Tag Archives: Liebe

[Rezension] Ein Sommer ohne uns

Das heutige Buch kann ich nicht rezensieren, ohne auf die Leserunde bei Lovelybooks einzugehen und dazu ein paar Worte zu sagen. Schon in der Phase der Bewerbung ist mir aufgefallen, dass das Thema offene Beziehung, egal ob auf Zeit oder grundsätzlich, anscheinend ein noch viel größeres Tabuthema ist, als zum Beispiel Homosexualität oder BDSM. Die extreme Ablehnung, die dieser Beziehungsform gegenüber anscheinend herrscht, hat mich doch überrascht. Ich hätte erwartet, dass in einer Runde, in der man zum Beispiel problemlos sagen kann, dass man lesbisch ist oder Spaß an SM hat, auch zu sagen: „Ich lebe eine offene Beziehung.“ kein Problem ist. Aber es schien mir, als wäre es das doch. Von daher finde ich es umso spannender Bücher wie dieses zu lesen und zu sehen, wie dort das Thema behandelt wird, ob dort auch das Fazit ist, dass eine offene Beziehung bedeutet, dass man sich nicht genug liebt und die Beziehung eigentlich ohnehin schon am Ende ist, oder ob dort das Thema der einvernehmlichen Untreue anders und weniger negativ behandelt wird, sondern einfach als eine Möglichkeit seine Beziehung zu leben, die nicht für jeden passen muss, aber für den einen oder anderen eben passen kann.

Autor Sabine Both
Preis eBook: 8,99€
Taschenbuch: 12,95€
Seiten 240
Verlag Loewe
Genre Jugendbuch
Erscheinungsdatum 15. Februar 2016

Zum Inhalt (Klappentext)
Eine große Liebe. Und eine Auszeit von der Treue. Eine offene Beziehung. Für drei Monate. Zwischen Abi und Studium. Sich ausprobieren. Mit anderen. Danach ist alles wieder wie zuvor und Tom und Verena weiterhin ein Paar. Denn sie lieben sich und wollen für immer zusammen bleiben. Doch ist das wirklich so einfach, wie sie es sich vorstellen? Verena und Tom kennen sich von klein auf, sind ein Paar, seit sie dreizehn sind. Sie gehören einfach zusammen und das soll für immer so bleiben. Aber ein Gedanke lässt Verena – mitten im Abistress und voller Vorfreude auf das anstehende Studium – nicht mehr los: Sie hat noch nie einen anderen Jungen geküsst, geschweige denn Sex mit einem anderen gehabt. Doch sie liebt Tom und sich von ihm zu trennen oder ihn zu betrügen, kommt nicht infrage. Als sie schließlich mit Tom darüber spricht, treffen die beiden eine Vereinbarung: eine offene Beziehung, drei Monate Austobzeit nach dem Abi. Danach ist alles wieder wie vorher und die zwei wieder ein Paar. Zunächst genießen die beiden es, sich auszuprobieren. Doch sie haben nicht mit den Gefühlen gerechnet, die das Arrangement mit sich bringt: Zweifel tun sich auf. Ängste. Werden sie rechtzeitig einen Ausweg finden? Mit ihrer ganz eigenen, poetischen Sprache wendet sich Sabine Both den Themen offene Beziehung, Fremdgehen und Treuebruch zu, das viele Jugendliche bewegt, und lässt es ihre Protagonisten durchleben. Sie schildert, wie vorsichtig man in einer Beziehung mit Vertrauen und den Gefühlen des Partners umgehen sollte, ohne pädagogisch belehrend daherzukommen. Eine unterhaltsame, besondere Liebesgeschichte

Meine Meinung
Klappentext und Cover
Ich sage ja selten etwas zum Cover, aber hier tue ich es einfach mal wieder: ich hab das Cover zuerst als Fotos bei Lovelybooks gesehen und fand zwar die Idee der Gestaltung sehr hübsch und auch kreativ, aber insgesamt wirkte es auf mich doch eher recht naiv. Als ich dann das Buch in der Hand hielt und das Original gesehen habe, hat mir das aber schon deutlich besser gefallen, weil es dann eben doch durch die Gesamtgestaltung hochwertig wirkt. Grundsätzlich ist für mich persönlich das Cover aber kein totaler Eye-catcher.
Der Klappentext hat mich dafür sofort sehr angesprochen, weil ich die Thematik sehr spannend finde. Eine offene Beziehung zu leben ist ja durchaus ein ziemliches Tabuthema. ich habe sogar den Eindruck, dass es ein größeres Tabu ist, als Homosexualität oder BDSM. Von daher war ich wirklich sehr gespannt, wie das Thema in diesem Buch umgesetzt ist.
Geschichte und Stil
Der Schreibstil ist extrem schlicht. Die Autorin verwendet kurze Sätze mit wenig Ausschmückungen und im Laufe der Leserunde bei Lovelybooks habe ich festgestellt, dass es relativ viele Leser gab, denen dieser Stil gar nicht gefallen hat. Mir persönlich hat er gefallen und es hat mich nicht gestört, dass dadurch die Handlung gefühlt in kurzen Momentaufnahmen erzählt wurde. Es gibt eine Leseprobe vom Verlag und man sollte diese, bevor man das Buch kauft, also vielleicht lesen, um für sich zu beurteilen, ob man den Schreibstil mag oder eher nicht.
Die Geschichte ist wie gesagt in Momentaufnahmen erzählt, was durch den Schreibstil noch verstärkt wird. Dabei wird abwechselnd aus Verenas und Toms Sicht erzählt. Aus wessen Sicht der aktuelle Abschnitt ist, ist anhand der unterschiedlichen Schriftarten sofort zu erkennen, was ich eine gute Idee finde, um die Perspektivwechsel darzustellen. Es gibt das eine oder andere, was man im Laufe der Geschichte nicht erfährt, weil es eben nur Momentaufnahmen sind, die erzählt werden und manches dazwischen muss man sich dann denken, im Großen und Ganzen ist das aber nicht wirklich schwierig. Was mich allerdings gestört hat, war das Ende des Buches. Hier bekommt eine Nebenhandlung plötzlich eine unheimlich dramatische Wendung, die zwar grundsätzlich nicht unrealistisch ist, aber den Fokus viel zu sehr von der eigentlichen Haupthandlung wegnimmt. Dazu kommt, dass diese Nebenhandlung dann viel zu schnell abgehandelt wird, dafür wie sehr sie sich dramatisiert hat. Hier wäre es wohl besser gewesen einen Gang runterzuschalten und den Teil der Geschichte weniger spektakulär zu gestalten, das hätte dem Buch aus meiner Sicht gutgetan. Stattdessen hätte man das Ende vielleicht weniger abrupt gestalten können. Durch diese überdramatisierte Nebenhandlung am Ende, wirkt auch vieles zu klischeehaft, das wirkt sich dann auch auf die Haupthandlung aus, der etwas weniger klischeehafte Lösungen am Ende auch gutgetan hätten.
Die Charaktere
Auch wenn ich ja schon ein paar Jahre älter bin, als die beiden Hauptcharaktere, konnte ich mich sehr gut in sie hinein versetzen und fand sie glaubhaft dargestellt. Hin und wieder habe ich die beiden wirklich nehmen wollen und schütteln, für ihr Verhalten, aber ich denke, dass es trotzdem gar nicht unrealistisch dargestellt ist. Man verhält sich ja manchmal dusselig und gerade wenn man noch recht jung ist und gerade durch das Abi und vieles andere alles im Umbruch ist, dann noch mehr. Wenn ich heute drüber nachdenken, packe ich mich ja auch manchmal an den Kopf, wenn ich mir überlege, wieviel Stress ich mir hätte sparen können, wenn ich damals mal ein bisschen weniger emotional gehandelt hätte.

