Ich lese ja unheimlich gerne Dystopien und habe mit dem Buch, das ich euch heute vorstelle, eines entdeckt, das mir extrem gut gefallen hat. Ich muss ja sagen, ich bin doch immer wieder erfreut, was für Perlen man eben auch im Bereich self-publishing finden kann und dieses Buch ist eindeutig eine davon.
Autor | Ryek Darkener |
Preis | eBook: 5,49€ |
Seiten | 466 |
Verlag | neobooks Self-Publishing |
Genre | Science Fiction, Dystopie |
Erscheinungsdatum | 5. August 2014 |
Zum Inhalt (Klappentext)
Wir befinden uns in einer Welt nach einem Krieg, der so verheerend war, dass die Überlebenden sogar ihre Götter vom Thron gestoßen haben. Die Menschen leben entweder in den wenigen Städten, in welchen es Reste von nicht-mechanischer Technik gibt, oder der sogenannten Roten Zone. Die Regeln der Stifter sind das allumfassende Gesetz.
Kaija Neran, 23 Jahre alt, kehrt nach Ulm zurück. Ihr Vater ist überraschend gestorben. Er hinterlässt der Tochter den wiederentdeckten Schlüssel des Wasserweges von Ulm zum Neckar: zu einem Kanal, der die Schwäbische Alb unterquert.
Eigentlich hat Kaija andere Probleme: Frauen ihres Alters schulden der Gesellschaft Kinder, denn die Zeitspanne, in der die Chancen auf akzeptable Nachkommen gut stehen, ist kurz; eine der Auswirkungen des Letzten Krieges.
Die Entscheidung, den Plan ihres Vaters fortzuführen, wird ihr Leben verändern.
Meine Meinung
Diese Geschichte aus der Welt nach dem Letzten Krieg ist eine ziemliche lange Geschichte, mit 466 Seiten eindeutig eine der längeren, die ich in letzter Zeit gelesen habe.
Ich mag Dystopien ja sehr und fand es zusätzlich schön mit diesem Buch mal eine zu lesen, die kein Jugendbuch ist, sondern eben für Erwachsene. Die Protagonistin ist mit 23 natürlich trotzdem noch eher jung, allerdings ist auch die Lebenserwartung nach dem Krieg deutlich gesunken .
Die Geschichte ist unheimlich komplex und der Klappentext bietet nur einen ganz kleinen Blick auf die Gesellschaft, die der Autor erschaffen hat. Tatsächlich finde ich sogar, dass auch die gesamte Geschichte nur einen kleinen Ausschnitt dessen zeigt, was sich der Autor überlegt haben muss, es gibt immer wieder Dinge, die eher nebenher erwähnt werden, wo ich gerne auch mehr erfahren hätte, zum Beispiel was es mit dem Alarm auf sich hat, den Kaija erlebt, als sie am Anfang des Buches gerade in Ulm ankommt. Man spürt, dass die Welt, die Ryek Darkener entworfen hat noch einiges mehr an Geheimnissen bietet, als nur das, was er uns zeigt.
500 Jahre nach dem verheerenden Krieg sind viele Dinge ganz anders, als wir es heute kennen, aber vieles ist auch erschreckend gleich geblieben. Nichts ist perfekt und selbst in einer Welt, in der man annehmen sollte, dass Zusammenhalt unheimlich wichtig ist, gibt es einzelne, die für ihre eigene Machterhaltung und Machtmehrung über Leichen gehen. Der Krieg hat viele Lehren mit sich gebracht und doch nur die Welt geändert, nicht aber die Menschen.
Das Buch ist aber kein Buch über Moral, es bietet mit seiner dichten Geschichte und den vielen Nuancen einfach Stoff zum Nachdenken, es bietet eine Idee, wie es werden könnte und die Andeutung, dass es niemals die eine Wahrheit geben wird.
Gleichzeitig bietet das Buch auch einfach eine sehr spannende Geschichte, in gewisser Weise eine futuristische Abenteuergeschichte, mit vielen Verwicklungen, Intrigen und vielen Nuancen zwischen Schwarz und Weiß, deren Ende nicht alles löst und viel Raum lässt, ohne ein richtig offenes Ende zu sein.
Fazit
Mir hat die Geschichte unheimlich gut gefallen und für meinen Geschmack hätte sie gerne um einiges länger und ausführlicher sein können. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil, der für Ende des Jahres geplant ist.
Das einzige, was ich zu bemängeln habe ist, dass es eben einige Szenen gab, die ich mir ausführlicher gewünscht hätte, um einen tieferen Blick in die Welt zu bekommen, die uns im Buch präsentiert wird.
Für Freunde komplexer dystopischer Welten ist das Buch meiner Meinung nach uneingeschränkt zu empfehlen. daher vergebe ich 5 Punkte.