Heute gibt es von mir meine allererste Buchrezension. Es ist kaum zu glauben, ich habe ja durchaus schon übers Lesen und Schreiben gebloggt, aber noch nie ein Buch hier rezensiert. Aber das wird jetzt anders. Dania Dicken hat mir ein Rezensionsexemplar ihres Romans “Die Tochter der Unsterblichen” zur Verfügung gestellt und damit mache ich jetzt den Anfang.
Autor | Dania Dicken |
Preis | Kindle eBook: 3,99€ Taschenbuch 14,95€ |
ISBN | 9783847697954 |
Seiten | 550 |
Verlag | Eigenverlag |
Genre | Fantasy |
Erscheinungsdatum | 25. August 2014 |
Zum Inhalt (von der Seite der Autorin):
Arinaya führt ein ganz normales Leben, bis sie eines Abends knapp einer Entführung durch die Handlanger eines mächtigen Adligen entgeht. Danach überschlagen sich die Ereignisse: Sie gerät an einen gleichaltrigen Burschen namens Nilas, der mit der Organisation der Diebe in Verbindung steht und ihr sagen kann, warum sie verfolgt wird. Der königliche Berater Linthizan will sie in seine Gewalt bringen, weil sie möglicherweise die letzte Unsterbliche sein und über magische Kräfte verfügen könnte.
Gemeinsam mit seinem Kameraden Marthian will Nilas die junge Frau beschützen und außer Landes bringen, doch sie treffen auf erheblichen Widerstand und sind sogar gezwungen, zu töten.
Im benachbarten Thorman begegnen sie dem Gelehrten Vikormos, der sich in der Lage sieht, Arinaya im Beherrschen der Magie zu unterrichten, falls sie die sein sollte, die Linthizan sucht. Um das herauszufinden, machen die drei jungen Leute sich auf eine weite, gefährliche Reise zum Tempel des unendlichen Schlummers, wo sie etwas erfahren, das erst der Anfang ihres Kampfes sein soll.
Sie beschließen, gegen Linthizan in den Kampf zu ziehen, um zu verhindern, daß er den Thron an sich reißt. Zwar erringen sie einen Etappensieg gegen ihn, doch seine Rache fällt umso grausamer aus…
Meine Meinung:
Ich habe mich ein wenig schwer getan mit dem Lesen. Ich glaube das liegt vor allem am Schreibstil. Das Buch ist, wie oben schon steht, im Eigenverlag erschienen und das merkt man dem Text an. Der Schreibstil ist holprig und sperrig. Es gibt zuviele plötzliche Perspektivewechsel und immer wieder gibt es Textstücke, die sich zumindest für mich stilbrüchig angefühlt haben. “Die jungen Leute” ist ein Ausdruck, der für mein Empfinden nicht in einen Fantasyroman passt, es klingt in meinen Ohren zu modern und solche Textstücke gab es relativ viele, die zu modern klingen.
Ein weiterer Stolperstein beim Lesen war, dass man auch dem Inhalt das fehlende Fremdlektorat angemerkt hat. Der Text wirkte auf mich stellenweise inhaltlich durcheinander. Zwar war die Handlung chronologisch richtig, aber immer wieder hatten die Charaktere Erkenntnisse und Ideen zu für mich unverständlichen Momenten und auch Beschreibungen wirkt häufiger fehl am Platz. Außerdem gab es die eine oder andere Begebenheit im Buch, die einfach überflüssig war. Es gibt ja so Textstellen, die die Geschichte nicht weiter bringen, aber einen besseren Einblick in eine Person geben oder was auch immer. Das ist alles prima und hat seinen Platz im Buch, schließlich soll es mehr Atmosphäre haben, als ein Film, es ist mehr Platz für Ausschmückungen, kleine Nebenhandlungen und ähnliches. Aber irgendwie möchte man doch, dass sich am Ende alles zu einem Ganzen fügt und am Ende alles seinen Sinn hatte. Das ist hier nicht immer der Fall. Diese Szenen sind nicht direkt schlimm, aber sie sind eben überflüssig.
Trotzdem hat mich die Geschichte mitgerissen und gefesselt. Der Plot hat mir sehr gut gefallen. Manches war vorhersehbar, aber es gab auch unerwartete Wendungen, die wirklich überrascht haben. Die Charaktere sind zwar in gewisser Weise typische Fantasybuchcharaktere, aber dennoch authentisch und glaubwürdig, sie tun nicht plötzlich Dinge, die man so gar nicht von ihnen erwarten würde, zusätzlich sind die Charaktere liebenswert, man kann mit ihnen mitleiden und wünscht ihnen, dass sie ihre Ziele erreichen mögen.
Fazit:
Die Bewertung des Buches ist mir wie gesagt nicht leichtgefallen. Eigentlich alle Dinge, die mir wirklich nicht gefallen haben, sind auf das offensichtlich fehlende Fremdlektorat zurückzuführen. Im Buch ist auch die Autorin selber als Lektorin angegeben. Ein professionelles Lektorat ist für Autoren, die im Eigenverlag veröffentlichen, nicht bezahlbar, das ist mir durchaus klar. Dennoch wäre es dem Buch zugute gekommen, wenn (bessere) Testleser/ Beta-Leser geholfen hätten. Daher kann ich leider für den Schreibstil keine hohe Wertung vergeben. Der Inhalt hat mir dafür sehr gut gefallen und ich bin wirklich gespannt, wie es weitergeht. Die Taschenbuchausgabe würde ich mir eher nicht kaufen, aber ich finde, wenn man die eBook-Version nimmt, kann man über das fehlende Lektorat hinwegsehen und sich an der wirklich schönen Geschichte erfreuen. Insgesamt vergebe ich nach langem Überlegen 3,5 Punkte.