Fazit
Grundsätzlich hat mir das Buch gefallen und auch die Herangehensweise an das Thema offene Beziehung fand ich schön. Leider hat mir das Ende letztlich das Buch ein wenig vermiest. Wie gesagt, da hatte die Nebenhandlung zu viel Dramatik, die dann aber nicht weiter verarbeitet wurde und es wurden zu viele Klischees geprügelt, das war wirklich schade, gerade weil ja das Ende nun mal der Teil ist, den man zum Schluss liest und der damit ganz entscheidend mitbestimmt, wie einem das Buch gefällt. Ich kann daher leider nur 3 Punkte geben.
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[Rezension] Flederzeit – Riss in der Gegenwart

Flederzeit2 Auch das heutige Buch ist der zweite Teil einer Reihe, von dem ich den ersten Teil bereits rezensiert habe. Bei Reihen die Bücher einzeln zu rezensieren ist ja immer so eine Sache, auf der einen Seite ist es natürlich gerade interessant, ob es sich lohnt die ganze Reihe zu lesen und ob alle Bücher gleich gut sind, auf der anderen Seite ist natürlich auch vieles bekannt und daher will man sich da ja auch nicht zu sehr wiederholen. Nichts desto trotz: hier meine Rezension zum zweiten Band der Flederzeit-Reihe.

Autor Runa Winchat & Maria G. Noel
Preis eBook: 3,99€
Taschenbuch: 11,99€
Seiten 340
Verlag Verlag Aretz
Genre Fantasy, Liebesroman
Erscheinungsdatum 8. April 2014

Zum Inhalt (Klappentext)
Matthias erscheinen seine Erlebnisse in der Vergangenheit inzwischen nur noch wie ein schöner Traum, Ausgeburt seiner überschäumenden Phantasie. Er hat sich mit seinem realen Leben arrangiert und findet, es könnte so bleiben. Wenn da nicht der Verlag wäre, der sein Manuskript angenommen hat und als Buch herausbringen will. Bedingung jedoch: Teil Zwei muss folgen. Und das möglichst schnell.

Aber genau da liegt der Hase im Pfeffer: Was Matthias auch probiert, er ist total blockiert. Irgendwann gibt er seinen Widerstand auf und geht in die Hütte zurück, um dort in Schreibfluss zu kommen. Doch statt Inspiration findet er auf dem Berg den mittelalterlichen Kittel, die Hose – und seine Digitalkamera.

Das bringt die Wende, denn gegen die Fotos von Mila und Ilya helfen keine vernünftigen Argumente mehr: Was er aufgeschrieben hat, hat er zuvor erlebt.

Jetzt nur noch versessen darauf, die beiden wiederzusehen, geht Matthias in die Höhle, auf der Suche nach den bissigen Fledermäusen.
Was er aber vorfindet, als er tatsächlich einen Weg in die Vergangenheit findet, verschlägt ihm den Atem …

Ein Zeitreise-Liebesroman vor historischer Kulisse
Meine Meinung
Der Stil
Zum Stil gibt es nicht wirklich viel neues zu sagen, da ich ja den ersten Band bereits rezensiert habe. Aber auch in diesem Band fällt wieder auf, dass die Schreibstile der beiden Autorinnen offenbar super zusammenpassen.
Die Geschichte
Im Gegensatz zum ersten Band, spielt dieser Band zu einem sehr großen Teil in der Gegenwart. Es gibt auch viele Kapitel in der Vergangenheit, in diesen erfährt man einiges über die Vorgeschichte von Runa, bevor sie Matthias kennengelernt hat. Insgesamt ist die Geschichte dadurch ruhiger. Letztlich weiß man vieles über Runa ja schon und erfährt jetzt nur, wie es dazu kam, das ist auch schön zu lesen, aber natürlich eine andere Art von Spannung. Erst zum Ende hin nimmt die Geschichte wieder Fahrt auf, wenn es um Runas Leben, nachdem Matthias das erste Mal da war geht und er schließlich zu ihr zurückkehrt. Jetzt geht wieder alles Schlag auf Schlag.
Die Charaktere
Die Charaktere sind die aus dem ersten Band bereits bekannten. Man lernt noch ein paar ehemalige Besucher von Runa kennen, aber diese sind natürlich nur Nebenfiguren, die Hauptfiguren bleiben die alten. Dabei ist mir aber aufgefallen, dass mir die Gegenspieler der beiden, der neue Mann von Matthias Ex-Frau, sowie er Vater von Runas Sohn, in diesem Band sympathischer geworden sind, was sicherlich daran liegt, dass man auch sie besser kennenlernt und sie dadurch nicht mehr nur einfach durch die Brille von Matthias und Runa betrachtet, sondern mehr als eigenständige Charaktere wahrnimmt.
Fazit
Insgesamt hat mir dieser Band nicht ganz so gut gefallen wie der erste, ich glaube das liegt vor allem daran, weil am Anfang das Vorgeplänkel um Runas Vergangenheit recht lang ist und es eine ganze Weile dauert, bis Matthias endlich wieder in die Vergangenheit reist und die gefühlt eigentliche Handlung wieder mehr Fahrt aufnimmt. Gefreut habe ich mich, dass sich eine Vermutung von mir, die ich im ersten Band schon hatte, als richtig herausgestellt hat, aber darüber verrate ich jetzt lieber nicht mehr.

