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[Rezension] Schrot & Korn Kochbuch

Heute gibt es nach längerer Zeit mal wieder eine Kochbuch-Rezension. Und zwar habe ich mal wieder bei einer Lovelybooks-Leserunde ein Kochbuch gewonnen. Es handelt sich mal wieder um ein vegetarisches Kochbuch. Ihr wisst ja, ich bin gar keine Vegetarierin, aber trotzdem finde ich vegetarische Kochbücher spannend, und wenn es nur ist, weil ich ein paar neue Idee kriege, was ich als Beilage zu meinem Schnitzel kochen kann.
Nein, im Ernst, ich esse gerne Fleisch, da ich aber kein Freund konventioneller Massentierhaltung bin, sondern es bevorzuge seltener Fleisch zu essen und dafür dann welches aus (hoffentlich) besserer Haltung, gibt es auch öfter mal vegetarische Kost bei mir und da kommt es natürlich gelegen, wenn man hin und wieder mal ein neues Rezept findet.
Übrigens habe ich ja ein wenig den Eindruck, dass derzeit auch deutlich mehr vegetarische und vegane Kochbücher auf den Markt kommen, als noch vor ein paar Jahren.

Autor Schrot & Korn
Preis gebundene Ausgabe: 19,90€
Seiten 190
Verlag Verlag Eugen Ulmer
Genre Kochbuch
Erscheinungsdatum 24. Juni 2016

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Zum Inhalt (Klappentext)
Brunnenkresse, Spinat, Löwenzahn im Frühling. Paprika, Artischocken, Tomaten im Sommer. Schwarzwurzeln, Rüben und Rosenkohl im Herbst. Grünkohl und Co. im Winter. Alles am besten zu seiner Zeit – so ist Genuss garantiert. Sie möchten aus saisonalen und möglichst regionalen Produkten etwas Leckeres kochen? Wunderbar – genießen Sie Rote-Bete-Apfelsuppe, Erdbeer-Spinat-Salat, Kürbistarte oder Klassiker wie Linsen und Spätzle. Alle Gerichte sind saisonal sortiert und vegetarisch oder vegan. Ob Suppen, Salate, deftige Hauptspeisen oder köstliche Desserts – rund 80 Rezepte schmecken der ganzen Familie.
Meine Meinung
Aufteilung
Das Buch ist in vier große Jahreszeitenkapitel aufgeteilt, in denen dann zuerst Suppen, dann Salate, dann Hauptspeisen und dann Desserts kommen, jeweils passend zur Jahreszeit eben. Auch wenn dadurch jede Unterkategorie mehrfach vorkommt, finde ich die Aufteilung gut gelungen, immerhin weiß man so auch gleich, dass bei Gemüse saisonale Produkte im Rezept stehen. Ein kleines bisschen hat mich am Anfang gestört, dass die Unterkategorie nur klein oben rechts auf der Seite steht, aber eigentlich merkt man natürlich auch am Rezept, ob es nun eher eine Suppe, oder schon ein Salat ist. Was allerdings leider fehlte, war die Kategorie Snacks oder Vorspeisen. Es gibt ein paar Rezepte, die meiner Meinung nach eher in diese Kategorie passen würden, aber als Hauptspeise deklariert sind, zum Beispiel Handpies mit Grünkohl im Winter. Diese klingen sehr lecker, aber als Hauptspeise empfinde ich so Fingerfood eher nicht.
Die Zusatzinfos
Auch in diesem Kochbuch gibt es am Anfang ein einleitendes Kapitel über das Kochbuch und die Philosophie dahinter. Ich gestehe, dass ich mir das nicht so genau durchgelesen habe, weil ich da eher uninteressiert bin, aber für den, den es interessiert ist das auf jeden Fall nett gemacht und es nimmt auch nicht übermäßig Raum im Buch an. Und da das Kochbuch das Buch zum Bio-Magazin Schrot & Korn ist, finde ich es auch wirklich schön, dass man eben ein kleines bisschen darüber erfährt.
Die Rezepte
Ich habe leider letztlich doch deutlich weniger Rezepte ausprobiert, als ich ursprünglich geplant hatte. Der Grund dafür war einfach, dass doch in vielen Rezepten Zutaten verwendet wurden, die entweder schwer zu kriegen oder verhältnismäßig teuer oder auch beides sind. Trotzdem habe ich es geschafft aus jeder Jahreszeit mindestens ein Rezept auszuprobieren.
Aus dem Winter gab es gedünstete Karotten mit Couscous, die ich vergessen habe zu fotografieren, da ja Karotten ganzjährig gut zu kriegen sind. Das war für mich keine kulinarische Erleuchtung, aber es war einfach und lecker.
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Aus dem Herbst habe ich Polenta mit Roquefort und Birnen gemacht, wobei das ein kleines bisschen ein Fail war, weil die Birnen leider gar nicht lecker waren. Da ja nun gerade aber auch so gar nicht Birnenzeit ist und ich normalerweise um diese Jahreszeit niemals welche gekauft hätte, werde ich dem Rezept eine zweite Chance geben, an sich schmeckte es nämlich gut, nur die Birnen waren eben hart und geschmacksneutral.
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Aus dem Sommer habe ich Melonen-Tomaten-Salat gemacht, der mich wirklich nicht überzeugen konnte. An sich mag ich Frucht im Salat durchaus, aber die Cantaloupe-Melone passte für mein Empfinden gar nicht zum Rest. Vielleicht müsste ich den Salat nochmal probieren und diese weglassen. Aber so wie im Buch, war das Rezept nicht meins. Die Paprikasuppe mit Koriander-Gremolata mochte ich dafür sehr, auch wenn ich den Koriander durch Basilikum ersetzen musste, weil ich keinen hatte. Immerhin weiß ich dank der Leserunde zum Kochbuch jetzt, dass ich das nächste Mal zum Türken gegenüber vom Büro gehe und dort frischen Koriander kriege. Diese Suppe stelle ich euch jetzt auch als Appetitanreger vor.
IMG_0361Zutaten:
500g rote Paprika
300g Tomaten (ich nahm Dosentomaten)
1 Zwiebel
300g Kartoffeln
1 EL Öl (ich nahm Olivenöl)
200ml Weißwein oder Apfelsaft (ich nahm Apfelsaft)
800ml Gemüsebrühe
IMG_0366100g Sahne (ich nahm saure Sahne)
Je ½ Bund Petersilie und Koriander (ich nahm wie gesagt Basilikum)
2 Knoblauchzehen
30g geriebenen Parmesan (ich nahm Pecorino)
Abgeriebene Schale einer Biozitrone (hab ich vergessen)
250g weiße Bohnen (Konserve, hab ich extra weggelassen)
Salz, Pfeffer
Wenn man nicht wie ich Dosentomaten nimmt, sollte man als erstes die Tomaten enthäuten. Danach schneidet man Tomaten und Paprika klein. Auch die Zwiebel und die Kartoffeln werden gewürfelt. Dann werden die Zwiebelwürfel in einem Topf im Öl angeschwitzt und dann Paprika, Tomaten und Kartoffeln hinzugegeben. Alles kurz anrösten und dann mit Brühe und Weißwein oder Apfelsaft aufgießen. Ich glaube ich habe etwas weniger Brühe genommen, aber ich weiß es nicht mehr sicher. Damit die Kartoffeln schön weich werden, lässt man nun alles zusammen etwa 25 Minuten köcheln.
Wenn man die Suppe mit normaler Sahne macht, kann man diese währenddessen aufschlagen und wieder kaltstellen, da ich ja saure Sahne nahm, fiel das bei mir aus. Dafür habe ich dann den Knoblauch durch die Presse gejagt, das Basilikum gehackt und beides mit dem geriebenen Pecorino zur Basilikum-Gremolata vermischt. Hier würde auch der Zitronenabrieb ins Spiel kommen.
Als nächstes wird die Suppe püriert und wer mag gibt danach die Bohnen hinzu und würzt nach Belieben mit Salz und Pfeffer. Und dann richtet man an: ein Teller Suppe mit einem Klecks Sahne (oder zwei) und einem Löffel Gremolata (oder zwei).
Wie gesagt, die Suppe ist sehr lecker und sie lässt sich auch super vorbereiten und dann am nächsten Tag oder so einfach wieder erhitzen und eben mit Sahne und Gremolata anrichten. Auch wenn ich Paprika nicht so sehr mag, das gibt es bestimmt wieder.
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So, und jetzt kommen wir noch schnell zum Frühling, da habe ich gefüllte Eihälften im Kräuternest ausprobiert, das war offiziell ein Salat, ich würde es vielleicht auch eher allgemein Vorspeise nennen. Wobei ich tatsächlich Salat statt Wildkräuter hatte, weil ich keine Ahnung hatte, wo ich die hätte herkriegen sollen. Vor allem habe ich das aber ausprobiert, weil ich die Idee, die hartgekochten und gepellten Eier noch in einem Sud aus Rote-Bete-Saft, Essig, Zwiebel, Knoblauch und Ingwer zu kochen total spannend fand. Die daraus resultierende Farbe der Eier ist auch wirklich großartig und lecker geschmeckt hat es auch. Und ja, man schmeckt einen Unterschied zu Eiern, die nur hartgekocht waren, aber nicht in diesem Sud. Dann gab es noch den Erdbeer-Trifle mit Sahne und Dinkelwaffeln, wo es mich gefreut hat, wie einfach es eigentlich ist Pudding ohne Tütchen selbst zu machen und ich habe von den gefüllten Kohlrabi mit Karottensoße die Soße gemacht und fand sie auch richtig lecker.
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Fazit
Alles in Allem hat mir das Kochbuch gut gefallen und es konnte mit einigen schönen, für mich neuen Ideen punkten. Ich würde allerdings spontan sagen, dass ich eigentlich eher nicht die Zielgruppe bin. Es waren doch einige Rezepte dabei, die mir nach der Arbeit einfach zu aufwändig sind und wie gesagt auch einige, bei denen ich Zutaten schwer zu kriegen und/oder recht teuer fand. Also vieles ist nicht unbedingt Alltagsküche, vor allem nicht, wenn man Vollzeit arbeitet und womöglich wenig verdient (wie ich als Azubi).
Ich vergebe 3,5 Punkte.
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Unbedingt noch ausprobieren will ich übrigens die Zitronentarte, die ihr jetzt schon bei meiner Bloggerkollegin Sugarprincesss bewundern könnt, sogar mit Videoanleitung.

