Petra von Obers trifft Sahne hat zu einem ganz tollen Blogevent aufgerufen, mit dem Titel “…und wie würzt du?” und da ich finde, dass Gewürze etwas serh tolles sind, nehme ich an diesem Event nur zu gerne teil.
Tja, also, wie würze ich? Zunächst einmal würze ich eigentlich immer nach Gefühl. Wobei ich mich dabei durchaus von Rezepten inspirieren oder auch führen lasse. Aber nicht ganz grundlos sind ja auch in vielen Rezepten die Gewürze nur genannt, ohne dass Mengenangaben dabei stehen. Die Geschmäcker sind schließlich verschieden und gerade bei den Standartgewürzen wie Salz und Pfeffer weiß jeder selbst am besten, wieviel er wovon mag. Bei exotischeren Gewürzen sind Mengenangaben manchmal natürlich schon ganz nützlich, aber auch hier bekommt an ja mit der Zeit ein Gefühl dafür, welches Gewürz in welcher Menge wie intensiv aus dem Gericht herausschmeckt. Wenn man sich an Gewürze herantastet, mit denen man bisher selbst noch nicht gekocht hat, ist es aber sicherlich kein Schaden, wenn man Rezepte mit Mengenangaben zur Hilfe nimmt.
Fast jeder hat ja so sein Lieblingsgewürz oder seine Lieblingsgewürze. Bei mir sind das Salz und Curry würde ich sagen. Das Thema Salz wird in den Ernährungswissenschaften ja recht kontrovers diskutiert, fest steht aber, eine gewisse Menge Salz braucht der Mensch (Elektrolyhaushalt und so) und ganz ohne Salz schmecken die meisten herzhaften Gerichte irgendwie fade. Und auch bei süßem Gebäck wird ja oft eine kleine Prise Salz hinzugegeben. Und dann wären da noch Köstlichkeiten, wie Schokolade mit gesalzenem Caramel, was vielleicht nicht jedermanns Geschmack trifft, meinen aber auf jeden Fall. Ich verwende das Salz häufig aber nicht beim Kochen, sondern erst nach dem Kochen. Oder zumindest salze ich häufig beim Kochen nur wenig und salze dann lieber hinterher noch ein wenig nach. Der Geschmack ist einfach ein anderer. Und deswegen besitze ich seit einiger Zeit diese Gewürzmühle, in der ich ein sehr grobes Meersalz habe. Die Mühle habe ich doppelt, in der anderen ist Pfeffer, wer hätte es gedacht. Auch Pfeffer schmeckt frisch gemahlen einfach besser. Allerdings verwende ich Pfeffer nicht so oft. Das spricht aber erst Recht für frisch gemahlenen Pfeffer, da Pfeffer auch recht schnell Aroma verliert und sich so einfach deutlich länger hält, wenn ich ihn als Körner in meiner Mühle habe und nicht als pulver in einer Plastikdose.
Zu meinem zweiten Lieblingsgewürz, dem Curry, kam ich sozusagen vor ein paar Jahren, durch die Curry-Rahm-Hackfleischsoße für Nudeln. Durch dieses Gericht ist mir aufgefallen, dass Curry eigentlich immer gut passt, wenn Sahne passt. Also solange das Gericht herzhaft ist natürlich nur. Bisher habe ich auch noch kein Gericht gefunden, wo ich Sahne passenden finde, Curry aber unpassende finden würde. Allerdings hat sich mein Curryverbrauch trotzdem in den letzten Monaten auch wieder reduziert. Ich denke mal, das war einfach so eine Phase, wie man die ja manchmal hat, wo überall Curry dran musste, und mittlerweile esse ich auch wieder Gerichte ohne Curry gerne. Letztlich ist es eine Frage der Lust, ob ich etwas mit Curry würze. Wenn ich gerade Lust habe, etwas mit indischer Note zu essen, dann kommt Curry dazu, sonst eben eher nicht. Very simple.