Ich vergeben 4,5 Punkte
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[Rezension] Lustvolle Begegnungen

Auch das Buch, das ich euch heute vorstelle habe ich im Krankenhaus gelesen. Eigentlich sind erotische Geschichten ja nicht so geeignet, um sie im Krankenhaus zu lesen, aber irgendwas ist ja immer. Die drei Kurzgeschichten wurden ursprünglich unter dem Titel „Lustvolle Begegnungen“ veröffentlicht, der für das Printbuch auch immer noch gilt. Das eBook wird allerdings derzeit unter dem Titel „Atemlose Begegnungen“ erhältlich. Inhaltlich macht das aber keinen Unterschied.

Autor Sita Torasi
Preis eBook: 2,99€
Taschenbuch: 13,99€
Seiten 337
Verlag bookshouse
Genre Erotik
Erscheinungsdatum 10. Juli 2015

Zum Inhalt
(Klappentext, Quelle Bookshouse Verlag)
Wenn man es am wenigsten erwartet, treffen Menschen zusammen, die einander von der ersten Sekunde an verfallen.
Verlangen, Leidenschaft und Lust beherrschen ihre Gedanken und ihre Körper.

Begleiten Sie in Lustvolle Begegnungen …
… Lisa auf eine Kreuzfahrt, auf der nicht Wind und Wellen für Turbulenzen sorgen, sondern die Begegnung mit einem außergewöhnlichen Passagier, der Lisas Herz und Körper auf erregende Weise zum Schmelzen bringt.
… Elena nach Sardinien, wo ihre Haut nicht nur von der Sonne brennt, sondern vor allem von den sinnlichen Berührungen des attraktiven Alessandro.
… Tatjana in die geheimnisvolle Welt des venezianischen Karnevals, bei dem sie Luca begegnet, der sie nicht nur mit seinen wundervollen Masken in seinen Bann zieht, sondern Tatjana auch Hals über Kopf in ein erotisches Abenteuer stürzen lässt.

Meine Meinung
Alle drei Geschichten entführen den Leser in Urlaubswelten und lassen den Alltag ein wenig hinter sich. Dabei legt die Autorin auch Wert darauf die jeweilige Umgebung so zu beschreiben, dass man neben den erotischen Liebesgeschichten auch das Urlaubsgefühl mitbekommt und sich in die drei verschiedenen Urlaubsorte hineinträumen kann.

Weites Meer und wilde Leidenschaft
Bei dieser Geschichte bin ich ein wenig zwiegespalten. Der Anfang hat mir sehr gut gefallen, die Auflösung der Situation kurz vor Ende war für mich aber ein wenig zu konstruiert. Das eigentliche Ende hat mir dann aber wieder gefallen, weil es Raum lässt die Geschichte nach Belieben weiterzuspinnen.

Heiße Nächte auf Sardinien
Dies war in diesem Buch meine Lieblingsgeschichte. Zwar war sie von allen drei Geschichten auch die kitschigste, aber hin und wieder hat man ja das Bedürfnis nach ein bisschen Kitsch und es passte insgesamt sehr gut zusammen alles.

Der geheimnisvolle Unbekannte
Venedig ist eine Stadt, die ich auch unheimlich gerne einmal besuchen möchte. Trotzdem konnte ich mich in diese Geschichte am wenigsten einfühlen. Vielleicht weil mir persönlich die Menschenmengen im venezianischen Karneval zu viel wären und ich daher das Startsetting nicht so mochte, vielleicht aber auch, weil es mir hier am schwersten gefallen ist mich wirklich in die Charaktere einzufühlen, da sie doch ganz anders gehandelt haben, als ich das in einer vergleichbaren Situation tun würde.

Fazit
Das Buch beinhaltete eine kurzweilige Sammlung von erotischen Kurzgeschichten mit Urlaubsfeeling, die natürlich jede für sich gelesen werden können und jedes Mal aufs Neue ein wenig Abstand zum derzeitigen nasskalten Alltag bieten. Natürlich ist die Liebe auf den ersten Blick, wie sie in diesem Buch gehäuft auftritt vielleicht nicht das, was man in der Realität so oft so erlebt, aber hin und wieder braucht man ja auch gerade mal eine überdurchschnittlich romantische Liebe.
Ich vergebe 4 Punkte
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[Rezension] Ein Leben mehr

Ich weiß gar nicht recht, wie ich die Rezension für das Buch Ein Leben mehr anmoderieren soll. Ich habe es bei einer Leserunde von Lovelybooks gewonnen, weil Titel und Klappentext mich berührt haben, obwohl das sonst nicht so das Genre ist, dass ich lese. Aber ich habe eben bei der Leserunde gewonnen und mich dann auch sehr darüber gefreut, das Buch lesen zu können, nicht nur, weil ich es als Urlaubslektüre mitnehmen konnte. Und ich kann nur sagen, dass der Titel passt…
(Übrigens finde ich es bei diesem Buch recht schwierig das Genre zu bestimmen. Die Angaben Belletristik und Gegenwartsliteratur sind für mich so halbgare Genreabgaben, wenn etwas so ungefähr in der Gegenwart spielt und man nicht weiß, wie man es einsortieren soll.)