[Rezension] Ein Sommer ohne uns

Das heutige Buch kann ich nicht rezensieren, ohne auf die Leserunde bei Lovelybooks einzugehen und dazu ein paar Worte zu sagen. Schon in der Phase der Bewerbung ist mir aufgefallen, dass das Thema offene Beziehung, egal ob auf Zeit oder grundsätzlich, anscheinend ein noch viel größeres Tabuthema ist, als zum Beispiel Homosexualität oder BDSM. Die extreme Ablehnung, die dieser Beziehungsform gegenüber anscheinend herrscht, hat mich doch überrascht. Ich hätte erwartet, dass in einer Runde, in der man zum Beispiel problemlos sagen kann, dass man lesbisch ist oder Spaß an SM hat, auch zu sagen: „Ich lebe eine offene Beziehung.“ kein Problem ist. Aber es schien mir, als wäre es das doch. Von daher finde ich es umso spannender Bücher wie dieses zu lesen und zu sehen, wie dort das Thema behandelt wird, ob dort auch das Fazit ist, dass eine offene Beziehung bedeutet, dass man sich nicht genug liebt und die Beziehung eigentlich ohnehin schon am Ende ist, oder ob dort das Thema der einvernehmlichen Untreue anders und weniger negativ behandelt wird, sondern einfach als eine Möglichkeit seine Beziehung zu leben, die nicht für jeden passen muss, aber für den einen oder anderen eben passen kann.

Autor Sabine Both
Preis eBook: 8,99€
Taschenbuch: 12,95€
Seiten 240
Verlag Loewe
Genre Jugendbuch
Erscheinungsdatum 15. Februar 2016

Zum Inhalt (Klappentext)
Eine große Liebe. Und eine Auszeit von der Treue. Eine offene Beziehung. Für drei Monate. Zwischen Abi und Studium. Sich ausprobieren. Mit anderen. Danach ist alles wieder wie zuvor und Tom und Verena weiterhin ein Paar. Denn sie lieben sich und wollen für immer zusammen bleiben. Doch ist das wirklich so einfach, wie sie es sich vorstellen? Verena und Tom kennen sich von klein auf, sind ein Paar, seit sie dreizehn sind. Sie gehören einfach zusammen und das soll für immer so bleiben. Aber ein Gedanke lässt Verena – mitten im Abistress und voller Vorfreude auf das anstehende Studium – nicht mehr los: Sie hat noch nie einen anderen Jungen geküsst, geschweige denn Sex mit einem anderen gehabt. Doch sie liebt Tom und sich von ihm zu trennen oder ihn zu betrügen, kommt nicht infrage. Als sie schließlich mit Tom darüber spricht, treffen die beiden eine Vereinbarung: eine offene Beziehung, drei Monate Austobzeit nach dem Abi. Danach ist alles wieder wie vorher und die zwei wieder ein Paar. Zunächst genießen die beiden es, sich auszuprobieren. Doch sie haben nicht mit den Gefühlen gerechnet, die das Arrangement mit sich bringt: Zweifel tun sich auf. Ängste. Werden sie rechtzeitig einen Ausweg finden? Mit ihrer ganz eigenen, poetischen Sprache wendet sich Sabine Both den Themen offene Beziehung, Fremdgehen und Treuebruch zu, das viele Jugendliche bewegt, und lässt es ihre Protagonisten durchleben. Sie schildert, wie vorsichtig man in einer Beziehung mit Vertrauen und den Gefühlen des Partners umgehen sollte, ohne pädagogisch belehrend daherzukommen. Eine unterhaltsame, besondere Liebesgeschichte