Es gibt übrigens auch Gewürze, die ich nicht mag. Zimt zum Beispiel. Vor vielen, vielen Jahren habe ich mal mit meiner Mutter Zimtsterne zu Weihnachten gebacken und weil wir Zimtsterne alle so lecker fanden, haben wir ganz viele gebacken. Wir haben es dann aber offenbar doch etwas übertrieben, denn wir hatten Ostern immer noch Zimtsterne übrig. Seitdem kann ich mit Zimt nicht mehr so. Wobei ich merke, dass mein weihnachtliches Zimtsterntrauma etwas abgeklungen ist und es wieder Gerichte gibt, bei denen ich Zimt passend und lecker finde. Zum Beispiel Fleischgerichte, wenn sie eine orientalische Würze bekommen sollen, dann passt Zimt wunderbar. Und hin und wieder esse ich auch mal süßes Gebäck mit Zimt, allerdings würde ich das wohl nicht von mir aus backen. Aber wenn es bei einer Freundin Zimtschnecken zum Kaffee gibt, dann esse ich sie und mag sie dann auch.
Und wie bewahre ich meine Gewürze jetzt auf? Ganz normal würde ich sagen. In Gläsern, kleinen Plastikdosen, großen Plastikdosen, Flaschen und manchmal auch in Tütchen. Essig, Sojasoße und ähnliches stehen in einem Regal über der Spüle und dort finden sich auch so unsägliche Dinge, wie Maggi. Ich erwähnte das schonmal irgendwo, ich finde man kann ohne kochen, wenn man aber mal in seine Nudelsuppe einen Schuß Maggi-Würze geben möchte, dann soll man es doch einfach tun und sich deswegen nicht schlecht fühlen, das schlechte Gefühl ist nämlich bestimmt schädlicher.
Die zweite Runde Gewürze steht in einem kleinen Gewürzregal am Herd. Das sind die Gewürze, die in dieses Gewürzregal hineinpassen, wie man sieht ist es für diese kleinen, runden Döschen optimiert, in denen Gewürze eben ganz oft zu kaufen sind. Und dann habe ich noch zwei Fächer in meinem geliebten Apotherkerschrank, in denen Gewürze stehen, die irgendwie größere Behältnisse haben oder die ich nur selten verwende. Wobei auch in dem Gewürzregal am Herd einige Döschen sind, die ich selten nutze. Bohnenkraut braucht man einfach nicht oft… also ich zumindest. Wahrscheinlich ist das Bohnenkraut auch schon längst drüber und sollte mal entsorgt werden.
Die meisten Gewürze werden ja nicht in dem Sinne schlecht, dass sie ungeniessbar werden, aber sie verlieren doch irgendwann ihr Aroma. Getrocknete Kräuter ganz schnell, dann folgen die gemahlenen Gewürze und am längsten halten Gewürze ihr Aroma, wenn sie noch “am Stück sind”, wie der oben genannte Pfeffer oder Kardamomkaspeln oder ähnliches. Dafür kann es nützlich sein, einen Mörser zu haben. Habe ich auch, aus Marmor. Der Mörser ist total toll. Ich benutze ihn trotzdem recht selten. Aber wenn ich ihn benutze, finde ich ihn toll. Zum Beispiel kann man darin eine ganz tolle Salatsoße zubereiten, bei der man allerdings bedenken sollte, dass man danach keine Dates mit Vampiren und Zahnärzten einplanen sollte. Dazu wird nämlich Knoblauch mit Salz und Senf im Mörser zu einer Paste zerrieben, die dann in ein schlichtes Essig-Öl-Dressing gerührt wird. Schmeckt göttlich!
Du hast dir viele Gedanken zum Thema gemacht, vielen Dank. Und das beim würzen eben weniger oft mehr ist (wie so oft im Leben), den Weg gehe ich auch. Vielen Dank für Deinen Beitrag 🙂