[Rezension] Ach, zur Hölle mit all den Mr. Greys

Nachdem ich schon ein paar Bücher hier vorgestellt habe, die sich mit dem Thema BDSM beschäftigen, kommt heute ein weiteres dazu. Allerdings handelt es sich bei diesem Buch nicht um einen richtigen Erotikroman, sondern um einen Liebesroman mit erotischen Elementen, der das Thema BDSM auch von einer etwas anderen Seite angeht, als die bisher von mir vorgestellten Bücher. Man kann es am Titel schon erahnen, die Auseinandersetzung mit dem Thema erfolgt hier eher humorvoll.

Autor Evanne Frost
Preis eBook: 2,99€
Taschenbuch: 10,99€
Seiten 220
Verlag Bookshouse
Genre Liebe, Erotik
Erscheinungsdatum 30. März 2015

Zum Inhalt
(Klappentext, Quelle Bookshouse Verlag)

Peitschen und Daumenschellen? O Gott! Dem ganzen Hype um Doms und Subs kann Lexy nichts abgewinnen. Ihre Freundin Natascha jedoch fliegt auf die Geschichte rund um den begehrten Mr. Grey, weswegen sich Lexy überhaupt zu dieser irrwitzigen Idee überreden lässt. Sie übernimmt Nats Identität und ihren Job, während sich diese eine luxuriöse Chartertour durchs Mittelmeer gönnt, um ihre neu erwachten Leidenschaften zu ergründen. Lexy hingegen lernt den eleganten, aber kühlen Steven Lewis kennen, der sie nach getaner Arbeit als Dank für ihre hervorragende Leistung auf seine Jacht einlädt. Zu dumm nur, dass dies ausgerechnet die Jacht ist, auf der Nat in die Geheimnisse des BDSM eingeführt wird. Wie sollen sie aus dieser Nummer bloß wieder herauskommen? Und wie soll sie den attraktiven Skipper Jaylen einsortieren, der ihr Herz wie verrückt klopfen lässt?

Meine Meinung
BDSM ist ja momentan ganz eindeutig ein Thema, dass in der erotischen Literatur ziemlich in ist derzeit. und nicht nur das, BDSM ist auch das Thema, das es geschafft hat die erotische Literatur aus der Schmuddelecke zu holen und sie auf die Präsentiertische der Buchläden zu bringen und schließlich sogar ins Kino. Und wie das bei jedem Hype so ist, kann das auch ziemlich anstrengend und nervig sein. Umso schöner, dass es auch Bücher gibt, die genau damit spielen und das Ganze ein bisschen auf den Arm nehmen.
Die Idee um die beiden Freundinnen Nat und Lexy, die Rollen tauschen, damit Nat eine BDSM-Kreuzfahrt machen kann, während Lexy für sie die Villa eines reichen Unternehmers einrichtet, gefällt mir sehr gut. Natürlich ist es, auch ohne dass man den Klappentext gelesen hat, nicht weiter überraschend, dass Nats (oder Lexys) Kunde der Veranstalter der frivolen Kreuzfahrt ist und sich die beiden Freundinnen so plötzlich beide auf der Jacht wiederfinden. Aber da es sich um einen Liebesroman handelt und nicht um einen Krimi, hat es den Lesegenuss nicht gestört, dass einiges vorhersehbar war und immerhin muss man sagen, dass die Geschichte auch einige Überraschungen bietet, von denen ich mich gut unterhalten gefühlt habe.
Leider hat mir das Ende nicht so gefallen. Von der Idee her gefiel es mir zwar durchaus, wie der Roman zu Ende ging, aber die letzten zwei, drei Kapitel waren für meinen Geschmack dann doch zu chaotisch und erweckten bei mir den Eindruck, dass sie nur noch möglichst schnell zum geplanten Ende führen sollten und nicht mehr darauf geachtet wurde, dass die Handlungen der beiden Hauptpersonen und die Wendungen der Geschichte für den Leser verständlich bleiben.
Positiv anzumerken wäre aber auf jeden Fall noch, dass man merkt, dass die Autorin sich durchaus mit dem Thema BDSM auskennt und einem daher kein falsches Bild vermittelt. Im Gegenteil, dadurch, dass die Hauptfigur Lexy selbst gar nichts mit BDSM anfangen kann, bekommt man nicht nur ein Bild davon, wie erotisch BDSM sein kann, sondern auch davon, warum manche Praktik für jemand, der diesen Fetisch nicht teilt, eher abschreckend ist.

Fazit
Letztlich würde ich sagen, dass mir die Idee und der Plot des Buches sehr gut gefallen, besonders spannend fand ich es zu lesen, wie jemand der selbst wenig mit BDSM anfangen kann reagiert, als sie diese Welt trotzdem genauer kennenlernt. Ich hatte aber das Gefühl, dass die Geschichte zu schnell runtergeschrieben worden ist und zum Schluss zu wenig bearbeitet wurde. Dadurch ist gerade das Ende der Geschichte unbefriedigend für mich gewesen, was natürlich sehr schade ist, da das Ende ja immer eine große Rolle spielt dafür, wie einem ein Buch gefällt.
Ich vergebe 3,5 Punkte.
35punkte_klein

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