Meine Meinung
Klappentext und Cover
Ich sage ja selten etwas zum Cover, aber hier tue ich es einfach mal wieder: ich hab das Cover zuerst als Fotos bei Lovelybooks gesehen und fand zwar die Idee der Gestaltung sehr hübsch und auch kreativ, aber insgesamt wirkte es auf mich doch eher recht naiv. Als ich dann das Buch in der Hand hielt und das Original gesehen habe, hat mir das aber schon deutlich besser gefallen, weil es dann eben doch durch die Gesamtgestaltung hochwertig wirkt. Grundsätzlich ist für mich persönlich das Cover aber kein totaler Eye-catcher.
Der Klappentext hat mich dafür sofort sehr angesprochen, weil ich die Thematik sehr spannend finde. Eine offene Beziehung zu leben ist ja durchaus ein ziemliches Tabuthema. ich habe sogar den Eindruck, dass es ein größeres Tabu ist, als Homosexualität oder BDSM. Von daher war ich wirklich sehr gespannt, wie das Thema in diesem Buch umgesetzt ist.
Geschichte und Stil
Der Schreibstil ist extrem schlicht. Die Autorin verwendet kurze Sätze mit wenig Ausschmückungen und im Laufe der Leserunde bei Lovelybooks habe ich festgestellt, dass es relativ viele Leser gab, denen dieser Stil gar nicht gefallen hat. Mir persönlich hat er gefallen und es hat mich nicht gestört, dass dadurch die Handlung gefühlt in kurzen Momentaufnahmen erzählt wurde. Es gibt eine Leseprobe vom Verlag und man sollte diese, bevor man das Buch kauft, also vielleicht lesen, um für sich zu beurteilen, ob man den Schreibstil mag oder eher nicht.
Die Geschichte ist wie gesagt in Momentaufnahmen erzählt, was durch den Schreibstil noch verstärkt wird. Dabei wird abwechselnd aus Verenas und Toms Sicht erzählt. Aus wessen Sicht der aktuelle Abschnitt ist, ist anhand der unterschiedlichen Schriftarten sofort zu erkennen, was ich eine gute Idee finde, um die Perspektivwechsel darzustellen. Es gibt das eine oder andere, was man im Laufe der Geschichte nicht erfährt, weil es eben nur Momentaufnahmen sind, die erzählt werden und manches dazwischen muss man sich dann denken, im Großen und Ganzen ist das aber nicht wirklich schwierig. Was mich allerdings gestört hat, war das Ende des Buches. Hier bekommt eine Nebenhandlung plötzlich eine unheimlich dramatische Wendung, die zwar grundsätzlich nicht unrealistisch ist, aber den Fokus viel zu sehr von der eigentlichen Haupthandlung wegnimmt. Dazu kommt, dass diese Nebenhandlung dann viel zu schnell abgehandelt wird, dafür wie sehr sie sich dramatisiert hat. Hier wäre es wohl besser gewesen einen Gang runterzuschalten und den Teil der Geschichte weniger spektakulär zu gestalten, das hätte dem Buch aus meiner Sicht gutgetan. Stattdessen hätte man das Ende vielleicht weniger abrupt gestalten können. Durch diese überdramatisierte Nebenhandlung am Ende, wirkt auch vieles zu klischeehaft, das wirkt sich dann auch auf die Haupthandlung aus, der etwas weniger klischeehafte Lösungen am Ende auch gutgetan hätten.
Die Charaktere
Auch wenn ich ja schon ein paar Jahre älter bin, als die beiden Hauptcharaktere, konnte ich mich sehr gut in sie hinein versetzen und fand sie glaubhaft dargestellt. Hin und wieder habe ich die beiden wirklich nehmen wollen und schütteln, für ihr Verhalten, aber ich denke, dass es trotzdem gar nicht unrealistisch dargestellt ist. Man verhält sich ja manchmal dusselig und gerade wenn man noch recht jung ist und gerade durch das Abi und vieles andere alles im Umbruch ist, dann noch mehr. Wenn ich heute drüber nachdenken, packe ich mich ja auch manchmal an den Kopf, wenn ich mir überlege, wieviel Stress ich mir hätte sparen können, wenn ich damals mal ein bisschen weniger emotional gehandelt hätte.

Fazit
Grundsätzlich hat mir das Buch gefallen und auch die Herangehensweise an das Thema offene Beziehung fand ich schön. Leider hat mir das Ende letztlich das Buch ein wenig vermiest. Wie gesagt, da hatte die Nebenhandlung zu viel Dramatik, die dann aber nicht weiter verarbeitet wurde und es wurden zu viele Klischees geprügelt, das war wirklich schade, gerade weil ja das Ende nun mal der Teil ist, den man zum Schluss liest und der damit ganz entscheidend mitbestimmt, wie einem das Buch gefällt. Ich kann daher leider nur 3 Punkte geben.
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[Rezension] Better Life

Irgendwie hat das Buch, das ich euch heute vorstellen möchte, mich dazu gebracht die ganze Zeit darüber nachzudenken, wie denn das wohl so wäre, wenn man eine Amnesie hat und auf der anderen Seite auch, wie es denn wäre, wenn man bestimmte Ereignisse gezielt vergessen würde. Eigentlich wird der philosophische Aspekt der Thematik im Buch nur am Rande gestreift und es ist einfach ein unterhaltsamer dystopischer Roman, aber trotzdem reichen ja manchmal so Anstupser um sich selbst philosophische Gedanke zu machen. Ich werde euch damit aber jetzt nicht weiter volllabern, schon allein deswegen, weil es auf diese Fragen weder eine einfache Antwort, noch eine allgemeingültige Antwort gibt. Trotzdem viel Spaß mit meiner Rezension und vielleicht ja auch mit dem Buch.

Autor Lillith Korn
Preis eBook: 3,99€
Taschenbuch: 12,00€
Seiten 224
Verlag Drachenmond-Verlag
Genre Science Fiction, Dystopie
Erscheinungsdatum 18. Dezember 2015

