Bestimmt habt ihr schon auf dem einen oder anderen Blog mal etwas von der Foodbloggergruppe gelesen, die rettet, was zu retten ist? Die Gruppe „Wir retten was zu retten ist“ hat es sich zum Ziel gesetzt Rezepte zu Gerichten auszuprobieren und zu verbloggen, die man sonst kaum noch selbst macht. Beim letzten Mal waren es zum Beispiel Knödel, die gab es am 08.11.2014 auf einigen Foodblogs in den verschiedensten Varianten zu sehen. Ich war da noch nicht in der Gruppe, aber in der kleinen Chaosküche gab es zum Beispiel Rote Bete Knödel, die schon allein farblich der absolute Hammer sind und in dem Beitrag findet ihr auch die Links zu all den anderen geretteten Knödeln.
Kommen wir aber jetzt mal zu der heutigen Rettungsaktion. Und zwar haben wir dieses Mal klassisches Weihnachtsgebäck gerettet. Okay, zugegebenermaßen ist das noch etwas, was noch ziemlich häufig selbstgemacht wird, also so verhältnismäßig. Auf der anderen Seite schleicht es sich auch beim klassischen Weihnachtsgebäck vermehrt ein, dass es durch einfachere Dinge ersetzt wird. Natürlich, wenn man kleine Kinder hat, dann sind ein paar Butterplätzchen zum Ausstechen sozusagen ein Muss, aber auch hier wird dann doch eher eine einfachere Variante gewählt meist. Ich kann das auch total verstehen, Kinder finden Gutsle ausstechen toll und hinterher mit Zuckerguss rumsauen um sie zu verzieren auch, aber kompliziertere Gebilde, die filigran zusammengesetzt werden müssen und so, na ja, das dann vielleicht lieber nur mit Kindern, die zumindest das Kindergartenalter schon hinter sich haben.
Und vieles wird ja auch an jeder Ecke billig verkauft, warum soll man sich da die Mühe machen, sich stundenlang in die Backstube zu stellen? Tja, warum eigentlich? Ganz einfach: weil selbstgebackene Plätzchen nie so perfekt aussehen wie gekaufte und deswegen umso perfekter schmecken. Man weiß was drin ist und man kann ein kleines bisschen stolz auf sich sein. Außerdem sind selbstgebackene Plätzchen einfach ein schöneres kleines Mitbringsel, als gekaufte. Die gekauften, die kann schließlich jeder an jeder Ecke erwerben. Aber genug gelabert, kommen wir zu meinem Rettungsgut:
Terrassenplätzchen mit Nougat:
150g Mehl
150 gemahlene Mandeln
120g Zucker
110g Butter
1 Ei
100g Nougat
evtl. Zartbitterkuvertüre
Der Anfang ist recht einfach, alle Zutaten werden zu einem Teig verknetet. Dieser ist relativ weich. Man kann ihn also ein wenig in den Kühlschrank stellen, damit er etwas fester wird, ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass er sich dann auch nicht vernünftig ausrollen lässt. Weicher Teig klebt halt etwas, kalter Teig bröselt. Ich hab mich dafür entschieden den weichen Teig so klebrig wie er ist auszurollen. Auf einem Backpapier mit relativ viel Mehl bestäubt ging das auch ziemlich gut. Weil der Teig ein kleines bisschen am Backpapier klebt hinterher, sollte man ihn nach dem Ausrollen mit einem zweiten Backpapier bedecken und wenden. Man braucht ohnehin mindestens zwei Blätter Backpapier. Jetzt kann man Plätzchen ausstechen. Da es ja Terrassenplätzchen werden sollen, sollte man zwei, besser drei oder vielleicht auch vier, verschieden große Versionen der gleichen Form nehmen, zum Beispiel Herzen oder Sterne oder so. Die ausgestochenen Plätzchen legt man auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech und bäckt sie bei 180°C Umluft für ein paar Minuten. Man muss da echt aufpassen, die sind super fix fertig und werden dann natürlich schnell zu dunkel. Also vielleicht 5 Minuten, vielleicht auch 7, aber am besten einfach immer schön gucken und sobald die Plätzchen an den Rändern etwas gebräunt sind, nimmt man sie raus.
Nun dürfen die Plätzchen abkühlen. Ist das geschehen, erwärmt man das Nougat. Ich hatte welches, das in einer kleinen Plastikschüssel mit Folie drauf war, die Folie hab ich abgezogen und es dann in die Mikrowelle gestellt, das ging super, über dem Wasserbad geht aber natürlich auch. Jetzt setzt man mit dem Nougat die Plätzchen zu schönen Türmchen zusammen, also immer ein ganz großes zuunterst, darauf ein Klecks Nougat, darauf ein mittleres Plätzchen, ein Klecks Nougat und zuoberst dann das kleine Plätzchen. So, und eigentlich war es doch gar nicht so kompliziert?
Wenn man möchte, kann man jetzt noch Zartbitterkuvertüre schmelzen, auch in der Mikrowelle oder im Wasserbad, der eine oder andere weiß, dass ich das auch gerne mal ohne Wasserbad im Topf auf dem Herd mache, weil das auch geht, wenn man aufpasst und immer schön umrührt. Mit der Zartbitterkuvertüre kann man jetzt die Türmchen noch komplett umhüllen oder sie auch nur zum Teil damit verzieren. Je nachdem wie filigran die Form der Plätzchen ist, ist das ein kleines bisschen fummelig. Außerdem bietet es sich an mit dem Kuvertüreüberzug zu warten, bis das Nougat kalt und damit wieder fest geworden, weil dann die Türmchen beim schokolieren deutlich standfester sind und nicht so dazu neigen auseinander zu rutschen.
Ich war dusselig, hab zu spät abends mit dem Backen angefangen und deswegen die Schokoüberzug sofort machen müssen, als das Nougat noch warm war. Die Tatsache, dass meine Sterne recht filigran sind, hat das nicht direkt einfacher gemacht. Aber ihr könnt ja aus meinen Fehlern lernen.
So, und jetzt kann man noch Verzierungen in die Schokolade kleben, Nüsse oder Zuckerperlen oder sowas. Und man kann sich freuen, dass man sich ein bisschen an ein aufwändigeres Plätzchen gewagt hat und damit dafür alle, denen man davon etwas mitbringt, beeindrucken kann.
Ach ja, und weil sich leider das Ladegerät der DSLR, die ich von meinem Vater geliehen habe, in den letzten Tagen verabschiedet hat und mittlerweile alle vier Akkus leer sind, musste ich für die meisten Fotos doch nochmal auf mein Smartphone zurückgreifen. da ich ja mit der DSLR noch nicht so gut umgehen kann, merkt man das vielleicht nicht so sehr… okay, man merkt es schon, aber ich kann’s ja nicht ändern. Muss halt ein neues Ladegerät her, aber das muss ja auch erstmal zu mir finden.
So, und weil ich ja wie schon erwähnt nicht allein gerettet habe, hier noch die Liste mit den Links zu allen anderen Rettern und ihrem geretteten Weihnachtsgebäck, viel Spaß auch dort:
1x umrühren aka Kochtopf
Der Winzer und die Kärntnerin
From-Snuggs-Kitchen
Fliederbaum
Genial lecker
Genussjäger
Giftigblonde
Hoetus Poetus
Jankes Soulfood
Our food creations
Paprika meets Kardamom
Prostmahlzeit
Verboten gut
Widmatt.ch – aus meiner Schweizer Küche