war sehr lecker, super schnell gemacht und vielleicht gibt es sie ja auch bei euch bald mal? Hier ist meine Version dieser Suppe:

IMG_0816Zutaten:
100g Vollkornspaghetti (statt Ramen-Nudeln)
(1 kleine frische Chilischote habe ich weggelassen)
Ingwer und der Saft einer Limette (statt 2 Stangen Zitronengras)
500ml Gemüsebrühe
400ml Kokosmilch
1 EL Currypulver
4 EL Chili-Erdnuss- und Cashewkerne gemischt (statt gesalzene Cashews)
1 kleine Zwiebel (im Buch rot)
200g TK-Spinat (statt frischer Babyspinat)
2 EL Erdnussöl (statt 4 EL)
Zuerst kocht man die Nudeln und stellte sie zum Abtropfen zur Seite. Nun wird die Zwiebel in dünne halbe Ringe geschnitten und im Öl angebraten. Dazu kommt ein Großteil der gemischten, gehackten Kerne, eine Handvoll hebt man für die Deko auf. Wenn die Zwiebeln angebraten sind gießt man Brühe, Kokosmilch und Limettensaft dazu, außerdem kommen jetzt das Currypulver und entweder geriebener frischer Ingwer oder Ingwerpulver dazu. Den Spinat habe ich tiefgekühlt dazugegeben und alles zusammen aufkochen lassen. Wenn die Suppe aufgekocht ist gibt man die Spaghetti dazu und lässt sie noch einmal kurz aufblubbern und dann kann man auch schon servieren.
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Im Buch werden Zwiebeln und Cashewkerne mit den Nudeln im Wok angebraten und dann erst zur Suppe gegeben, ich hatte aber keine Lust auf mehr als einen Topf und habe das deswegen gelassen. Da es sehr lecker war, war das Anbraten der Nudeln offenbar nicht so wichtig für den Geschmack.

Kritikpunkte
Auch wenn mir das Buch im Großen und Ganzen gefallen hat, gibt es auch ein paar Dinge, die ich nicht so gut fand und der Einfachheit halber, werde ich die jetzt hier kurz aufzählen.
In relativ vielen Rezepten wird deutlich mehr Öl benutzt, als nötig ist. Das Duo-Kartoffelcurry mit 8 EL ist da so ein Beispiel. Wer meinen Blog öfter liest weiß, dass ich sicher nicht fettarm koche, aber 8 EL Öl für ein Curry plus das Fett, das durch andere Zutaten ins Essen kommt? Also das muss dann doch nicht sein. Bei ganz vielen Rezepten kann man die Ölmenge halbieren oder sogar noch weniger nehmen, ohne dass der Geschmack darunter leidet.
Die Angabe der Portionsgrößen passt oft nicht. Es zog sich allgemein durch die Leserunde, dass die Rezepte, bei denen 4 Portionen angegeben waren eher nur 3 Leute satt machen, die Rezepte bei denen 2 Portionen angegeben waren machten dafür auch zumeist 3 satt. Ich weiß jetzt nicht ob das bei allen Rezepte so ist, aber bei vielen war es so. Natürlich ist 3 Portionen eine unübliche Angabe in einem Kochbuch, man hätte sie aber hier anscheinend trotzdem machen sollen.
Dafür, dass das Buch Rezepte für jeden Tag verspricht, sind für meinen Geschmack zu viele dabei, bei denen man zu viel Kochgeschirr braucht. An sich sind die Zubereitungszeiten wirklich so, dass die Rezepte alltagstauglich sind, aber wenn ich hinterher für ein Gericht drei Pfannen spülen muss, dann leidet die Alltagstauglichkeit darunter. Mal abgesehen davon, dass ich nur zwei Pfannen besitze.

Fazit
Ein sehr schön gestaltetes Kochbuch, das ich durchaus empfehlen kann. Trotz der eben angeführten Kritikpunkte mag ich das Kochbuch und werde sicherlich weitere Gerichte daraus ausprobieren. Letztlich ist ein Kochbuch ja selten etwas, wo man sich eins zu eins dran hält, Abwandlungen gehören immer dazu. Und auch wenn ein paar der Rezepte doch eher bekannt sind, habe ich auch ein paar neue Kochideen, die ich ohne das Buch so nicht gehabt hätte. Was vielleicht noch zu sagen wäre: es wird recht viel Tofu, Seitan und Tempeh verwendet, das wurde von einigen Mitkochern in der Leserunde wegen des Preises bemängelt. In vielen Rezepten kann man das allerdings auch weglassen.
Ich vergebe 3,5 Punkte.
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[Rezension] Heuschrecken, Schaben, Mehlwürmer & Co.

