Monthly Archives: Juni 2014

Barbarakuchen

Meine Eltern waren zu Besuch und weil man ja Eltern etwas anbieten muss, wenn sie zu Besuch kommen, habe ich Kuchen gebacken. Meine Mutter freut sich sowieso, wenn es Kuchen und dazu vielleicht noch ein Tässchen Kaffee gibt und mein Vater behauptet zwar gerne mal, dass er nichts braucht, aber wenn der Kuchen dann da ist, mag er ihn doch.
Wie der Titel schon verrät, gab es dann also Barbarakuchen. Dieser Kuchen wurde leider nicht nach der heiligen Barbara benannt, aber er ist trotzdem super, wenn man relativ schnell und einfach und ohne viel Aufwand einen total leckeren Kuchen backen möchte, aber nicht so dringend Schokolade dabei haben möchte. Also nicht, dass Schokoladenkuchen nicht auch immer wieder super wären, aber jetzt im Sommer ist ein frischer, zitroniger Barbarakuchen ja auch mal ganz schön. Und auch wenn er wie gesagt nicht nach der heiligen Barbara benannt wurde, kann man ihn sicher auch gut im Dezember zum Barbaratag servieren. Und falls ihr euch jetzt fragt, warum das mit der Namensherkunft und der heiligen Barbara für mich überhaupt relevant ist: der eine oder andere weiß ja, was ich studiert habe und die anderen können ja mal überlegen, was es wohl sein könnte, was mit der Barbara zu tun hat.
Aber jetzt zum Kuchen, wie ich ihn gebacken habe:
IMG_0130
Zutaten für den Teig:
125g Mehl
125g Speisestärke
200g Zucker
1 Prise Salz
½ TL Backpulver
200g weiche Butter
4 Eier
Zitronenaroma
Zutaten für den Guss:
150 g Puderzucker
4 EL Zitronensaft

Zuerst werden alle trockenen Zutaten miteinander vermischt. Dann kommen Eier, Zitronenaroma und die weiche Butter dazu. Weil ich immer vergesse die Butter rechtzeitig aus dem Kühlschrank zu nehmen, um sie Zimmertemperatur annehmen zu lassen, verflüssige ich sie immer in der Mikrowelle. Das hat dem Backergebnis noch nie geschadet. Mit einem Handrührgerät, einem Schneebesen oder auch einfach einem großen Löffel verrührt man jetzt den Teig. Er wird relativ flüssig, sodass er wirklich auch einfach von Hand ganz ohne elektrische Unterstützung gerührt werden kann. Der Teig wird nun in eine normale Kastenkuchenform gefüllt und im vorgeheizten Backofen bei 175°C ca. 75 Minuten gebacken. Aufgrund der langen Backzeit musste ich zwischendurch eine Alufolie über den Kuchen legen, damit er oben nicht verbrennt. Auch wenn Röstaromen hin und wieder gewollt sind, beim Zitronenkuchen möchte man ja doch nicht so gerne eine verkohlte Kruste. Also heißt es hier aufpassen und wie gesagt, zur Not den Kuchen abdecken, wenn er droht zu dunkel zu werden.
Nach dem Backen lässt man den Kuchen auskühlen. Ich hab ihn dazu direkt aus der Form geholt, ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kuchen und Brote, wenn ich sie in der Form auskühlen lasse, unten gerne mal ein wenig matschig werden. Wenn der Kuchen ausgekühlt ist, bereitet man den Guss aus Puderzucker und Zitronensaft zu und bestreicht den Kuchen damit rundherum. Wie an auf den Bildern leider sieht, habe ich dabei auch den Teller, auf dem der Kuchen serviert werden sollte, etwas mit dem Zuckerguss eingeschmiert. Man könnte das vermeiden, indem man den Kuchen auf einem Gitter oder einem Backpapier mit dem Guss bestreicht und dann erst auf den Servierteller überführt, aber auf die Idee kam ich dann auch erst, als es schon zu spät war.
IMG_0132
Ein paar kleine Anmerkungen noch: man findet im Internet ziemlich viele Rezepte für Barbarakuchen, unter anderem auch das Original von Mondamin, diese Rezepte ähneln sich natürlich alle sehr. Mal wird statt der Butter Margarine verwendet und der Abrieb einer Biozitrone, statt des Zitronenaromas, aber im Großen und Ganzen gibt sich das alles nicht so viel. Abrieb einer Biozitrone, statt Zitronenaroma, finde ich eigentlich auch besser, aber wirklich verwerflich finde ich auch natürliches Aroma nicht. Butter finde ich persönlich geschmacklich besser als Margarine, das kann aber natürlich jeder halten wie er will. Meine Hauptänderung zu den meisten Rezepten ist tatsächlich, dass ich weniger Zucker nehme, nur 200g statt der sonst meist angegebenen 250g, und ich finde, dass das absolut ausreichend süß ist. Dafür habe ich überlegt, ob man vielleicht etwas mehr Backpulver nehmen sollte, damit der Kuchen ein kleines bisschen mehr aufgeht, aber übertreiben würde ich es da auch nicht, also eventuell einen ganzen, statt einem halben TL, aber mehr wäre dann doch auch wieder zu viel denke ich.
Übrigens, abgesehen davon, dass der Kuchen so lange im Ofen ist, geht das alles wirklich sehr schnell. Überhaupt sind viele Kastenkuchen superschnell zubereitet, auch ganz ohne Backmischung. Es ist ja nicht mal so, dass in den Backmischungen irgendwas drin ist, was ich schlimm fände, aber realistisch gesehen: sie nehmen einem nur das Abwiegen und Vermischen der trockenen Zutaten ab und kosten dafür ein Vielfaches! Da habe ich die 2 Minuten, die Abwiegen und Mischen der trockenen Zutaten braucht dann auch noch. Und jetzt lasst es euch schmecken.
IMG_9776