Zum Inhalt (Klappentext)
Zoe entwickelt ein Programm, mit dessen Hilfe Erinnerungen gelöscht und ganze Persönlichkeiten neu programmiert werden können. Es soll dazu dienen, traumatisierten Menschen das Leben zu erleichtern. Doch Better Life nutzt Zoes neues Programm für eigene Zwecke. Erst als sie Paul begegnet, wird ihr das gesamte Ausmaß der Katastrophe klar. Doch da ist es schon zu spät … Gibt es noch eine Möglichkeit diesen Alptraum zu stoppen? “Better Life – Ausgelöscht” ist der Auftakt eines spannenden Dystopie-Zweiteilers. Inklusive der Kurzgeschichte “Paul!
Meine Meinung
Klappentext und Cover
Ich mag ja blau. Es ist zwar nicht meine Lieblingsfarbe, aber ich mag blau. Und ich glaube grundsätzlich habe ich ein geheimes Faible für einfarbige Cover (okay, jetzt ist es nicht mehr geheim). Oder nennt man das Ton-in-Ton? Weil es ja schon verschiedene Blautöne sind? Wie dem auch sei, ich mag das Cover und wahrscheinlich hätte ich das Buch im Buchladen schon allein deswegen in die Hand genommen.
Und auch der Klappentext klingt spannend und macht neugierig.
Geschichte und Stil
Die Geschichte war gut zu lesen, der Schreibstil ist locker und spannend. Man kann sich schnell in die Charaktere Paul, Zoe und Marvin hineinversetzen. Ich muss allerdings sagen, dass ich anhand des Klappentextes erwartet habe, dass Zoe und Paul die Hauptcharaktere sind, tatsächlich sind es aber eher Zoe und Marvin die Hauptpersonen. Das tut aber der Geschichte an sich keinen Abbruch und es ist auch nicht so, dass der Klappentext völlig irreführend ist, da Paul schon auch eine wichtige Rolle spielt.
Ein bisschen schade war, dass doch recht viele Fragen offen geblieben sind. Zwar ist es der erste Teil einer Dilogie und daher werden sicherlich einige Fragen auch noch im zweiten Teil beantwortet werden, zumindest in diesem Band schien es mir aber, dass ein paar Dinge auch nicht weiter erklärt werden, sondern einfach so sind. Es wird nichts unlogisch dadurch, aber ich hätte mich gefreut, wenn ein paar Hintergründe noch ein wenig mehr beleuchtet worden wären.

Fazit
Ein gelungener Auftakt mit ein paar kleinen Schwächen, wo er einfach ein wenig länger und ausführlicher hätte sein dürfen. Insgesamt auf jeden Fall ein Buch, das man gut lesen kann und da es nicht so extrem lang ist, eignet es sich auch gut mal für zwischendurch. Ich vergebe 4 Punkte
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[Rezension] Bewahrer der Nacht

Bewahrer der NachtMira Bluhm schreibt sonst eher humorvolle Geschichten mit Fantasyelementen, aber das Buch, das ich euch heute vorstelle hat eher weniger humorvolle Passagen und dafür umso mehr Fantasy und eine eher düstere Geschichte. Ich mag ja düstere Geschichten. Oft mag ich sie sogar mehr, als die fröhlichen, lustigen. Und das, obwohl ich Menschen, die sich nur gut fühlen, wenn es anderen schlechter geht, als ihnen, nicht mag. Na gut, ich fühle mich auch nur gut, wenn es anderen schlechter geht, das liegt aber daran, dass es mir bei Lichte betrachtet wohl nicht gut ginge, wenn es niemand gäbe dem es schlechter ginge… aber ich will jetzt mal hier nicht ins depressive Philosophie verfallen.

Autor Mira Bluhm
Preis eBook: 2,99 €
Seiten 129
Verlag BookRix
Genre Fantasy
Erscheinungsdatum 16. Januar 2016

Zum Inhalt (Klappentext)
Ein grausamer Pakt bindet Menschen und Giganten bis ans Ende der Zeit. Als Ahasverosh krank wird, steht Livius vor einer schicksalhaften Entscheidung: Soll er versuchen, den Giganten zu retten, oder soll er fliehen? Seine Reise führt ihn auf die Spur eines Geheimnisses, das die Macht hat, die Welt für immer zu verändern.

Meine Meinung
Klappentext und Cover
Kurz und knapp. Das hat ja Vorteile. Zum Beispiel ist die Gefahr, dass zu viel gespoilert wird, bei kurzen Klappentexten eindeutig geringer. Ansonsten finde ich den Klappentext jetzt zugegebenermaßen nicht so extrem aussagekräftig. Immerhin ist er aber aussagekräftig genug, dass ich wusste, dass mich das Buch und die darin enthaltene Geschichte interessieren könnten.
Das Cover gefällt mir dafür extrem gut, es ist mystisch und irgendwie geheimnisvoll und war schon irgendwie mit ein Grund, weshalb ich auf das Buch und die zugehörige Leserunde aufmerksam geworden bin. Ich bewerte Bücher ja grundsätzlich nicht nach ihrem Cover, aber bei der Frage welches Buch man im Laden in die Hand nimmt oder im Onlinegeschäft näher anschaut, spielen Cover ja doch eine Rolle. Und dieses hier macht neugierig.

Geschichte und Stil
Das Buch ist nicht besonders lang, entsprechend gibt es immer mal wieder Dinge, wo man für meinen Geschmack ruhig mehr ins Detail hätte gehen können. Es ist aber nicht so, dass Dinge fehlen, die für das Verständnis wichtig sind, auch wenn sich das komplette Bild wirklich erst nach und nach im Laufe der Geschichte zusammenpuzzelt. Es könnte eben ruhig auch ein paar Szenen mehr geben, um die Atmosphäre noch besser einzufangen und die Charaktere besser kennenzulernen und alles. Auf jeden Fall ist aber auch der Schreibstil flüssig und gut lesbar.
Die Charaktere
Für ein so kurzes Buch sind es recht viele wichtige Charaktere, sodass man jeden von diesen nur verhältnismäßig oberflächlich kennenlernen kann. Das heißt jetzt nicht, dass man sich gar kein Bild machen kann, aber man dringt doch auch nicht ins tiefste Innere der Charaktere vor und manches was sie tun ist einem deswegen vielleicht in dem Moment verwunderlich. Vor allem, weil man kaum etwas darüber erfährt, wie die Charaktere zu dem wurden, was sie jetzt sind, wie ihre Vorgeschichte aussieht.
Fazit
Ich mochte das Buch und die Geschichte sehr. Das Setting war wirklich sehr ungewöhnlich und sehr interessant gewählt finde ich und entsprechend war auch die Geschichte ungewöhnlich. Für meinem Geschmack hätte sie ruhig noch ein gutes Stück länger sein dürfen, ich kann sie aber auch so jedem Freund von düsterer Fantasy nur empfehlen.
Ich vergebe 4,5 Punkte.
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[Rezension] Flederzeit – Riss in der Gegenwart

Flederzeit2 Auch das heutige Buch ist der zweite Teil einer Reihe, von dem ich den ersten Teil bereits rezensiert habe. Bei Reihen die Bücher einzeln zu rezensieren ist ja immer so eine Sache, auf der einen Seite ist es natürlich gerade interessant, ob es sich lohnt die ganze Reihe zu lesen und ob alle Bücher gleich gut sind, auf der anderen Seite ist natürlich auch vieles bekannt und daher will man sich da ja auch nicht zu sehr wiederholen. Nichts desto trotz: hier meine Rezension zum zweiten Band der Flederzeit-Reihe.