9783941695504_CoverHeute habe ich meine zweite Kochbuchrezension für euch. Für den einen oder anderen ist das Thema womöglich ein kleines bisschen befremdlich, aber tatsächlich gibt es auch in Deutschland immer mehr Menschen, denen die Idee Insekten zu essen durchaus zusagt. Immerhin sind Insekten in anderen Kulturkreisen schon lange ein wichtiger Teil der Ernährung und das wäre sicherlich nicht so, wenn es sich dabei nicht um eine gute und schmackhafte Energiequelle handeln würde.
Das Buch ist bei Amazon nicht zu haben, man kann es als PDF direkt auf der Verlags-Homepage des Autors kaufen, dort gibt es außerdem auch noch andere Kochbücher. Das eBook ist außerdem als eBook-PDF bei Online-Shops wie ebook.de oder buchkatalog.de und als iBook im iBook Store zu kaufen.

Autor Thomas Biedermann
Preis 3,99€
Seiten 63
Verlag Buch-Schmie.de
Genre Kochbuch
Abbildungen 55 Farbfotos

Produktbeschreibung
Dieses kleine Insekten-Kochbuch will einen Weg weisen, Insekten schmackhaft zuzubereiten. Es enthält 17 Rezepte zu Insektengerichten in 10 Kategorien – von der Vorspeise bis zum Dessert. Man kann Insekten sehr vielfältig verwenden und zubereiten. Die Gerichte werden mit Heuschrecken, Grillen, Heimchen, Schaben, Regenwürmern, Maden, Larven oder Raupen zubereitet. Regenwürmer gehören nicht zu den Insekten, das exotische Rezept ist dennoch in das Kochbuch aufgenommen.

Der Verzehr von Insekten war in Westeuropa bis vor einigen hundert Jahren sehr verbreitet und Gerichte dazu standen auf den Speisekarten. Leider ist dieses Wissen im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen und verschwunden.

Vielleicht inspiriert das Buch dazu, neue, eigene Rezepte für andere Zubereitungsarten oder gar in diesem Buch nicht aufgeführte Insekten zu kreieren. Und vielleicht gehören Insekten eines Tages wie jedes andere, bisherige Lebensmittel zu Ihrem alltäglichen Küchenplan.

Meine Meinung
Ich finde die Idee ein Insektenkochbuch zu schreiben super, da es einfach mal dazu animiert über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen und sich mit Nahrungsmitteln zu beschäftigen, die man sonst eher nicht so auf dem Plan hat und allerhöchstens als Kuriosität aus dem Asienurlaub kennt.
Im Buch gibt es eine kleine Einführung in das Thema Insekten in der Küche, in der auch das artgerechte Abtöten und Bezugsquellen angesprochen werden, bei diesem Thema eine gute Idee, woher soll man das schließlich sonst wissen. Dieses Vorwort ist aber gleichzeitig auch kurz genug gehalten, dass man nicht das Gefühl bekommt ein Insektenlehrbuch oder ähnliches statt einem Kochbuch gekauft zu haben.
Die Kategorien des Kochbuches finde ich persönlich allerdings etwas übertrieben. Man findet 17 Rezepte, die in 10 Kategorien aufgeteilt sind, es gibt also einige Kategorien, in denen man nur ein einiges Rezept findet. Und man findet in den Kategorien Pfanne und Wok Gerichte mit Kartoffeln, Pasta und Reis, obwohl es diese drei Kategorien auch extra gibt. Diese Aufteilung ist also doch schlicht übertrieben. Ich persönliche hätte eine Aufteilung nach Vorspeisen/ Snacks, Hauptgerichte und Desserts sinnvoller gefunden. Gut gefällt mir dafür, dass es ein zweites Rezeptregister gibt, das nach den Insektenarten sortiert ist.
Die Rezepte sind ausführlich und nachvollziehbar beschrieben, anhand der Beschreibung sollte es auf jeden Fall gelingen die Gerichte nachzukochen. Die Fotos sind eher rustikal, man merkt hier am stärksten, dass der Autor auch der Verleger im Kleinverlag ist und die Fotos in der heimischen Küche und auf dem heimischen Esstisch entstanden sind. Der Vorteil bei solchen Fotos ist aber immerhin, dass man eine realistische Vorstellung bekommt, wie das Gericht aussehen wird und nicht von übermäßigem Foodstyling verscheckt wird.
Was mir persönlich auch gut gefällt ist, dass man nicht nur Rezept findet, in denen die Insekten sehr deutlich zu erkennen sind, sondern auch welche, in denen sie eher versteckt sind, in der Pastete zum Beispiel. Wenn man dem Thema grundsätzlich nicht abgeneigt ist, es aber noch nicht so recht über sich bringt Insekten zu verspeisen, die noch als solche zu erkennen sind, ist so ein Gericht also ein guter Einstieg in das Thema.

Fazit
Ich finde die Idee für das Kochbuch super und die Aufbereitung des Themas gefällt mir ebenfalls. Nicht ganz so gut gefällt mir wie gesagt die Aufteilung, weil sie in meinen Augen eher unübersichtlich wird durch zu viele Kategorien. Auch ein wenig schade ist, dass nur recht wenige Rezepte im Kochbuch zu finden sind. Grundsätzlich kann ich aber durchaus eine Kaufempfehlung für dieses Kochbuch aussprechen, wenn man für sich oder als Geschenk etwas sucht, was ein bisschen ausgefallener ist. Ich vergebe 3,5 Punkte.

35punkte_klein