Ungarische Kartoffeln

Wirklich richtig echt ungarisch ist dieses Rezept wahrscheinlich nicht, unter anderem deswegen, weil ich es selbst ersonnen habe, aber ich denke es passt geschmacklich und von den Zutaten her durchaus in diese Richtung.

Zutaten:
ca. 750g Kartoffeln
1 Glas eingelegte, gegrillte Paprika (370g Abtropfgewicht)
1 Zwiebel
Olivenöl
4 Drebrecziner (oder ähnliche Paprikawürste)
wer mag: gesalzene Erdnüsse

Zubereitung:
Kartoffeln schälen und in eher kleine Wüfel schneiden, Zwiebeln in eher noch viel kleinere Würfel schneiden. Paprika auch ein bisschen kleinschneiden. Dann Paprika, Kartoffeln und Zwiebeln in einer Auflaufform mit Olivenöl mischen. Ich hab absolut gar keine Ahnung, wieviel Öl ich genommen hatte, vielleicht 2-3 EL, am besten probiert man das ein bisschen aus. Es darf und sollte auch ein bisschen von dem Paprikasud dabei sein, aber nicht zuviel. Wer mag, kann noch eine paar gesalzene Erdnüsse darüber streuen.20140616_180940 So, und jetzt kommt das Ganze in den Backofen und man ist sehr geduldig… also wirklich sehr! Nach einer halben Stunde oder so kann man dann auch die Würstchen oben auf die Kartoffeln legen. Also man kann sie auch von Anfang an drauflegen, dann werden sie nur sehr schrumpelig (wie ihr auf dem Bild sehen könnt). Bis die Kartoffeln fertig sind dauert insgesamt bestimmt 60 Minuten, eventuell auch länger. Auf dem Bild war das Ganze ca. 55 min im Ofen und die Kartoffeln waren doch noch eher bissfest, nach nochmal 20-30 Minuten waren sie dann gut. Mein derzeitiger Backofen ist jetzt auch nicht so der tollste, aber die Erfahrung, dass Kartoffeln, wenn man sie roh in den Ofen gibt, recht lange brauchen, habe ich schon öfter gemacht. Dem könnte man natürlich vorbeugen, indem man vorgegarte Kartoffeln nimmt, das ist vielleicht tatsächlich empfehlenswert.

Abgesehen von der langen “Backzeit” ist dieses Rezept ja sehr einfach und immerhin ist es auch fix vorbereitet. Ich hatte übrigens keine Debrecziner, sondern Merguez, aber es sind ja beides Paprikawürste und da es ja ein ungarisches Rezept sein soll, muss ich da natürlich ungarische Würste reinschreiben, ihr versteht das sicher?
Durch die eingelegten, gegrillten Paprika bekommen die Kartoffeln eine recht säuerliche Note, die ich zugegebener Maßen auch erstmal gar nicht erwartet hatte. Die Inspiration für dieses Rezept habe ich aus einem Chili-Kochbuch, aber da waren Chilis statt eingelegten Paprika an den Kartoffeln und ich hatte ursprünglich nicht erwartet, dass das so einen großen Unterschied macht. Na ja, ich hätte mal dran denken sollen, dass die Paprika ja säuerlich eingelegt sind. Immerhin ist aber so ja auch ein neues eigenes Rezept geworden, ist ja such schön. Und lecker wars. Und schlicht. Und lecker. Und wenig Zutaten. Und lecker.

