Zwiebelkuchen

Dieses Wochenende habe ich Zwiebelkuchen gebacken und zum Spielenachmittag mitgenommen. Beim Fotomachen(lassen) hab ich leider nicht dran gedacht, dass das mit dem angerissenen Backpapier nicht ganz so hübsch ist… aber jetzt ist der Zwiebelkuchen gegessen, ein neues Foto wird es also nicht mehr geben 😉

Das Rezept stammt aus meinem Kochbuch mit dem wohlklingenden Namen „Ich koch für dich“, welches meine Oma irgendwann (nach 1977) mal als Werbegeschenk von der Sparkasse erhielt, es ist mein dickstes Kochbuch und es hat nicht einmal eine ISBN-Nummer. Aber das sagt ja nichts über das Rezept an sich aus.
Der Plan war Zwiebelkuchen zu backen und auch wenn ich das schon mehr als einmal getan habe, musste ich feststellen, dass ich tatsächlich nur dieses eine einzige Rezept dafür besitze. Bisher habe ich Zwiebelkuchen offenbar immer ohne Rezept gemacht, dieses hatte ich nämlich noch nie genutzt. Ist ja an sich auch nicht so schwierig: man nehme einen Hefeteig, viel Zwiebel, nach Belieben Speck und/ oder Kümmel , Sahne und Eier. Alles (bis auf den Hefeteig)kommt in einen Topf und danach auf den Hefeteig, der sich zu diesem Zeitpunkt praktischerweise in einer Backform befinden sollte. Dann wird noch alles gebacken et voilà haben wir einen hoffentlich leckeren Zwiebelkuchen.
Aber der Reihe nach: Das verwendete Rezept besticht durch seine Präzision. Man nehme 500g Mehl (ich nahm je 250g Roggen- und Weizenmehl), 25g Trockenhefe, eine halbe Tasse warme Milch, 125g weiche Butter, ein Ei und bereite einen Hefeteig. Hat soweit funktioniert, nur dass die halbe Tasse Milch eine ganze war (oder waren Tassen in Rezepten aus den 70ern doch größer als 200ml?). Während der Hefeteig spazieren geht heult man ein Ründchen beim Zwiebeln streifig schneiden, dünstet würfelig geschnittenen Speck, fügt die Zwiebeln hinzu, dann die Sahne, dann die Eier, in diesem Fall zwei an der Zahl. Den aufgegangenen Hefeteig dekoriert man in einer Backform, dann befüllt man ihn mit der Zwiebelmasse. Ich hatte hinterher 1/3 des Hefeteiges noch übrig, das reichte am nächsten Tag für eine ganze Pizza. Die Zwiebelmasse aus 800g Zwiebel war exakt die richtige Menge. Hängt wahrscheinlich davon ab, wie dick man den Belag möchte und welche Form man verwendet und so, darüber hat sich das Rezept in Schweigen gehüllt.
Großartig dann die Angabe: man backe den Zwiebelkuchen bei guter Hitze bis er fertig ist. Jau… ihn länger zu backen wäre auch blöd. Kürzer auch. Bloß was gute Hitze ist und welche Zeitspanne in etwa benötigt wird bis zum fertig, darüber schwieg das Rezept einmal mehr. Immerhin gab es ein Grundrezept Hefeteig. Ohne Temperaturangabe, aber mit der sinnvollen Zeitangabe, dass man, was auch immer man aus dem Hefeteig zubereitet, 20-60 Minuten backen muss. Ich hab ja in meinem Leben schon mal was gebacken… es war wie gesagt auch schon Zwiebelkuchen dabei. Aus dem Erfahrungsschatz schöpfend entschied ich mich für 30 Minuten bei 200°C, das ergab mit meinem Backofen das erwünschte Ergebnis.
Das Gesamtergebnis war lecker, fanden auch die anderen. Bis auf die, die keinen Kümmel mögen. Kümmel ist natürlich auch etwas, woran sich die Geister scheiden. Den kann man auch weglassen. Oder man streut ihn nur oben auf die Füllung, dann kann man nämlich einen Teil des Zwiebelkuchens kümmelfrei halten. Jedenfalls ist Zwiebelkuchen ein prima Klassiker, immer wieder lecker, besonders im Herbst und Winter und besonders mit einem schönen Glas Federweißer dazu.

Print Friendly

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.