[Rezension] Narrando – Pechschwarze Hoffnung

Narrando1Heute stelle ich euch das Buch Narrando – Pechschwarze Hoffnung von Kyra Dittmann vor, welches ich für die Leserunde gewonnen habe, die die Autorin bei lovelybooks gestartet hat. Ich lese sehr gerne dystopische Romane, daher habe ich mich natürlich gefreut das Buch gewonnen zu haben und werde mir mit Sicherheit auch den zweiten Band, der gerade frisch erschienen ist, bald holen.

Autor Kyra Dittmann
Preis eBook: 2,99 €
Taschenbuch 14,99 €
ISBN 978-9963520787
Seiten 354
Verlag bookshouse
Genre Science Fiction, Dystopie
Erscheinungsdatum 31.Dezember 2013

Zum Inhalt:
(Klappentext, Quelle Bookshouse Verlag)

Naturkatastrophen und Atomkriege haben die Welt beinahe zerstört. Während sich die Natur regeneriert und die Spuren der Verwüstung allmählich überwuchert, entwickelt sich aus der Kluft zwischen Arm und Reich ein unüberwindbarer Graben. Die Bevölkerung ist gespalten: Die Reichen und die Regierung leben in gesicherten Hot Blood-Bezirken und die armen Parias hausen in den Ruinen außerhalb. Als die 17-jährige Vella, Tochter des Präsidenten von Narrando, eine politische Zwangsheirat zugewiesen bekommt, flieht sie mit ihrer Dienerin in derselben Nacht aus dem Regierungspalast. Der 19-jährige Jai, Anführer der Outlaws, einer Rebellengruppe, die sich gegen die skrupellose Regierung auflehnt, befindet sich auf einer nächtlichen Patrouille. Mysteriöse Todesfälle unter den Parias versetzen sie in Aufruhr. Jai hofft, dem Täter auf die Spur zu kommen. Als sich ihre Wege kreuzen, beginnt eine folgenschwere Verwechslung, ein grausamer Krieg, eine behutsame Freundschaft und eine gefährliche Liebe.

Meine Meinung:
Kyra Dittmann hat einen sehr flüssigen Schreibstil, der das Lesen sehr angenehm macht. Ihr gelingt es gut die zerstörte Welt darzustellen, in der die Geschichte spielt, mit all ihren dunklen Seiten, aber auch mit den schönen Seiten, da, wo die Natur wieder erblüht und sich über den Schaden, den die Menschheit angerichtet hat, hinwegsetzt.
Der Plot ist gut durchdacht und sehr spannend. Wenn eine Frage beantwortet ist, tun sich oft direkt neue Fragen auf, auf deren Antwort man mehr als nur gespannt ist. Verschiedene Handlungsstränge werden abwechselnd erzählt, fügen sich im Laufe des Buches aber immer mehr zusammen.
Nicht so gut gefallen haben mir leider die Hauptpersonen, beziehungsweise ich bin mit den beiden Hauptpersonen Vella und Jai nicht so richtig warm geworden, sie sind mir bis zum Ende des Buches eher fremd geblieben. Man bekommt zu wenig Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt der beiden, daher blieb die Entwicklung des Verhältnisses zwischen den beiden für mich etwas, was ich zwar nachlesen, aber nicht nachfühlen konnte. Leichter fiel es mir da schon, mich mit Vellas Vater, Jais Vater, Vellas Dienerin (oder Compania wie es im Buch heißt) und Jais Ex-Freundin Riva. Deren Ziele und Handlungen waren für mich besser nachzuvollziehen und verständlicher. Ich habe mich zwar immer wieder darüber aufgeregt, dass Riva einfach nicht akzeptieren will, dass sie keine Chancen mehr bei Jai hat, aber ansonsten fand ich ihr Verhalten wie gesagt durchaus verständlich und eben auch das Verhalten der übrigen Nebenfiguren.
Ein wenig negativ aufgefallen sind mir außerdem naturwissenschaftliche Fehler. Zum Beispiel gibt es im Buch Ozonstrahlung, was natürlich Unsinn ist, weil Ozon eben nicht strahlt und auch keine Strahlung auslöst. Auch die durch Menschen ausgelösten riesigen Erdbeben, die erwähnt werden, erscheinen mir als Geowissenschaftlerin doch eher übertrieben. Wahrscheinlich kennt das ja jeder, dass er Fehler, die das eigene Fachgebiet betreffen, in Büchern besonders stark wahrnimmt und ihn diese Fehler dann auch ganz schrecklich stören. Man muss aber natürlich zugeben, dass solche Fehler eben passieren können, weil nicht jeder Autor alles wissen kann. Trotzdem muss ich noch einmal darauf hinweisen: es gibt keine Ozonstrahlung.

Fazit:
Der Plot und der flüssige Schreibstil haben mir sehr gut gefallen. Dadurch, dass ich mit den beiden Hauptfiguren Jai und Vella nicht so wirklich warm geworden bin, ist es mir aber bis zum Schluss nicht so richtig gelungen mich in das Buch und die Geschichte fallen zu lassen. Wahrscheinlich sind mir deswegen die naturwissenschaftlichen Fehler auch noch etwas unangenehmer aufgefallen, als das der Fall gewesen wäre, wenn von ganzem Herzen mit den Hauptpersonen hätte mitfühlen können. Deswegen habe ich auch recht lange gebraucht das Buch zu lesen, zwar wollte ich immer wieder gerne wissen, wie es denn nun weiter geht, aber es war ein eher wissenschaftliches Interesse an der Geschichte an sich, die wirklich sehr gut ist, als an den Personen, die mir bis zum Schluss fremd geblieben sind und deren Leben mich daher bis zum Schluss nicht richtig mitreißen konnte.
Das sehr offene Ende mit einem Cliffhanger fand ich auf der einen Seite natürlich gemein, auf der anderen Seite für den ersten Band einer Reihe aber auch sehr passend und durchaus gut gemacht.
Ich vergebe 4 Punkte.

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