Autor Jocelyne Saucier
Preis Hardcover: 19,95€
eBook: 16,99€
Seiten 192
Verlag Insel Verlag
Genre Belletristik, Gegenwartsliteratur
Erscheinungsdatum 8. August 2015

Zum Inhalt (Klappentext)
Dies ist die Geschichte von drei alten Männern, die sich in die nordkanadischen Wälder zurückgezogen haben. Von drei Männern, die die Freiheit lieben. Eines Tages aber ist es mit ihrer Einsiedelei vorbei. Zuerst stößt eine Fotografin zu ihnen, sie sucht nach einem der letzten Überlebenden der Großen Brände, einem gewissen Boychuck. Kurze Zeit später taucht Marie-Desneiges auf, eine eigensinnige, zierliche Dame von achtzig Jahren. Die Frauen bleiben. Und während sie dem Rätsel um Boychucks Überleben nachgehen, entsteht etwas unter diesen Menschen, das niemand für möglich gehalten hätte. Ein Leben mehr ist ein wundersam beseelter und berührender Roman, eine leidenschaftliche Hommage an die Liebe, die Freiheit und die Natur. Ein Roman wie das Leben selbst: traurig und schön.
Meine Meinung
Klappentext und Cover
Ich behaupte ja gerne, dass mir das Cover nicht wichtig ist, aber das ist natürlich nur die halbe Wahrheit. Ich bewerte Bücher nicht nach ihrem Cover. Oder zumindest bewerte ich die Geschichte in einem Buch nicht nach dem Cover des Buches. Aber trotzdem habe ich mich für dieses Buch vor allem deswegen interessiert, weil ich das Cover großartig finde. Es strahlt Ruhe aus, eine Ruhe die man womöglich so nicht empfinden kann, solange man jung ist, eine Ruhe für die es sich lohnt alt zu werden.
Geschichte und Stil
Die Geschichte ist so unaufgeregt, wie das Cover und trotzdem wunderschön. Sie berührt und entspannt, sie macht Mut, dass Altwerden nicht halb so schlimm ist, wie wir uns das heutzutage manchmal vorstellen. Es passiert nicht wahnsinnig viel, aber dennoch passiert mehr als genug für ein ganzes Leben. In den kleinen, langsamen Veränderungen der alten Menschen liegt eine unglaublich entspannte Spannung, die getragen wird von dem wunderbaren Erzählstil der Autorin und ihren tollen Metaphern und Wortbildern.
Die Charaktere
Die etwas verschrobenen Charaktere wachsen einem schnell ans Herz, selbst wenn man sie gleichzeitig auch alle für mehr oder weniger verrückt hält. Sie sind eigenwillig und starrsinnig, die alte Menschen es eben manchmal sind und sie sind dennoch unglaublich liebenswert. Und vor allem ist jeder einzelne unheimlich authentisch beschrieben.

Fazit
Eigentlich ist das gar nicht mein Genre. Aber trotzdem kann ich dieses wunderbare Buch einfach nur jedem empfehlen. Ohne Einschränkung. Es erzählt davon, dass man glücklich alt werden kann und davon, dass Altwerden nicht schlimm ist. Es erzählt davon, dass Glück etwas ist, das man erreichen kann. Es erzählt von Ruhe und davon, dass auch ein ruhiges Leben trotzdem unglaublich spannend sein kann. Hach… ich bin schon ein bisschen begeistert. Ich kann also gar nicht anders. Ich vergebe 5 Punkte.
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[Rezension] Summa cum Liebe

Jetzt ist das Wetter ja wieder so, dass man wieder etwas anderes als Wassermelone und Eis essen kann, trotzdem gibt es heute erstmal noch wieder eine Rezension für euch. Immerhin finde ich, dass es sich bei diesem Buch um eines handelt, dass sich sehr gut als locker, leichte Lektüre für den Sommerurlaub eignet.

Autor Mara Winter
Preis eBook: 6,99€
Taschenbuch: 12,90€
Seiten 240
Verlag Sieben Verlag
Genre
Erscheinungsdatum 1. Juni 2015

Zum Inhalt (Klappentext)
Verliebt in einen Dozenten, wie peinlich ist das denn? Vor allem, weil Annika sich dem spröden, gutaussehenden Dr. Kühler eigentlich nur aus Berechnung nähern wollte. Doch kurz vor der Prüfung ist sie völlig verwirrt, denn der moralische Herr Dr. Kühler wehrt ihre Annäherungsversuche ab, dafür steht ihr promiskuitiver Exfreund Malte wieder auf der Matte. Auch ihre Mitbewohner, die männermordende Lara und der zahlenbesessene Basti, sind ihr keine große Hilfe.
Meine Meinung
Der Schreibstil hat mir schon bei der Leseprobe des Buches zugesagt, er ist luftig leicht, selbstironisch und humorvoll. Man kann sich Annika und ihre chaotische WG ziemlich gut vorstellen, auch wenn man hin und wieder doch das Gefühl hat, dass die Erlebnisse von Annika und ihren Mitbewohnern ein wenig überzeichnet sind. Hin und wieder verliert man leider aufgrund der vielen Personen ein wenig den Überblick, besonders da viele der auftauchenden Personen auch ganz schnell wieder aus der Geschichte verschwinden und eigentlich nur Statistenrollen haben.
Auch wenn das Buch als Liebesroman verkauft wird, kann ich mich nicht wirklich mit der Eingruppierung des Buches in dieses Genre anfreunden. Zuerst dachte ich, dass man es vielleicht am ehesten als Episodenroman sehen könnte, die Definition bei Wikipedia hat mich dann aber eines besseren belehrt. Wobei, vielleicht trifft es das trotzdem am besten, ich bin keine Literaturwissenschaftlerin.
Jedenfalls begleitet man Annika einige Zeit durch viele mehr oder weniger skurrile Episoden ihres Lebens, mit und ohne Männer, mit und ohne Alkohol und mit und ohne Bezug zu ihrem Studium. Dabei erscheint sie manchmal sehr kindisch und manchmal sehr erwachsen, meistens ein wenig naiv. Manchmal möchte man sie schütteln, aber im Großen und Ganzen war sie mir durchaus sympathisch, ebenso wie ihre beiden etwas durchgeknallten Mitbewohner.
Ein kleines bisschen handelt es sich bei dem Buch vielleicht auch um eines, dass die Hauptperson ein kleines Stück auf ihrem Weg zur Selbstfindung begleitet, allerdings möchte ich, hoffentlich ohne zu viel zu verraten, sagen, dass ich glaube, dass Annika am Ende des Buches noch lange nicht am Ende dieses Weges angekommen ist. Aber das liegt vielleicht auch daran, dass man letztlich ohnehin nie mit Selbstfindung fertig ist und es immer wieder etwas Neues an sich zu lernen und zu entdecken gibt.
Fazit
Wenn man eine mehr oder weniger schnulzige Liebesgeschichte mit dem typischen Happy End lesen möchte, dann ist man mit diesem Buch falsch beraten, einfach weil es eben alles andere als eine typische Liebesgeschichte ist. Wenn man sich aber darauf einlässt, dass das Buch einen schlicht mit den skurrilen Geschehnissen unterhält, die einer jungen Studentin widerfahren, dann kann man viel Spaß dabei haben. Und aufgrund der kurzen Kapitel eignet es sich übrigens ganz wunderbar, um es unterwegs zu lesen. Ich vergebe 3,5 Sterne.
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[Rezension] Ach, zur Hölle mit all den Mr. Greys