Autor Runa Winchat & Maria G. Noel
Preis eBook: 3,99€
Taschenbuch: 11,99€
Seiten 340
Verlag Verlag Aretz
Genre Fantasy, Liebesroman
Erscheinungsdatum 8. April 2014

Zum Inhalt (Klappentext)
Matthias erscheinen seine Erlebnisse in der Vergangenheit inzwischen nur noch wie ein schöner Traum, Ausgeburt seiner überschäumenden Phantasie. Er hat sich mit seinem realen Leben arrangiert und findet, es könnte so bleiben. Wenn da nicht der Verlag wäre, der sein Manuskript angenommen hat und als Buch herausbringen will. Bedingung jedoch: Teil Zwei muss folgen. Und das möglichst schnell.

Aber genau da liegt der Hase im Pfeffer: Was Matthias auch probiert, er ist total blockiert. Irgendwann gibt er seinen Widerstand auf und geht in die Hütte zurück, um dort in Schreibfluss zu kommen. Doch statt Inspiration findet er auf dem Berg den mittelalterlichen Kittel, die Hose – und seine Digitalkamera.

Das bringt die Wende, denn gegen die Fotos von Mila und Ilya helfen keine vernünftigen Argumente mehr: Was er aufgeschrieben hat, hat er zuvor erlebt.

Jetzt nur noch versessen darauf, die beiden wiederzusehen, geht Matthias in die Höhle, auf der Suche nach den bissigen Fledermäusen.
Was er aber vorfindet, als er tatsächlich einen Weg in die Vergangenheit findet, verschlägt ihm den Atem …

Ein Zeitreise-Liebesroman vor historischer Kulisse
Meine Meinung
Der Stil
Zum Stil gibt es nicht wirklich viel neues zu sagen, da ich ja den ersten Band bereits rezensiert habe. Aber auch in diesem Band fällt wieder auf, dass die Schreibstile der beiden Autorinnen offenbar super zusammenpassen.
Die Geschichte
Im Gegensatz zum ersten Band, spielt dieser Band zu einem sehr großen Teil in der Gegenwart. Es gibt auch viele Kapitel in der Vergangenheit, in diesen erfährt man einiges über die Vorgeschichte von Runa, bevor sie Matthias kennengelernt hat. Insgesamt ist die Geschichte dadurch ruhiger. Letztlich weiß man vieles über Runa ja schon und erfährt jetzt nur, wie es dazu kam, das ist auch schön zu lesen, aber natürlich eine andere Art von Spannung. Erst zum Ende hin nimmt die Geschichte wieder Fahrt auf, wenn es um Runas Leben, nachdem Matthias das erste Mal da war geht und er schließlich zu ihr zurückkehrt. Jetzt geht wieder alles Schlag auf Schlag.
Die Charaktere
Die Charaktere sind die aus dem ersten Band bereits bekannten. Man lernt noch ein paar ehemalige Besucher von Runa kennen, aber diese sind natürlich nur Nebenfiguren, die Hauptfiguren bleiben die alten. Dabei ist mir aber aufgefallen, dass mir die Gegenspieler der beiden, der neue Mann von Matthias Ex-Frau, sowie er Vater von Runas Sohn, in diesem Band sympathischer geworden sind, was sicherlich daran liegt, dass man auch sie besser kennenlernt und sie dadurch nicht mehr nur einfach durch die Brille von Matthias und Runa betrachtet, sondern mehr als eigenständige Charaktere wahrnimmt.
Fazit
Insgesamt hat mir dieser Band nicht ganz so gut gefallen wie der erste, ich glaube das liegt vor allem daran, weil am Anfang das Vorgeplänkel um Runas Vergangenheit recht lang ist und es eine ganze Weile dauert, bis Matthias endlich wieder in die Vergangenheit reist und die gefühlt eigentliche Handlung wieder mehr Fahrt aufnimmt. Gefreut habe ich mich, dass sich eine Vermutung von mir, die ich im ersten Band schon hatte, als richtig herausgestellt hat, aber darüber verrate ich jetzt lieber nicht mehr.

Ich vergeben 4,5 Punkte
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[Rezension] Spes Impavida: Eine Geschichte aus der Welt nach dem Letzten Krieg

Spes Impavida Auf dieses Buch warte ich, seit ich den ersten Teil gelesen habe, von dem ich ja schon wirklich begeistert war. Daher habe ich mich natürlich sehr gefreut, als ich erfahren habe, dass es endlich erschienen ist und habe auch sofort „Ja“ gesagt, dass ich es lesen und rezensieren werde. Warum es mir trotzdem so schwer gefallen ist eine Rezension zu schreiben kann ich nicht mal begründen, denn es ist eines von den Büchern, zu denen man leicht etwas sagen kann ohne nennenswert zu spoilern. Immerhin habe ich es jetzt also endlich geschafft die Rezension zu verfassen.

Autor Ryek Darkener
Preis eBook: 4,99€
Seiten 574
Verlag neobooks
Genre Science Fiction
Erscheinungsdatum 7. Dezember 2015

Zum Inhalt (Klappentext)
Auf Befehl des Direktorates wurde Ulm durch den Einsatz des Himmelsfeuers vollständig zerstört. Die wenigen Überlebenden werden zu genötigten Helfern beim Aufbau von neuen Produktionsstätten. Aus Feinden werden Verbündete auf Zeit gegen das Direktorat. Doch der Gegner ist zu mächtig, ein bewaffneter Kampf aussichtslos. Hilfe für die Erde kann nur von dort kommen, wo die Quelle der Unterdrückung sitzt: außerhalb des Sonnensystems. Ein verwegener Plan wird geschmiedet. Die nächste Etappe des Rennens um die Zukunft der Menschen beginnt.
Meine Meinung
Der Stil
Wie beim ersten Band ist auch bei diesem der Stil sehr eigen. Aber es wäre wohl auch verwunderlich, wenn der Autor plötzlich einen ganz anderen Stil hätte und so bleibt es ungewöhnlich. Obwohl das Buch beinahe 800 Seiten stark ist, kann man wirklich an keiner Stelle sagen, dass der Stil irgendwie ausschweifend wäre, im Gegenteil, die Geschichte ist kurz und knapp geschrieben, es wird wenig erklärt, man muss vieles zwischen den Zeilen lesen. Die Dinge sind wie sie sind, Zustände, Gesellschaftsnormen und ähnliches, all das wird nur in Nebensätzen erwähnt und kaum erklärt. Auch in der Handlung sind immer wieder größere Zeitsprünge. Wer sich darauf einlässt und sich ein paar Gedanken über das macht, was sich zwischen den Zeilen verstehen lässt, der wird damit keine Probleme haben, letztlich fehlt nichts, was für das wesentliche Verständnis er Geschichte wichtig ist.
Die Geschichte
Das Buch beginnt unmittelbar dort, wo Band 1 aufhört, direkt nach der Zerstörung Ulms, und führt so natürlich die Geschichte aus dem ersten Band weiter. Allerdings mit einer ganz anderen Gewichtung und vielen neuen Entwicklungen, die im ersten Band nicht einmal zu erahnen waren. Dennoch ist es mehr als sinnvoll den ersten Band gelesen zu haben. Auch wenn wie gesagt meiner Meinung nach nichts in der Geschichte ausgelassen wird, was für das Verständnis wichtig ist, den ersten Band sollte man dann doch gelesen haben, sonst kann es zu Fragezeichen im Kopf kommen. Aber zurück zu Band zwei: die Handlung ist in sich schlüssig und die Geschichte ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend.
Die Charaktere
Es gibt ziemlich viele wichtige Charaktere im Buch, in diesem Band mehr als im ersten. Es ist nicht immer sofort nachvollziehbar, warum die Personen so handeln, wie sie das tun, im Gegenteil, einige überraschen einen am Ende doch. Aber letztlich sind alle Charaktere mitsamt ihren Macken und Kanten schlüssig angelegt. Bei einigen weniger wichtigen Figuren kann es aufgrund der vielen Personen allerdings passieren, dass man ein wenig durcheinander kommt. Ich glaube allerdings, dass mir das auch deswegen so ging, weil es schon so lange her ist, dass ich den ersten Teil gelesen habe und ich deswegen die wichtigeren Nebenfiguren aus diesem nicht mehr so gut sortiert bekam.
Fazit
Insgesamt fand ich diesen Teil noch ein wenig runder, als den ersten Teil Tabula Rasa: Eine Geschichte aus der Welt nach dem Letzten Krieg. Vor allem aber bin ich definitiv nicht enttäuscht worden, sondern das Buch hat im Gegenteil, meine Erwartungen sogar noch übertroffen., eben weil der Stil runder war. Wenn ich raten sollte, würde ich sagen, dass der Autor sich jetzt eingeschrieben hatte. Ich kann das Buch wirklich nur an jeden weiterempfehlen, der sich für Science Fiction und Dystopien begeistern kann und der sich auch ohne große Liebesgeschichte daran erfreuen kann, eine wie umfangreiche Welt der Autor hier geschaffen hat. Hier wurde wirklich eine ganz spannende Gesellschaft mit unheimlich vielen Facetten geschaffen. Ich empfehle nur relativ dringend, dass man mit dem ersten Band startet, weil das fürs Verständnis ehr, sehr hilfreich ist. Ich vergebe 5 Punkte.
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[Rezension] Die Wanifen: Seegeist