Zweierlei Pastasoße

So, jetzt komme ich endlich mal wieder dazu, hier zu schreiben, ich habe den Blog ja sträflich vernachlässigt zuletzt. Das lag natürlich nicht daran, dass es nichts zu essen bei mir gab. Jetzt jedenfalls melde ich mich endlich mal wieder und werde von ein paar kulinarischen Highlights der letzten Wochen und auch der nächsten Wochen berichten. Heute beginne ich gleich mit zweierlei Pasta-Sauce:
20140610_201325
Brokkoli-Karotten-Soße

500g Brokkoli
400g Karotten
150g gekochter Schinken
125g Mascarpone
Salz, Pfeffer
350g Pasta

Gekochten Schinken kleinschneiden und in etwas Öl (ich nahm Rapsöl) im Topf anbraten. Brokkoli in kleine Röschen teilen, Karotten schälen und würfeln, beides zum Schinken in den Topf geben, etwas Wasser (ca. 250ml) zugießen und weich dünsten. Wenn man den Deckel auf dem Topf lässt und nur mittlere Hitze einstellt, braucht man wirklich nicht mehr Wasser und der Vorteil ist, dass man Gemüse und Schinken nicht abgießen muss. Wenn das Gemüse weich ist bzw. die erwünschte Bissfestigkeit hat, das mag ja jeder anders, rührt man den Mascarpone unter das Gemüse und würzt mit Salz und Pfeffer. Man kann auch etwas Gemüsebrühe nehmen, aber eigentlich reicht Salz und Pfeffer hier für guten Geschmack. Wer mag kann noch Kräuter zufügen, und/ oder eine Prise Muskatnuss. Ja…. Und damit wären wir auch schon fertig. Also bis auf die Tatsache, dass ich noch erwähnen sollte, dass man nebenbei noch die Nudeln bissfest garen sollte, weil man die ja gerne dazu haben möchte und nicht danach.

Schon fertig, deswegen haben wir auch noch Zeit für ein zweites Rezept, nämlich:

Tomatensahnesoße mit Hackbällchen 20140612_193938

1 kleine Dose Tomaten
100ml Sahne
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
250g Hackfleisch (Rind oder gemischt)
350g Pasta
Salz, Pfeffer

Aus dem Hackfleisch mit feuchten Händen kleine Bällchen formen. Wer möchte kann das Hack vorher mit einem Ei, etwas Semmelbröseln und Kräutern mischen, aber das habe ich nicht getan und es war trotzdem sehr lecker. Wenn jedenfalls die Bällchen fertig sind, egal ob aus reinem Hack oder aus einer beliebigen „Frikadellenmischung“, schneidet man die Zwiebel in kleine Würfel und brät selbige dann zusammen mit der gepressten oder kleingeschnittenen Knoblauchzehe in etwas Olivenöl im Topf an. Dann fügt man die Hackbällchen hinzu. Wahrscheinlich werden sie ein kleines bisschen am Topfboden festkleben und ein kleines bisschen kaputtgehen, aber wirklich nur ein bisschen (außer natürlich ihr rührt mit zu viel Gewalt um, dann habt ihr am Ende doch keine Bällchen, sondern krümelig gebratenes Hack). Wenn die Bällchen rundum angebraten sind kommen die zerkleinerten Dosentomaten hinzu. Jetzt alles mit Salz und Pfeffer würzen, wer mag kann noch getrocknetes Basilikum oder Oregano oder beides zufügen. Und zum Schluss kommt natürlich noch die Sahne dazu. Auch schon fertig, da wir ja wieder so geistesgegenwärtig waren, die Pasta nebenher zu garen.
Beide Pasta-Soßen sind meiner Meinung nach sehr lecker, sie gehen beide sehr schnell und auch wenn auf beiden Bildern die gleiche Nudelsorte ist: es gab die beiden Soßen nicht am selben Tag.