Meine Eltern waren zu Besuch und weil man ja Eltern etwas anbieten muss, wenn sie zu Besuch kommen, habe ich Kuchen gebacken. Meine Mutter freut sich sowieso, wenn es Kuchen und dazu vielleicht noch ein Tässchen Kaffee gibt und mein Vater behauptet zwar gerne mal, dass er nichts braucht, aber wenn der Kuchen dann da ist, mag er ihn doch.
Wie der Titel schon verrät, gab es dann also Barbarakuchen. Dieser Kuchen wurde leider nicht nach der heiligen Barbara benannt, aber er ist trotzdem super, wenn man relativ schnell und einfach und ohne viel Aufwand einen total leckeren Kuchen backen möchte, aber nicht so dringend Schokolade dabei haben möchte. Also nicht, dass Schokoladenkuchen nicht auch immer wieder super wären, aber jetzt im Sommer ist ein frischer, zitroniger Barbarakuchen ja auch mal ganz schön. Und auch wenn er wie gesagt nicht nach der heiligen Barbara benannt wurde, kann man ihn sicher auch gut im Dezember zum Barbaratag servieren. Und falls ihr euch jetzt fragt, warum das mit der Namensherkunft und der heiligen Barbara für mich überhaupt relevant ist: der eine oder andere weiß ja, was ich studiert habe und die anderen können ja mal überlegen, was es wohl sein könnte, was mit der Barbara zu tun hat.
Aber jetzt zum Kuchen, wie ich ihn gebacken habe:
Zutaten für den Teig:
125g Mehl
125g Speisestärke
200g Zucker
1 Prise Salz
½ TL Backpulver
200g weiche Butter
4 Eier
Zitronenaroma
Zutaten für den Guss:
150 g Puderzucker
4 EL Zitronensaft
Zuerst werden alle trockenen Zutaten miteinander vermischt. Dann kommen Eier, Zitronenaroma und die weiche Butter dazu. Weil ich immer vergesse die Butter rechtzeitig aus dem Kühlschrank zu nehmen, um sie Zimmertemperatur annehmen zu lassen, verflüssige ich sie immer in der Mikrowelle. Das hat dem Backergebnis noch nie geschadet. Mit einem Handrührgerät, einem Schneebesen oder auch einfach einem großen Löffel verrührt man jetzt den Teig. Er wird relativ flüssig, sodass er wirklich auch einfach von Hand ganz ohne elektrische Unterstützung gerührt werden kann. Der Teig wird nun in eine normale Kastenkuchenform gefüllt und im vorgeheizten Backofen bei 175°C ca. 75 Minuten gebacken. Aufgrund der langen Backzeit musste ich zwischendurch eine Alufolie über den Kuchen legen, damit er oben nicht verbrennt. Auch wenn Röstaromen hin und wieder gewollt sind, beim Zitronenkuchen möchte man ja doch nicht so gerne eine verkohlte Kruste. Also heißt es hier aufpassen und wie gesagt, zur Not den Kuchen abdecken, wenn er droht zu dunkel zu werden.
Nach dem Backen lässt man den Kuchen auskühlen. Ich hab ihn dazu direkt aus der Form geholt, ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kuchen und Brote, wenn ich sie in der Form auskühlen lasse, unten gerne mal ein wenig matschig werden. Wenn der Kuchen ausgekühlt ist, bereitet man den Guss aus Puderzucker und Zitronensaft zu und bestreicht den Kuchen damit rundherum. Wie an auf den Bildern leider sieht, habe ich dabei auch den Teller, auf dem der Kuchen serviert werden sollte, etwas mit dem Zuckerguss eingeschmiert. Man könnte das vermeiden, indem man den Kuchen auf einem Gitter oder einem Backpapier mit dem Guss bestreicht und dann erst auf den Servierteller überführt, aber auf die Idee kam ich dann auch erst, als es schon zu spät war.
Ein paar kleine Anmerkungen noch: man findet im Internet ziemlich viele Rezepte für Barbarakuchen, unter anderem auch das Original von Mondamin, diese Rezepte ähneln sich natürlich alle sehr. Mal wird statt der Butter Margarine verwendet und der Abrieb einer Biozitrone, statt des Zitronenaromas, aber im Großen und Ganzen gibt sich das alles nicht so viel. Abrieb einer Biozitrone, statt Zitronenaroma, finde ich eigentlich auch besser, aber wirklich verwerflich finde ich auch natürliches Aroma nicht. Butter finde ich persönlich geschmacklich besser als Margarine, das kann aber natürlich jeder halten wie er will. Meine Hauptänderung zu den meisten Rezepten ist tatsächlich, dass ich weniger Zucker nehme, nur 200g statt der sonst meist angegebenen 250g, und ich finde, dass das absolut ausreichend süß ist. Dafür habe ich überlegt, ob man vielleicht etwas mehr Backpulver nehmen sollte, damit der Kuchen ein kleines bisschen mehr aufgeht, aber übertreiben würde ich es da auch nicht, also eventuell einen ganzen, statt einem halben TL, aber mehr wäre dann doch auch wieder zu viel denke ich.
Übrigens, abgesehen davon, dass der Kuchen so lange im Ofen ist, geht das alles wirklich sehr schnell. Überhaupt sind viele Kastenkuchen superschnell zubereitet, auch ganz ohne Backmischung. Es ist ja nicht mal so, dass in den Backmischungen irgendwas drin ist, was ich schlimm fände, aber realistisch gesehen: sie nehmen einem nur das Abwiegen und Vermischen der trockenen Zutaten ab und kosten dafür ein Vielfaches! Da habe ich die 2 Minuten, die Abwiegen und Mischen der trockenen Zutaten braucht dann auch noch. Und jetzt lasst es euch schmecken.