Und noch ein Buch, das ich im Krankenhaus gelesen habe und das bis heute noch auf meinem Stapel unrezensierter Bücher herumlungerte. Bei diesem Buch kann ich sogar herumliegen sagen, da ich die Printausgabe bekommen hatte. Dabei habe ich dann auch gleich feststellen können, dass auch einarmig Lesen eine gewisse Herausforderung ist, vor allem bei einem etwas dickeren Buch wie diesem und wenn man nicht auf dem Bauch liegen kann, was mit gebrochenem Arm echt nicht geht. Glücklicherweise hatte ich aber im Krankenhaus ein tolles Krankenhausbett, bei dem man das Rückenteil elektrisch verstellen konnte, sodass ich mich nicht mal anstrengen musste, wenn ich mich aufsetzen wollte, sondern das per Knopfdruck erledigen konnte. Und dann sind da ja noch die Krankenhausnachttische mit ihrem ausklappbaren Teil, der sich übers Bett schieben lässt und unter dem man das Buch ein bisschen festklemmen kann, sodass es nicht von selbst zugeht, auch wenn man nur eine Hand zum Halten zur Verfügung hat. Total super sowas, zumindest so ein schickes Bett will ich wenn ich alt und klapprig bin auch wieder haben!
Aber jetzt zum Buch:

Autor René Anour
Preis eBook: 3,99€
Taschenbuch: 14,99€
Seiten 412
Verlag tredition
Genre Fantasy
Erscheinungsdatum 3. September 2015

Zum Inhalt (Klappentext)
Die Alpen in grauer Vorzeit
In einem Pfahlbaudorf an den Ufern des Atasees gehen merkwürdige Dinge vor sich. Immer wieder verschwinden Menschen in den Wäldern und kehren nie wieder zurück. Als die junge Ainwa ahnt, dass sie die nächste sein wird, verlässt sie das Dorf, um ihrem Schicksal zu entgehen. Doch in der Tiefe des Urwalds merkt sie, dass sie bereits verfolgt wird …

Meine Meinung
Klappentext und Cover
Ich finde, dass das Cover ein wenig das Gefühl vermittelt, dass es sich um ein Jugendbuch handelt. Unter anderem da die Hauptperson Ainwa noch sehr jung ist, ist das Buch auch auf jeden Fall auch für jüngere Leser zu empfehlen, ein reines Jugendbuch ist es aber eindeutig nicht. Das Cover passt aber sehr gut zum Buch, mit dem Pfahlbaudorf und dem angedeuteten Seelengeist.
Den Klappentext finde ich ebenfalls passend. Er ist ja nicht besonders lang, aber ein schöner Teaser für das, worum es im Buch geht.
Geschichte und Stil
Der größte Teil des Buches ist in der Ich-Perspektive aus Sicht der Protagonistin Ainwa geschrieben, es gibt aber immer wieder Rückblenden, in auktorialer Erzählweise. Eigentlich kann man so also sehr gut auseinanderhalten ob man sich gerade in der Erzählgegenwart befindet, oder eben in einer Rückblende. Ich gestehe, dass ich dabei aber trotzdem hin und wieder durcheinander geraten bin, ich weiß auch nicht so recht warum, vor allem da auch inhaltlich eigentlich immer klar war, wo man sich gerade befindet.
Die gesamte Geschichte offenbart sich erst nach und nach. Zunächst werden ziemlich viele Dinge offen gelassen. Man kann sich natürlich als Leser Gedanken machen, was wohl passiert sein könnte oder wie Dinge zusammenhängen, und man wird dabei auch nicht direkt auf falsche Fährten geführt, es handelt sich ja nicht um einen Krimi, aber das eine oder andere erschließt sich einem doch erst recht spät im Buch. Das macht aber ja auch einen Teil der Spannung aus und am Ende versteht man die Zusammenhänge auch, sodass man nicht mit einem Gefühl, dass noch etwas in der Geschichte fehlt zurückgelassen wird.
Die Charaktere
Bei einigen Charakteren ist es mir schwer gefallen einzuschätzen wie alt sie sind. Grundsätzlich sind aber alle Charaktere sehr schön aufgebaut. Vor allem in Ainwa kann man sich sehr gut hineinversetzen. Das erleichtert die Ich-Perspektive sicherlich, aber ihre Ängste und Sorgen, ihre Gedanken, sind auch wirklich so dargestellt, dass gut nachvollziehbar ist, was sie fühlt und wie sie handelt, selbst in Situationen in denen man grundsätzlich denkt, dass Ainwa sich vielleicht besser anders verhalten sollte.
Fazit
Eine sehr spannende Fantasy-Geschichte mit einem ungewöhnlichen Setting. Eine Geschichte, die ohne großes Liebesdrama auskommt und doch einiges an Gefühl mitbringt. Ich mag ja Geschichten, die ein wenig abseits der üblichen mittelalterlich geprägten Fantasy zu finden sind und es hat wirklich Spaß gemacht in diese Welt einzutauchen, die den Leser in steinzeitlichen Fantasy entführt.
Ich vergebe 5 Punkte.
5punkte_klein

[Rezension] Lustvolle Begegnungen

Auch das Buch, das ich euch heute vorstelle habe ich im Krankenhaus gelesen. Eigentlich sind erotische Geschichten ja nicht so geeignet, um sie im Krankenhaus zu lesen, aber irgendwas ist ja immer. Die drei Kurzgeschichten wurden ursprünglich unter dem Titel „Lustvolle Begegnungen“ veröffentlicht, der für das Printbuch auch immer noch gilt. Das eBook wird allerdings derzeit unter dem Titel „Atemlose Begegnungen“ erhältlich. Inhaltlich macht das aber keinen Unterschied.

