Zum Wochenausklang komme ich noch schnell mit einer weiteren Rezension daher. Es ist mal wieder ein Fantasybuch, der eine oder andere von euch ahnt bereits, dass ich recht gerne Fantasy lese. Auch bei diesem Buch hat mir die Autorin Simone Müller ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Autor | Simone Müller |
Preis | 2,99€ |
ISBN | 978-3-8476-1368-8 |
Seiten | 191 |
Verlag | Eigenverlag |
Genre | Fantasy |
Erscheinungsdatum | 22. Oktober 2014 |
Zum Inhalt (Klappentext):
Valeria und Jamie führen eine glückliche Beziehung. Sie genießen gerade ihren Urlaub, als eine fremde Frau auftaucht und Valeria erklärt, dass sie ihre Erinnerungen verloren hat. Valeria ist eigentlich die rechtmäßige Kaiserin von Lysithea. Sie ist die Einzige die den kleinen Mond von der tyrannischen Herrschaft ihrer Mutter befreien kann. Nach langem Zögern, entschließt Valeria sich, ihrem Volk zu helfen. Doch dazu muss sie ihre große Liebe Jamie zurücklassen. Ein Kampf um ihre Liebe und um ihr Volk entbrennt. Doch kann Valeria dem enormen Druck und den hohen Erwartungen standhalten? Wird ihre Liebe zu Jamie einen Weg finden, ihr Volk zu retten? Oder wird diese Liebe alles zerstören? Valeria muss sich entscheiden, ob sie den einfachen oder den schmerzvollen Weg gehen will…
Meine Meinung:
Zunächst ist mir bei diesem Buch aufgefallen, dass es für ein im Selbstverlag verlegtes Buch sehr gut lektoriert worden ist. Der Schreibstil war sehr flüssig und es gab nur wenige Rechtschreib- und Grammatikfehler, eindeutig nicht mehr, als man selbst in Büchern aus richtig großen Verlagen findet. Die Beschreibungen sind atmosphärisch und rund. Auch die Geschichte hat mir gut gefallen. Dass Valeria eigentlich vom Jupitermond Lysithea kommt, auf dem es Magie, Drachen und andere Fabelwesen gibt, ist eine kreative, neue Idee und die Autorin entwickelt auf dem Jupitermond nicht nur eine facettenreiche Fantasywelt, sondern schmückt diese auch mit einer eigenen Sprache der Magie.
Leider konnte mich das Buch dennoch nicht wirklich fesseln und ich habe eine ganze Weile gebraucht um zu erkennen, woran das liegt. Schließlich musste ich feststellen, dass mir ganz einfach die Hauptperson Valeria recht unsympathisch ist. Tatsächlich ist mir Valeria zu farblos, zu antriebslos. Ihre Motivation für das, was sie tut, erscheint mir das ganze Buch über zu schwach. Sie agiert nicht, sie reagiert nur und lässt sich dabei zu sehr von ihrer Schwester Takira und ihre Freundin und Lehrerin Aurora bevormunden. Eigentlich will Valeria Lysithea nicht wirklich retten, aus reinem Pflichtgefühl ihrer Schwester gegenüber verlässt sie ihre große Liebe Jamie auf der Erde. Ihre Motivation erscheint mir persönlich einfach viel zu schwach, selbst als später ihre Mutter Jamie entführt, wirkt Valeria lustlos und leidenschaftslos im Kampf gegen ihre böse Mutter. Sie handelt nicht aus einem inneren Antrieb heraus, sondern nur auf Druck von außen. Dadurch schleppt sich die Handlung von einer zu gewollten Situation zur nächsten.
Außerdem sind mir so ab der Mitte des Buches zwei Stilbrüche aufgefallen, die mir nicht so gut gefallen haben. Zum einen ist die erste Hälfte des Buches in der Ich-Perspektive aus Valerias Sicht geschrieben. Aber der Mitte gibt es dann plötzlich Kapitel, die in auktorialer Perspektive Dinge erzählen, bei denen Valeria nicht anwesend ist. Dadurch, dass diese Kapitel erst so spät das erste Mal auftauchen, hinterlassen sie bei mir das Gefühl eines Stilbruches. Außerdem gibt es immer wieder Abschnitte wörtlicher Rede, die ich für eine Fantasywelt extrem unpassend, weil zu modern finde. Zwar hat Valeria lange auf der heutigen Erde gelebt, sodass man ihr das verzeihen würde, nicht aber ihren Freunden und Schwestern.
Fazit:
Die Geschichte, der Schreibstil und die Fantasywelt, in die Simone Müller uns entführt haben mir an sich sehr gut gefallen. Leider hapert es an der Umsetzung ein wenig, da mir die Hauptperson Valeria sehr unsympathisch ist, bei einem Buch, das zu großen Teilen in der Ich-Perspektive geschrieben ist, leidet dadurch der Lesegenuss. Das Ende hat mir gut gefallen, es hinterlässt keine offenen Fragen, außer vielleicht der, in welcher Art in den versprochenen Folgebänden an diesen ersten Band angeknüpft wird. Darauf bin ich schon sehr gespannt. Insgesamt vergebe ich 3 Punkte