Passend zum Viertelfinale gegen Frankreich habe ich Mousse au chocolate gemacht. Das Spiel “musste” ich allein gucken, weil mein Schatz dienstlich unterwegs war, aber ich hatte auch keine Lust dann zwanghaft allein zum Rudelgucken zu gehen. So ein gemütlicher Fernsehfussballabend mit Katzen und Mousse au chocolate ist ja schließlich auch mal schön.
Zutaten (für 3-4 Portionen)
200g Schokolade (ich nahm Zartbitter)
200ml Sahne
3 frische Eier
1 Prise Salz
Wie ihr seht, ist die Zutatenliste ziemlich kurz. Das macht es aber nicht eniger lecker. Eine echte Mousse au chocolate mit frischem Ei ist einfach nicht zu vergleichen mit dem, was man aus Tütenpülverchen so zubreiten kann, selbst wenn auch diese Desserts durchaus essbar sind.
Die Zubereitung jedenfalls startet man damit, dass man die 3 Eier trennt, das Eigelb kommt in eine Schüssel, das Eiweiß in eine andere, letztere sollte ganz fettfrei gespült sein. Die andere eigentlich auch, man benutzt ja schließlich sauberes Kochgeschirr! Jetzt gibt man eine Prise Salz zum Eiweiß und schlägt dieses zu einem möglichst steifen Eischnee, ihr kennt ja bestimmt die Probe, mit dem umgedrehten Behältnis, aus dem der Schnee nicht rauslaufen darf. Ich benutze immer meinen elektrischen Schneebesen dafür, zum einen, weil er Schneebesen heißt und schon allein deswegen grandios geeignet ist, einen Eischnee zu schlagen, zum anderen aber auch, weil ich wirklich finde, dass es damit schneller, als mit den Rührbesen des Mixers geht. Relevant ist aber natürlich vor allem das Endergebnis. Nach dem Ei schlägt man die Sahne in einem eigenen Gefäß ebenfalls steif, das darf man ruhig mit dem selben Rührgerät machen, sollte man nur wirklich in der Reihenfolge, weil die Sahne auch steif wird, wenn ein bisschen Eischnee am Rührbesen klebt, die Eiweß wären aber nicht mehr steif geworden, wenn ich Sahne dran gehabt hätte, als ich sie zu Eischnee schlug.
Als nächstes schmilzt man die Schokolade. Man leist in diesem Falle ja immer, dass man das im Wasserbad machen soll, oder eventuell auch in der Mikrowelle. Tue ich beides nicht. Wasserbad ist mir zu aufwendig und in der Mikrowelle habe ich mal aus Versehen Schokobrikets, statt flüssige Schokolade produziert, das war dann auch nicht so meines und passte auch gar nicht so gut ins Rezept. Ich nehme einfach einen kleinen Kochtopf, tue die grob zerkleinerte Schokolade rein, Schokoladentafeln haben ja immer so schöne Sollbruchstellen, und schmelze die Schokolade im Topf direkt auf der Herdplatte bei mittlerer Hitze. Das geht, man muss lediglich die ganze Zeit dabeibleiben und genügend umrühren, da es nicht lange dauert bis alles geschmolzen ist, ist das aber nicht weiter schlimm und beim Wasserbad muss man ja auch aufpassen. Aber auch hier gilt: das Endergebnis zählt und das sollte geschmolzene Schokolade sein, die man jetzt kurz zur Seite stellt, damit sie etwas abkühlt. Derweil schlägt (zum Beispiel wieder mit dem elektrischen Schneebesen), die Eigelb schaumig auf. Man kann hier ein wenig Zucker hinzufügen, wenn man das möchte, dann kriegt man es etwas schmauiger hin, aber ich persönlich finde die Schokolade bringt schon genug Süße mit und auch ohne Zucker ist die erreichbare Schaumigkeit völlig ausreichend.