Autor Sita Torasi
Preis eBook: 2,99€
Taschenbuch: 13,99€
Seiten 337
Verlag bookshouse
Genre Erotik
Erscheinungsdatum 10. Juli 2015

Zum Inhalt
(Klappentext, Quelle Bookshouse Verlag)
Wenn man es am wenigsten erwartet, treffen Menschen zusammen, die einander von der ersten Sekunde an verfallen.
Verlangen, Leidenschaft und Lust beherrschen ihre Gedanken und ihre Körper.

Begleiten Sie in Lustvolle Begegnungen …
… Lisa auf eine Kreuzfahrt, auf der nicht Wind und Wellen für Turbulenzen sorgen, sondern die Begegnung mit einem außergewöhnlichen Passagier, der Lisas Herz und Körper auf erregende Weise zum Schmelzen bringt.
… Elena nach Sardinien, wo ihre Haut nicht nur von der Sonne brennt, sondern vor allem von den sinnlichen Berührungen des attraktiven Alessandro.
… Tatjana in die geheimnisvolle Welt des venezianischen Karnevals, bei dem sie Luca begegnet, der sie nicht nur mit seinen wundervollen Masken in seinen Bann zieht, sondern Tatjana auch Hals über Kopf in ein erotisches Abenteuer stürzen lässt.

Meine Meinung
Alle drei Geschichten entführen den Leser in Urlaubswelten und lassen den Alltag ein wenig hinter sich. Dabei legt die Autorin auch Wert darauf die jeweilige Umgebung so zu beschreiben, dass man neben den erotischen Liebesgeschichten auch das Urlaubsgefühl mitbekommt und sich in die drei verschiedenen Urlaubsorte hineinträumen kann.

Weites Meer und wilde Leidenschaft
Bei dieser Geschichte bin ich ein wenig zwiegespalten. Der Anfang hat mir sehr gut gefallen, die Auflösung der Situation kurz vor Ende war für mich aber ein wenig zu konstruiert. Das eigentliche Ende hat mir dann aber wieder gefallen, weil es Raum lässt die Geschichte nach Belieben weiterzuspinnen.

Heiße Nächte auf Sardinien
Dies war in diesem Buch meine Lieblingsgeschichte. Zwar war sie von allen drei Geschichten auch die kitschigste, aber hin und wieder hat man ja das Bedürfnis nach ein bisschen Kitsch und es passte insgesamt sehr gut zusammen alles.

Der geheimnisvolle Unbekannte
Venedig ist eine Stadt, die ich auch unheimlich gerne einmal besuchen möchte. Trotzdem konnte ich mich in diese Geschichte am wenigsten einfühlen. Vielleicht weil mir persönlich die Menschenmengen im venezianischen Karneval zu viel wären und ich daher das Startsetting nicht so mochte, vielleicht aber auch, weil es mir hier am schwersten gefallen ist mich wirklich in die Charaktere einzufühlen, da sie doch ganz anders gehandelt haben, als ich das in einer vergleichbaren Situation tun würde.

Fazit
Das Buch beinhaltete eine kurzweilige Sammlung von erotischen Kurzgeschichten mit Urlaubsfeeling, die natürlich jede für sich gelesen werden können und jedes Mal aufs Neue ein wenig Abstand zum derzeitigen nasskalten Alltag bieten. Natürlich ist die Liebe auf den ersten Blick, wie sie in diesem Buch gehäuft auftritt vielleicht nicht das, was man in der Realität so oft so erlebt, aber hin und wieder braucht man ja auch gerade mal eine überdurchschnittlich romantische Liebe.
Ich vergebe 4 Punkte
4punkte_klein

[Rezension] Samtpfotes Brut

Endlich habe ich mal wieder einen Beitrag für euch. Ein paar haben es bei Twitter schon mitbekommen, ich hatte vor knapp zwei Wochen auf dem Weg zur Arbeit einen Fahrradunfall und habe mir den Oberarm gebrochen. Man hat mich bei der OP anständig wieder zusammengeflickt, aber ich tippe immer noch einhändig, was ein größeres Handicap ist, als ich zuerst erwartete habe. Und jetzt bin ich mit meinen Rezis ein wenig im Verzug, weil ich im Krankenhaus natürlich viel Zeit zum Lesen hatte, aber keine Rezis geschrieben habe.
Heute aber erstmal ein Buch von meinem viel zu hohen Rezi-Stapel: und zwar durfte ich das neuste Buch der wunderbaren Yvonne Gees lesen (ich war ja Anfang des Jahres bereits von ihrem Dark-Fantasy-Roman Elurius (Vater der Engel 2) schwer begeistert.) Samtpfotes Brut ist eine ganz andere Geschichte, aber dennoch ebenfalls absolut lesenswert.

Autor Yvonne Gees
Preis eBook: 2,99€
Taschenbuch: 8,95€
Seiten 208
Verlag CreateSpace Independent Publishing Platform
Genre Horror
Erscheinungsdatum 22. August 2015

Zum Inhalt (Klappentext)
Auf leisen Pfoten tapst der Tod ins Haus.
Andrea Holmer lebt auf dem Land und hat ein großes Herz für Tiere. Als ihre Schwester, die Tierschützerin Birgit Graf, eine aus dem Versuchslabor gerettete schwangere Katzendame bei ihr unterbringen möchte, kann sie nicht nein sagen. Auch ihre zehnjährige Tochter Lisa freut sich über das neue Haustier, das schon bald seine Jungen zur Welt bringt. Die Holmers verteilen den üppigen Wurf an tierfreundliche Menschen in ihrem Umfeld, müssen aber schnell feststellen, dass diese Tiere überhaupt nicht menschenfreundlich sind.
Sie wissen, wo es weh tut. Und sie vermehren sich rasant.

Meine Meinung
Klappentext und Cover
Sowohl Klappentext, als auch Cover lassen wenig Zweifel daran, dass die Kätzchen um die es in diesem Buch geht nicht so süß und flauschig sind, wie wir unsere geliebten Stubentiger sonst kennen. Ich finde auch, dass beides gut zum Buch passt und weder falsche Erwartungen weckt, noch zu viel verspricht oder verrät.