Nachdem ich schon ein paar Bücher hier vorgestellt habe, die sich mit dem Thema BDSM beschäftigen, kommt heute ein weiteres dazu. Allerdings handelt es sich bei diesem Buch nicht um einen richtigen Erotikroman, sondern um einen Liebesroman mit erotischen Elementen, der das Thema BDSM auch von einer etwas anderen Seite angeht, als die bisher von mir vorgestellten Bücher. Man kann es am Titel schon erahnen, die Auseinandersetzung mit dem Thema erfolgt hier eher humorvoll.

Autor Evanne Frost
Preis eBook: 2,99€
Taschenbuch: 10,99€
Seiten 220
Verlag Bookshouse
Genre Liebe, Erotik
Erscheinungsdatum 30. März 2015

Zum Inhalt
(Klappentext, Quelle Bookshouse Verlag)

Peitschen und Daumenschellen? O Gott! Dem ganzen Hype um Doms und Subs kann Lexy nichts abgewinnen. Ihre Freundin Natascha jedoch fliegt auf die Geschichte rund um den begehrten Mr. Grey, weswegen sich Lexy überhaupt zu dieser irrwitzigen Idee überreden lässt. Sie übernimmt Nats Identität und ihren Job, während sich diese eine luxuriöse Chartertour durchs Mittelmeer gönnt, um ihre neu erwachten Leidenschaften zu ergründen. Lexy hingegen lernt den eleganten, aber kühlen Steven Lewis kennen, der sie nach getaner Arbeit als Dank für ihre hervorragende Leistung auf seine Jacht einlädt. Zu dumm nur, dass dies ausgerechnet die Jacht ist, auf der Nat in die Geheimnisse des BDSM eingeführt wird. Wie sollen sie aus dieser Nummer bloß wieder herauskommen? Und wie soll sie den attraktiven Skipper Jaylen einsortieren, der ihr Herz wie verrückt klopfen lässt?

Meine Meinung
BDSM ist ja momentan ganz eindeutig ein Thema, dass in der erotischen Literatur ziemlich in ist derzeit. und nicht nur das, BDSM ist auch das Thema, das es geschafft hat die erotische Literatur aus der Schmuddelecke zu holen und sie auf die Präsentiertische der Buchläden zu bringen und schließlich sogar ins Kino. Und wie das bei jedem Hype so ist, kann das auch ziemlich anstrengend und nervig sein. Umso schöner, dass es auch Bücher gibt, die genau damit spielen und das Ganze ein bisschen auf den Arm nehmen.
Die Idee um die beiden Freundinnen Nat und Lexy, die Rollen tauschen, damit Nat eine BDSM-Kreuzfahrt machen kann, während Lexy für sie die Villa eines reichen Unternehmers einrichtet, gefällt mir sehr gut. Natürlich ist es, auch ohne dass man den Klappentext gelesen hat, nicht weiter überraschend, dass Nats (oder Lexys) Kunde der Veranstalter der frivolen Kreuzfahrt ist und sich die beiden Freundinnen so plötzlich beide auf der Jacht wiederfinden. Aber da es sich um einen Liebesroman handelt und nicht um einen Krimi, hat es den Lesegenuss nicht gestört, dass einiges vorhersehbar war und immerhin muss man sagen, dass die Geschichte auch einige Überraschungen bietet, von denen ich mich gut unterhalten gefühlt habe.
Leider hat mir das Ende nicht so gefallen. Von der Idee her gefiel es mir zwar durchaus, wie der Roman zu Ende ging, aber die letzten zwei, drei Kapitel waren für meinen Geschmack dann doch zu chaotisch und erweckten bei mir den Eindruck, dass sie nur noch möglichst schnell zum geplanten Ende führen sollten und nicht mehr darauf geachtet wurde, dass die Handlungen der beiden Hauptpersonen und die Wendungen der Geschichte für den Leser verständlich bleiben.
Positiv anzumerken wäre aber auf jeden Fall noch, dass man merkt, dass die Autorin sich durchaus mit dem Thema BDSM auskennt und einem daher kein falsches Bild vermittelt. Im Gegenteil, dadurch, dass die Hauptfigur Lexy selbst gar nichts mit BDSM anfangen kann, bekommt man nicht nur ein Bild davon, wie erotisch BDSM sein kann, sondern auch davon, warum manche Praktik für jemand, der diesen Fetisch nicht teilt, eher abschreckend ist.

Fazit
Letztlich würde ich sagen, dass mir die Idee und der Plot des Buches sehr gut gefallen, besonders spannend fand ich es zu lesen, wie jemand der selbst wenig mit BDSM anfangen kann reagiert, als sie diese Welt trotzdem genauer kennenlernt. Ich hatte aber das Gefühl, dass die Geschichte zu schnell runtergeschrieben worden ist und zum Schluss zu wenig bearbeitet wurde. Dadurch ist gerade das Ende der Geschichte unbefriedigend für mich gewesen, was natürlich sehr schade ist, da das Ende ja immer eine große Rolle spielt dafür, wie einem ein Buch gefällt.
Ich vergebe 3,5 Punkte.
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[Rezension] Verzückung der Finsternis – Vom Vampir die Unschuld geraubt

vampirAphrosi Erosique hat mich angesprochen, ob ich eines ihrer Bücher rezensieren möchte und zum einen habe ich mich sehr darüber gefreut, dass jemand offenbar meine Rezensionen gut genug findet, dass ich ein Buch von ihr auch rezensieren soll und außerdem hat es mich auch wirklich vom Thema her durchaus angesprochen. Deswegen folgt jetzt also meine Rezension zum Buch „Verzückung der Finsternis – Vom Vampir die Unschuld geraubt“.

