Heute gibt es mal wieder eine Rezension von mir. Und zwar habe ich das Buch Die Quintessenz von Staub von Nora Lachmann bei einer Leserunde von Lovelybooks gewonnen, als signierte Printausgabe, was mich natürlich total gefreut hat. Leider war ich in der Leserunde ein wenig hinter den anderen Mitlesenden her, sodass ich mich nur darüber freuen konnte den Austausch der anderen nachzulesen und meine Meinung zum Schluss dazu zu geben, aber immerhin. Übrigens gibt es eine kleine Änderung bei meinen Rezensionen, ich habe mich entschieden, dass ich ab sofort die ISBN des Buches in der Details-zum-Buch-Tabelle weglasse. Je nachdem wie und wo das Buch veröffentlich wurde hat es davon nämlich so viele, das erscheint mir irgendwie nicht mehr so sinnig. Wenn man Autor und Titel kennt, dann findet man das Buch ja auch. Ich werde dieses Mal übrigens nicht komplett ohne Spoiler auskommen fürchte ich, wer diese nicht lesen möchten, der überliest einfach Meine Meinung und geht direkt zum Fazit über.
Autor | Nora Lachmann |
Preis | eBook: 3,99€ Taschenbuch: 11,99€ |
Seiten | 218 |
Verlag | Bookshouse |
Genre | Thriller, Science Fiction |
Erscheinungsdatum | 29. August 2014 |
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(Klappentext, Quelle Bookshouse Verlag)
„Der Tod wäre sicher eine Lösung, aber so einfach komme ich nicht davon. Leider. Oder glücklicherweise.” Für Marie ist die Liebe zu Pius ein großes, unerwartetes Glück. Doch ein schwerer Schlaganfall verändert alles. Marie ist in ihrem Körper eingeschlossen, kann nicht einmal mehr sprechen und muss sich fragen, ob sie ihren Mann und seine Motive wirklich kennt.
Meine Meinung:
Ich muss gestehen, dass ich anhand des Klappentextes etwas anderes erwartet habe, als das Buch geboten hat. Ich hatte erwartet, dass der Schlaganfall von Marie eine größere Rolle für das Buch spielt. Also es ist jetzt nicht so, dass er eine unwichtige Rolle spielt oder so, aber letztlich geht es um ganz andere Problematiken, als die zwischen einem liebenden Ehemann und seiner, nach einem Schlaganfall pflegebedürftigen, Frau. Auch hatte ich aufgrund des Schlaganfalls von Marie erwartet, dass die Protagonisten etwas älter sind. Marie ist aber erst Mitte Dreißig, ein Alter in dem ein Schlaganfall zwar vorkommen kann, aber eben doch eher selten ist. Dafür ist meine Assoziation, die das Cover ausgelöst hat, immerhin richtig gewesen, beim Cover habe ich nämlich sofort an künstliche Befruchtung gedacht, die im Buch tatsächlich eine zentrale Rolle spielt.
Jedenfalls hat mir das Buch sehr gut gefallen, auch wenn der Klappentext dafür sorgte, dass ich zuerst etwas anderes erwartet habe, als ich dann zu lesen bekam. Die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil und das Thema ist fesselnd und regt zum Nachdenken an.
Manchmal habe ich mich gefragt, wie es sein kann, dass Marie vor so vielen Dingen die Augen verschließt. Die Kindheit mit einem gewalttätigen Vater hat sie vollkommen ausgeklammert, genau wie sie vollkommen die Augen davor verschließt, als sich schon recht früh andeutet, dass Pius sich zwar durchaus unglaublich liebevoll um sie bemüht, aber nur, wenn er vollkommen über sie bestimmen kann. Daher kommt es gerade in der ersten Hälfte des Buches immer wieder dazu, dass kleine Erinnerungsfragmente von Marie erzählt werden, man aber nichts genaueres erfährt. Zwischendurch hat mich das schon ein wenig fuchsig gemacht. Immerhin, am Ende werden die offenen Fragen insbesondere zu Maries Kindheit, dann doch noch beantwortet, sodass man nicht mit einem unbefriedigten Gefühl aus dem Buch herausgeht und auch Pius‘ wahren Charakter erkennt Marie am Ende, tragischer Weise erst viel zu spät.
Die im Buch beschriebenen wissenschaftlichen Versuche sind glücklicherweise in Deutschland verboten, und meines Wissens ist die Medizin in vielen Dingen noch nicht so weit, wie das im Buch beschrieben wird. Dennoch bleiben natürlich die Fragen danach, wie weit man im Namen der Wissenschaft gehen darf. Die Autorin gibt hier keine direkte Antwort, es wird allerdings klar, dass Pius deutlich zu weit gegangen ist und dem kann ich als Leserin nur zustimmen.
Das Ende war dann noch ein kleines bisschen unbefriedigend für mich. Die Andeutungen, die ganz am Ende gemacht werden, erscheinen mir persönlich falsch. Man kann aber sagen, dass auch das Ende viel Spielraum für angeregte Diskussionen bietet.
Fazit:
Dies ist ein Buch, bei dem man absolut das Bedürfnis hat sich mit jemand darüber auszutauschen. Die Fragen zum Thema Medizinethik, aber auch die Fragen zur Thematik wie man mit einer problematischen, traumatisierenden Kindheit zurechtkommt, sind so umfassend, dass man die Gedanken, die man sich dazu macht nicht nur für sich allein durchdenken möchte. Auch wenn einiges, was im Buch beschrieben wird, noch nicht möglich ist, bleibt dennoch die Frage, wie man mit der Thematik an sich umgeht, denn zu glauben, dass man sich mit den Fragen, die dieses Buch stellt, nie wirklich auseinandersetzen muss, ist sicherlich blauäugig. Ein Buch das fesselt und nachdenklich macht, keine leichte Kost für zwischendurch, aber dennoch sehr gut. Ich vergebe daher 5 Sterne.