Geschichte und Stil
Die Geschichte ist flüssig zu lesen und der Stil passt gut zur Geschichte. Ich bin sehr gut in die Geschichte reingekommen und hätte sie auch problemlos in einem Schwung durchlesen können, wenn ich nicht zwischendurch immer mal wieder aus der Bahn hätte aussteigen müssen. Okay, und es gab auch ein Stellen, wo ich ein kleines Päuschen brauchte, weil das bei guten Horrorbüchern ja auch dazugehört, dass man vielleicht mal wieder einen Moment realen Alltag braucht.
Die Geschichte fängt eher langsam an, wird dann aber richtig rasant und dabei gibt es eben auch Szenen, bei denen man wirklich froh ist, wenn man vom Buch aufsieht und feststellt, dass es helllichter Tag ist und man in einem vollen Zug sitzt.

Die Charaktere
Die Charaktere haben mir allesamt gut gefallen. Also nicht, dass ich alle mal kennenlernen möchte und noch weniger, dass ich mit allen befreundet sein könnte. Aber sie waren glaubhaft dargestellt und ihre Handlungen nachvollziehbar. Besonders die zehnjährige Lisa mochte ich.

Fazit
Eine sehr gelungene Horrorgeschichte, die sowohl für Katzenhasser, als auch für Katzenliebhaber lesenswert ist. Besonders letztere werden am Ende der Geschichte sicherlich froh sein, dass ihre kleinen Stubentiger mit Samtpfotes Brut eher wenig gemein haben. Da das Buch nicht so schrecklich lang ist, kann man es auch gut zwischendurch lesen, aber trotz der Kürze hat man nicht das Gefühl, dass in der Geschichte etwas fehlt. Für mich war es allerdings kein Buch, das ich abends im Bett lesen könnte, aber ich bin was solche Sachen betrifft auch eher ein Weichei. Und irgendwie macht das ein gutes Horrorbuch ja auch aus, dass man es lieber bei Tag liest.
Ich vergebe 5 Punkte.
5punkte_klein

[Rezension] Icelands: Der Anfang

Heute gibt es mal wieder eine Jugendbuch-Rezension von mir. Um genau zu sein handelt es sich bei „Icelands: Der Anfang“ um den Beginn einer Jugendfantasy-Reihe und den ersten veröffentlichten Roman der Autorin. Ich habe es im Zuge einer Leserunde bei Lovelybooks gewonnen und hatte sehr viel Spaß sowohl in dieser Runde, als auch mit dem Buch selbst.

Autor K. C. Wiefelspütz
Preis eBook: 2,99€
Seiten 187
Verlag Selbstverlag
Genre urban Fantasy, Jugendbuch
Erscheinungsdatum 24. August 2015

Zum Inhalt (Klappentext)
Mona Koch ist 14 Jahre jung, begabt und unglücklich. Seit sich ihre Kräfte, die die Ärzte „Begabung“ nennen, manifestiert haben, gilt das ruhige Mädchen als noch größere Außenseiterin als zuvor. Sie versucht sich nicht unterkriegen zu lassen, obwohl sie auf ein weit entferntes Internat geschickt wird. Doch auch an der neuen Schule findet sie kaum Anschluss und alles scheint seinen alltäglichen Trott zu gehen – bis die aufgedrehte Melissa in ihre Klasse kommt und Monas Welt komplett auf den Kopf stellt.
„Zeigt mein Kind Anzeichen einer Begabung?

Verschwinden neuerdings immer wieder kleine Gegenstände in seiner Umgebung? Kann es fliegen? Dinge mit Gedankenkraft bewegen? Herzlichen Glückwunsch! Ihr Kind ist begabt! Melden Sie es noch heute auf dem Icelands an, um sich in seinen Fähigkeiten ausbilden zu lassen! Ab dem 14. Lebensjahr ist hier jeder willkommen, sei es nun ein Feuerelementarist oder ein Telekinet. Wir vom Icelands versprechen jeden jungen Begabten zu lehren seine Kräfte in sicherer Umgebung für die Gesellschaft einzusetzen.“
Meine Meinung
Klappentext und Cover
Das Cover ist sehr schlicht gehalten, gefällt mir aber gerade deswegen sehr gut, es lässt Raum für eigene Bilder und macht neugierig. Und für eine Reihe sind Cover wie dieses ja auch immer ganz gut, weil es leicht ist, sie so zu gestalten, dass man gleich erkennt, dass sie zusammen gehören.
Beim Klappentext mag ich, dass er nicht nur eine kleine Inhaltsvorschau enthält, sondern auch den Inhalt der Werbeflyer des Internats, auf das Mona im Buch gehen wird. Es wäre vielleicht sogar auch spannend gewesen, wenn der Klappentext nur aus dem Werbetext des Flyers bestünde, aber das wird wahrscheinlich dem Genre Jugendbuch nicht wirklich gerecht und auch der Tatsache, dass es sich um eine Reihe handelt. Also ist es schon gut so, wie es ist.
Geschichte und Stil
Man merkt der Geschichte an, dass es sich um den Auftakt einer Reihe handelt finde ich. Zunächst lernt man nach und nach die wichtigen Charaktere und kennen und dann erst setzt der Teil der Handlung ein, bei dem es wirklich spannend wird. Also nicht, dass es nicht vorher auch spannend war, aber es war eine andere Spannung, eben die, die es mit sich bringt, neue Charaktere kennenzulernen. Später erleben diese dann aber auch zusammen Abenteuer, die nicht nur für den Leser, sondern eben auch für die Protagonisten spannend sind. Dabei ist das Buch wirklich schön geschrieben, sodass man Mona und ihre neuen Freunden schnell ins Herz schließt und mit ihnen mitfiebert und mitleidet.
Die Charaktere
Mona und ihre Freunde sind allesamt Charaktere, die durch ihre kleinen Macken realistisch und liebenswert sind. Hin und wieder möchte man Mona vielleicht sagen, dass sie doch mal mehr mit ihren Mitmenschen reden soll und Melissa, dass sie dafür doch vielleicht mal den Mund halten soll. Aber gerade das macht es ja auch aus, dass man eben keine perfekten Schablonencharaktere ohne Fehler hat, sondern menschliche, mit Ecken und Kanten.
Fazit
Insgesamt hat mich und auch einige andere in der Leserunde das Buch in vielerlei Hinsicht an Harry Potter erinnert, aber es ist eben doch auch wieder etwas ganz anderes. Die Begabungen der Protagonisten sind eben keine magischen Fähigkeiten, sondern parapsychologische Fähigkeiten. Dass man schnell an Harry Potter denkt liegt wahrscheinlich daran, dass es eben eine Internatsgeschichte mit Jugendlichen ist, die besondere Fähigkeiten haben und zusammen in der Schule Abenteuer erleben. Von daher kann ich dieses Buch auch wirklich nur jedem empfehlen, der Harry Potter mag, es hat genug ähnliche Elemente, dass er auch dieses Buch sicher mögen wird und ist gleichzeitig eine ganz eigene Geschichte, sodass man keinesfalls das Gefühl bekommt, dass hier etwas abgekupfert wäre.
Ich vergebe 5 Punkte.
5punkte_klein