Autor Aphrosi Erosique
Preis eBook: 2,99€
Taschenbuch: 10,69€
Seiten 223
Verlag Bookrix
Genre Erotik, Liebe, Fantasy
Erscheinungsdatum 12. September 2014

Zum Inhalt (Klappentext):
Zwei Gegensätze prallen aufeinander. Ein uralter Vampir und eine junge Magd. Eigentlich will er nur ihr Blut, aber ein Zauber hindert ihn daran sie zu töten.
Sie ist von ihm angewidert aber zugleich auch fasziniert. Aneinander gekettet mit Ketten der Magie müssen sie gemeinsam einem unbekannten Schicksal entgegen gehen.
Eine zeitlose Geschichte von Liebe und Leidenschaft. Vampirerotik der Extraklasse.

Meine Meinung:
Zuallererst habe ich zugegebener Maßen schon gedacht: Schon wieder eine erotische Geschichte mit einem Vampir, ist ja nicht so spannend. Aber ich bin dann doch schnell warm geworden mit der Geschichte. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Die erotischen Szenen sind meiner Meinung nach gut und anregend geschrieben. Gerade was das betrifft ist es natürlich sehr stark Geschmacksache, was man mag und was nicht, aber mir hat es wie gesagt gefallen.
Der Vampir in dieser Geschichte ist ein sehr klassischer Vampir, was mir unerwarteter Weise doch sehr gut gefallen hat. Vampirgeschichten haben immer ein wenig das Problem, dass sie nicht zu klischeehaft werden dürfen, weil es einfach doch sehr viele davon gibt, aber mittlerweile gibt es auch so viele Geschichten mit Vampiren, die so ganz anders sind, als das Klischee, dass es doch auch Spaß macht, wenn endlich mal wieder ein Vampir dem Klischee entspricht.
Inhaltlich habe ich mich gefragt, wie es denn zu dem magischen Band kommt, welches die Magd Thalia und den Vampir Duncan aneinander kettet, sodass keiner mehr ohne den anderen überleben kann. Zwar wird beschrieben, wie ein Zauberer das Band knüpft, aber es fehlt der Grund. Man kann sich seine Gedanken dazu machen, aber diese Frage wird bis zum Ende des Buches nicht beantwortet, man erfährt also nie, welches nun wirklich der Grund war, sondern bleibt mit seinen Vermutungen zurück. Für eine Geschichte, in der das Hauptaugenmerk auf der Liebesgeschichte und der Erotik liegt, ist das nur ein kleines Manko und es schmälert den Lesegenuss nur wenig, aber es wäre doch schön gewesen zu erfahren, was denn nun wirklich der Grund des Zauberers gewesen ist, die beiden aneinander zu binden.
Auch ein wenig schade ist, dass das Ende sehr abrupt kommt. Das letzte Kapitel hat ein sehr offenes Ende, das darauf hindeutet, dass es möglicherweise ein Fortsetzung geben wird. Dass für diesen Fall Fragen offen bleiben finde ich durchaus verständlich und auch gut, schließlich interessiert man sich dann einfach ein ganz kleines bisschen mehr für eine Fortsetzung, wenn es noch Fragen gibt, die in dieser geklärt werden können. Aber dennoch ist das Ende zu plötzlich für meinen Geschmack gewesen.
Zum Ende hin gab es auch den einen oder anderen Grammatikfehler, der mir aufgefallen ist. Ich bin keine Germanistin, aber es waren doch eindeutig ein paar Kommas an der falschen Stelle und hin und wieder gab es auch mal ein Wort zu viel oder ein fehlendes Wort. Alles in allem hielten sich diese Fehler allerdings in Grenzen.

Fazit:
Das Buch hat meine Erwartungen definitiv übertroffen. Natürlich ist es eine Geschichte, die man zur leichten Unterhaltung liest und erwartungsgemäß nimmt die erotische Liebesgeschichte einen großen Raum ein, aber auch die Handlung darum herum ist weitestgehend gut durchdacht, auch wenn es schade ist, dass man einige Geschehnisse nicht erklärt bekommt.
Der Schreibstil und die Erzählweise haben mir sehr zugesagt, ich konnte schnell in die Geschichte eintauchen und habe das Buch dann auch recht zügig durchgelesen. Die Charaktere waren mir sympathisch und haben nachvollziehbar gehandelt und gefühlt.
Wen es wirklich eine Fortsetzung geben sollte, würde ich diese durchaus gerne lesen und ich vergebe daher 4,5 Punkte.
4,5 Punkte

[Rezension] Entführung am Heiligabend

212_700Vorgestern schon wurde das Buch Entführung am Heiligabend von Jana Feuerbach veröffentlicht, von dem ich ein Vorabexemplar hatte, um eine Rezension zu schreiben. Wie das so ist, wurde ich von der Veröffentlichung dann ein wenig überrascht, sodass meine Rezension jetzt doch erst kurz nach der Veröffentlichung kommt, aber immerhin, sie kommt immer noch rechtzeitig, dass ihr euch das Buch alle bis Heiligabend noch kaufen könnt 😉 Da ich schon andere Bücher von Jana Feuerbuch gelesen und für sehr gut befunden habe, habe ich mich natürlich sehr gefreut, dass ich dieses Buch rezensieren kann. Übrigens kann man bei Bookshouse auch bedruckte USB-Sticks mit dem eBook kaufen, sodass man auch das eBook gut verschenken kann. Eine ziemlich praktische Sache, wie ich finde, da eBooks ja sonst nicht so einfach zu verschenken sind.

Autor Jana Feuerbach
Preis eBook: 1,99€
Seiten 123
Verlag Bookshouse
Genre Liebe, Erotik
Erscheinungsdatum 08. Dezember 2014

Zum Inhalt:
(Klappentext, Quelle Bookshouse Verlag)

Manchmal träume ich davon, dass ein gefährlicher Fremder mich an einen Ort verschleppt, von dem ich nicht entkommen kann. Er fesselt mich an ein seidenbezogenes Bett und tut schlimme Dinge mit mir. Obwohl ich mich fürchte und mein Herz wie verrückt klopft, kriege ich einfach nicht genug von ihm.