Wenn man also schaumiges Eigelb hat, rührt man die geschmolzene Schokolade langsam unter. Dafür braucht man eigentlich drei Hände, eine für das Rührgerät, eine um die Schokolade einzufüllen, sprich den Topf schräg zu halten, damit sie langsam ins Eigelb läuft, und eine um das Rührgefäß festzuhalten. Die Masse wird jetzt nämlich ziemlich schnell ziemlich zäh und dann kann es einem schonmal passieren, dass sie plötzlich die ganze Schüssel mit dem Rührgerät mitbewegt. Ich hab das mal für euch ausprobiert… die Sauerei durch herumspritzende Schokolade hielt sich glücklicherweise in Grenzen. Es ist jedenfalls total normal und richtig, dass die Masse sehr zäh wird, deswegen ist auch jetzt vielleicht ein schlichter Löffel besser zum Rühren geeignet, als der Schneebesen, egal ob elektrisch oder nicht.
Wenn man diese zähe Schokoeigelbmasse hat, fängt man an den Eischnee unterzuheben. Dazu nimmt man jetzt auch besser einen Löffel, den hat man ja jetzt ohnehin schon in der Hand, weil man ja den Eischnee nicht total zerstören will wieder. Durch den Eischnee wird dann übrigens die Konsistenz wieder deutlich weicher und fluffiger, eben so, wie man sich Mousse au chocolate so vorstellt. Und zum Schluß hebt man noch die Sahne unter. Und jetzt ist es vielleicht sogar etwas flüssiger, als man erwartet, aber das Problem lößt sich problemfrei, indem man die Mousse einige Zeit in den Kühlschrank stellt. Und dann kann man sie zu Nocken oder was auch immer ausstechen und servieren.
Ein paar Anmerkungen: Mousse au chocolate ist eigentlich nicht schwer zuzubereiten. Das größere Problem ist eigentlich, dass man hinterher unheimlich viele Schalen zu spülen hat, aber dafür gibt es ja Spülmaschinen. Und es ist natürlich sinnvoll, wenn man sich an ein paar Kleinigkeiten hält. Zum Beispiel ist die Reihenfolge der Arbeitsschritte schon recht wichtig. Ich hab es ja schon geschrieben, den Eischnee sollte man vor der Sahne schlagen, mindestens, wenn man das selbe Rührgerät verwenden möchte. Das Eigelb kann man ganz gut während die Schokolade etwas abkühlt schlagen, weil dieser Schaum recht schnell in sich zusammenfällt und die Schokolade ohnehin etwas abkühlen sollte.
Und was die frischen Eier betrifft, da gibt es etwas unterschiedliche Vorstellungen, wie frisch sie sein müssen. Ich habe da nicht so ganz viel Angst vor, wenn die auch schon ein paar Tage im Kühlschrank stehen bei mir und ich habe mir trotzdem noch nie was mit Salmonellen geholt. Natürlich sollte man trotzdem nicht unbedingt uralte Eier nehmen, das ist ja klar. Man kann auch, bevor man die Eier aufschlägt, die Schale ordentlich abwaschen, da die Salmonelle, so sie da sind, erstmal nur aussen an der Schale sind, ans Ei selbst kommen sie erst dadurch, dass es halt in Kontakt mit der äußeren Schale kommt.
Es gibt ziemlich viele Rezepte, nach denen man das Eigelb mit 50g Zucker schaumig rühren soll. Tut das nicht! Zwar wird die Eigelbmasse dadurch minimal flauschiger, aber die Mousse wird dann auch zu süß. Vor allem, wenn man statt Zartbitter vielleicht auch noch Vollmilchschokolade nimmt, die ja noch etwas süßer ist. Überhaupt, es ist natürlich überhaupt kein Problem die Schokoladensorte nach Belieben zu wählen, also die mit einem Kakaoanteil zu nehmen, den man eben selbst bevorzugt. Ob weiße Schokolade in diesem Rezept funktioniert, habe ich noch nicht ausprobiert, aber Vollmilch, Zartbitter oder auch Edelbitter mit 70%, 80% oder auch mehr, funktioniert auf jeden Fall. Und wenn einem bei sehr hochprozentiger Schokolade etwas zusätzliche Süße lieber ist, darf man diese natürlich zufügen 😉