Doch als zwei maskierte Männer mit Maschinenpistolen vor mir standen und in die Bäume schossen, war es ganz anders. Ich habe mich gefürchtet und bin um mein Leben gerannt. Sie haben mich trotzdem erwischt.

Meine Meinung:
Das Buch ist locker leicht geschrieben, sodass es gut zu lesen ist. Man lernt die Charaktere sehr schnell kennen und kann sich gut in sie hineinversetzen. Lisa arbeitet als Naturschützerin in Peru und verbringt den Heiligabend allein in einer kleinen Hütte im Regenwald. Sie hat dort in der Einsamkeit ein bisschen zu viel Zeit zum Nachdenken, besonders über ihren Freund Yves, der in Deutschland lebt und den sie sehr vermisst. Sowohl Lisas, als auch Yves Gedanken und Gefühle sind sehr ausführlich beschrieben, manchmal ein bisschen zu ausführlich. Grundsätzlich mag ich es, wenn Gefühle und Gedanken der Charaktere beschrieben und gezeigt werden, man möchte die Hauptpersonen als Leser ja gerne verstehen, bei dieser Geschichte gibt es aber ein paar Stellen, wo die ausführlichen Gedankengänge von Lisa und Yves der Handlung etwas die Spannung nehmen.
Die erotischen Szenen sind ebenfalls sehr ausführlich beschrieben, was ich nicht als Nachteil empfunden habe. Es wird so eine erotische Spannung erzeugt, die während des gesamten Buches anhält. Gleichzeitig kann man trotzdem auch Lisas Angst gut nachempfinden, als sie entführt wird und nicht weiß, was die beiden Männer von ihr wollen, die sie verschleppen.
Die Auflösung und damit das Ende der Geschichte kommen ein wenig plötzlich. Da ich ja wie gesagt zwischendurch einige Längen in den Gedankengängen der beiden Hauptpersonen empfunden habe, wäre es für mich wohl am besten gewesen, wenn dort einige Stellen gekürzt wären und dafür das Ende etwas ausführlicher gewesen wäre.

Fazit:
Dem Genre entsprechend handelt es sich bei der Geschichte um eine leichte Unterhaltungsgeschichte, etwas, was man gut lesen kann, wenn man nicht viel grübeln möchte. Der flüssige Schreibstil ist sehr angenehm und unterstützt grübelfreien Lesegenuss. Trotz der Tatsache, dass das Buch am Anfang und in der Mitte ein paar Längen hat und dafür das Ende fast etwas kurz ist, habe ich es sehr gerne gelesen und mich gut unterhalten gefühlt. Deswegen vergebe ich gerne 4,5 Punkte.
4,5 Punkte

[Rezension] Frühstück ausgeschlossen

Fruehstueck ausgeschlossen Heute stelle ich euch das Buch „Frühstück ausgeschlossen“ von Emma S. Rose vor. Ein Liebesroman für junge Erwachsene, der gleichzeitig aber von einem sehr schweren Thema handelt, nämlich Gewalt in der Beziehung und die Ohnmacht des Opfers.

Autor Emma S. Rose
Preis Kindle eBook 2,99€ Taschenbuch 9,99€
ISBN 978-1502494597
Seiten 302
Verlag Selbstverlag
Genre Liebe, junge Erwachsene
Erscheinungsdatum 01. Oktober 2014

Zum Inhalt (Klappentext):
Auf dem ersten Blick sieht Sara aus wie eine normale, junge Frau. Sie studiert, lebt das erste Mal in einer eigenen Wohnung, jobbt nebenher. Doch der Schein trügt. Schreckliche Erfahrungen in der Vergangenheit haben ihr Selbstbewusstsein zerstört, und nun sucht sie ihr Glück in Alkoholexzessen, durchtanzten Nächten und in den Armen gesichtsloser Männer. Obwohl sie nach außen hin glücklich wirkt, vereinsamt sie immer mehr. Durch ihre schlechten Erfahrungen schafft sie es nicht, Männer emotional an sich heranzulassen und ihr extremes Verhalten isoliert sie von anderen Menschen. Eines Abends stolpert sie Felix in die Arme, der kein Interesse hat, nur für das Eine herzuhalten. Seine Bemühungen schrecken Sara ab, ihre Exzesse werden extremer. Schafft Felix es, sie vor dem Absturz zu retten?

Meine Meinung:
Bücher dieser Art lese ich nicht so häufig, da ich vor allem Fantasy und Science Fiction lese. Trotzdem hat mich der Klappentext sofort neugierig gemacht und ich bin nicht enttäuscht worden. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, das Buch ist flüssig geschrieben und sehr gut zu lesen. Einzig die Tatsache, dass jeweils das erste Wort im Kapitel ganz in Großbuchstaben geschrieben ist, hat mich etwas irritiert, weil mein Gehirn immer der Meinung war, dass das doch eine besonderes Betonung des Wortes bedeuten müsste, die inhaltlich natürlich gar nicht da war. Da dieser kleine Streich, den mir mein Gehirn da spielte, aber wirklich eine sehr persönliche Sache ist, wäre es wohl unfair das mit in die Bewertung des Buches zu nehmen.
Was mir allerdings tatsächlich an manchen Stellen ein wenig negativ aufgefallen ist, war die Tatsache, dass ich den Eindruck hatte, dass die Hauptperson Sara teilweise ihr Verhalten auf eine Art und Weise reflektiert, die eigentlich dazu führen müsste, dass sie ihr Verhalten ändert, dennoch tut sie es nicht. Sie hat die Erkenntnis, dass sie sich selbstzerstörerisch verhält in einem Masse, dass es mir unlogisch erschien, dass sie daraus nicht schon viel früher die Konsequenz zieht, sich jemand anzuvertrauen und Hilfe zu holen.
Dennoch ist die Ohnmacht, mit der Sara versucht ihre Vergangenheit zu bekämpfen gut rübergebracht, ohne klischeehaft zu wirken. Die Mischung aus Scham und Hilflosigkeit, die dazu führt, dass Sara sich schwer tut sich jemand anzuvertrauen, ist deutlich spürbar. Auch der Widerstreit zwischen ihrer eigentlich sehr liebenswerten Art und der trinkenden Schlampe, die Nächte durchtanzt und wahllos mit jedem Mann mitgeht, der sich anbietet, ohne dabei jemals wirklich Nähe zu finden, ist sehr plastisch beschrieben.

Fazit:
Die schwere Thematik ist einfühlsam beschrieben und es fällt leicht beim Lesen mitzufühlen und auch mitzuleiden. Man kann an sich gut nachvollziehen, warum sich Sara so verhält, wie sie sich verhält, warum sie niemand an sich heranlassen will und nach außen hin lieber eine oberflächliche Schlampe ist, als eine liebenswerte Person, die aber doch in ihr steckt. Manchmal erscheint Saras Selbstreflexion ein wenig unglaubwürdig verfrüht, aber alles in allem ist die Geschichte stimmig und gut erzählt. Ein einfühlsames Buch, das es schafft nicht klischeehaft, sondern glaubwürdig rüber zu kommen. Ich vergebe daher 4 Punkte.

Rezension: Sklavin der Finsternis

Buchseite bei SM BücherDer NaNoWriMo rückt immer näher und da passt es ja durchaus, wenn ich mich auch ein bisschen mehr um den literarischen Anteil meines Blogs kümmere. Deswegen gibt es heute eine weitere Buchvorstellung von mir. Das Buch „Sklavin der Finsternis“ wurde mir von der Autorin Lisa Skydla als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, wofür ich mich noch einmal herzlich bedanke. Eines noch vorweg: ich werde dieses Mal ein kleines bisschen spoilern, aber ich denke, dass die Spoiler den Lesegenuss im Zweifelsfall nicht stören.

Autor Lisa Skydla
Preis Kindle eBook 4,99€ Taschenbuch 9,96€
ISBN 978-1493771721
Seiten 315
Verlag Merlins Bookshop
Genre Erotik, Fantasy
Erscheinungsdatum 25. November 2013

Zum Inhalt (Klappentext):
SM-Liebesroman
Angelique hatte sich ihr erstes Live-Rollen-Spiel so anders vorgestellt. Auf keinen Fall hatte sie mit dem Hass der anderen Spieler gerechnet. Wie war sie bloß hier herein gerutscht? Und was hat es mit dem mysteriösen, dunklen Lord auf sich, der ihr nicht mehr aus dem Sinn geht? Aber es ist doch alles nur ein Spiel, auch die dominante Art oder etwa nicht? Angelique fängt an, an ihrem Verstand zu zweifeln, als der dunkle Lord eine Weile nach dem Event nachts in ihrer Wohnung steht und von ihr verlangt seine Sklavin zu werden. Oder sollte sie in diesem Fall einfach mal auf ihr Herz hören, statt auf ihren Verstand?

Meine Meinung:
Es handelt sich hierbei um eine klassische Liebesgeschichte: Sie lernen sich kennen, verlieben sich, es gibt Hindernisse, sie überwinden die Hindernisse. (Das war der erste Spoiler, ich nehme aber mal an, ihr würdet ohnehin auch ein Happy End erwarten?) Nicht ganz so klassisch ist womöglich das Setting, weil es sich um einen SM-Fantasy-Liebesroman mit sehr eindeutigen, erotischen Szenen handelt. Bei einem Buch dieser Art erwarte ich gute Unterhaltung und das wird geboten. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, die Charaktere sind glaubwürdig und stimmig dargestellt.
Auch die Geschichte an sich hat mir gut gefallen. Es gibt nur ein paar Kleinigkeiten, die mir nicht so gefielen. Für meinen Geschmack müssen die beiden Liebenden zu viele Hindernisse von außen überwinden. Ich glaube mir hätte es besser gefallen, wenn die äußeren Hindernisse etwas weniger gewesen wären und es dafür einen stärkeren Konflikt gegeben hätte, als Angelique erfährt, dass ihr Geliebter Markus ein Vampir ist. (Das war jetzt der zweite Spoiler, also das mit dem Vampir.) Außerdem kommen an manchen Stellen Erklärungen zu kurz. Wie gesagt, natürlich erwarte ich von einem erotischen Liebesroman leichte Unterhaltung und keine hochkomplexe Story, aber es wäre schön gewesen, wenn man erfahren hätte, warum der Vampir weiß, dass Angelique seine große Liebe ist. Oder wenn man ein wenig mehr über Angeliques besondere Gabe erfahren hätte. Das hätte die Geschichte noch ein wenig abgerundet.
Auch nicht so gut gefallen hat mir das Vorwort. Dieses gehört ja nur indirekt zum Buch, also es gehört zum Buch, aber nicht unbedingt zur Geschichte. Allerdings werden im Vorwort zwei Anmerkungen zur Geschichte gemacht, die die Autorin für meinen Geschmack besser weggelassen hätte. Zum einen gibt es eine Anmerkung zu den Kosenamen „mon ange“ und „mon coer“, mit denen Markus Angelique benennt. Zum einen finde ich es unnötig zu erwähnen, dass diese aus dem Französischen kommen und sie zu übersetzen, zum anderen ist „coer“ leider falsch. Das französische Wort für Herz ist „cœur“ und selbst wenn man die vereinfachte deutsche Schreibweise wählt, landet man bei „coeur“. Ich gestehe, dass mich das doch gestört hat. Wäre das Vorwort nicht gewesen, wäre es mir wahrscheinlich egal gewesen, aber wenn im Vorwort schon steht, dass es Französisch sein soll, dann will ich auch richtiges Französisch. Das andere ist, dass eine Anmerkung zu Markus Magie im Vorwort steht, die dazu führte, dass ich zuerst davon ausgegangen bin, dass es sich nicht um einen Fantasyroman handelt. Als dann klar war, dass Markus wirklich ein Vampir war, war ich deswegen etwas verwirrt. Es hätte mir also deutlich besser gefallen, wenn die Anmerkung zu den französischen Koseworten und zur Magie einfach nicht gewesen wären. Man versteht die Koseworte auch so und den Rest sogar besser.

Fazit:
Das Buch war schnell und flüssig durchzulesen und hat im Großen und Ganzen meine Erwartungen erfüllt. Ich hatte am meisten Probleme mit dem Vorwort, die kleinen Ungereimtheiten in der Geschichte selber waren für den Lesegenuss nicht wirklich entscheiden. Ich vergebe 4 Punkte.