Tag Archives: Jugendbuch

[Rezension] Ein Sommer ohne uns

Das heutige Buch kann ich nicht rezensieren, ohne auf die Leserunde bei Lovelybooks einzugehen und dazu ein paar Worte zu sagen. Schon in der Phase der Bewerbung ist mir aufgefallen, dass das Thema offene Beziehung, egal ob auf Zeit oder grundsätzlich, anscheinend ein noch viel größeres Tabuthema ist, als zum Beispiel Homosexualität oder BDSM. Die extreme Ablehnung, die dieser Beziehungsform gegenüber anscheinend herrscht, hat mich doch überrascht. Ich hätte erwartet, dass in einer Runde, in der man zum Beispiel problemlos sagen kann, dass man lesbisch ist oder Spaß an SM hat, auch zu sagen: „Ich lebe eine offene Beziehung.“ kein Problem ist. Aber es schien mir, als wäre es das doch. Von daher finde ich es umso spannender Bücher wie dieses zu lesen und zu sehen, wie dort das Thema behandelt wird, ob dort auch das Fazit ist, dass eine offene Beziehung bedeutet, dass man sich nicht genug liebt und die Beziehung eigentlich ohnehin schon am Ende ist, oder ob dort das Thema der einvernehmlichen Untreue anders und weniger negativ behandelt wird, sondern einfach als eine Möglichkeit seine Beziehung zu leben, die nicht für jeden passen muss, aber für den einen oder anderen eben passen kann.

Autor Sabine Both
Preis eBook: 8,99€
Taschenbuch: 12,95€
Seiten 240
Verlag Loewe
Genre Jugendbuch
Erscheinungsdatum 15. Februar 2016

Zum Inhalt (Klappentext)
Eine große Liebe. Und eine Auszeit von der Treue. Eine offene Beziehung. Für drei Monate. Zwischen Abi und Studium. Sich ausprobieren. Mit anderen. Danach ist alles wieder wie zuvor und Tom und Verena weiterhin ein Paar. Denn sie lieben sich und wollen für immer zusammen bleiben. Doch ist das wirklich so einfach, wie sie es sich vorstellen? Verena und Tom kennen sich von klein auf, sind ein Paar, seit sie dreizehn sind. Sie gehören einfach zusammen und das soll für immer so bleiben. Aber ein Gedanke lässt Verena – mitten im Abistress und voller Vorfreude auf das anstehende Studium – nicht mehr los: Sie hat noch nie einen anderen Jungen geküsst, geschweige denn Sex mit einem anderen gehabt. Doch sie liebt Tom und sich von ihm zu trennen oder ihn zu betrügen, kommt nicht infrage. Als sie schließlich mit Tom darüber spricht, treffen die beiden eine Vereinbarung: eine offene Beziehung, drei Monate Austobzeit nach dem Abi. Danach ist alles wieder wie vorher und die zwei wieder ein Paar. Zunächst genießen die beiden es, sich auszuprobieren. Doch sie haben nicht mit den Gefühlen gerechnet, die das Arrangement mit sich bringt: Zweifel tun sich auf. Ängste. Werden sie rechtzeitig einen Ausweg finden? Mit ihrer ganz eigenen, poetischen Sprache wendet sich Sabine Both den Themen offene Beziehung, Fremdgehen und Treuebruch zu, das viele Jugendliche bewegt, und lässt es ihre Protagonisten durchleben. Sie schildert, wie vorsichtig man in einer Beziehung mit Vertrauen und den Gefühlen des Partners umgehen sollte, ohne pädagogisch belehrend daherzukommen. Eine unterhaltsame, besondere Liebesgeschichte

Meine Meinung
Klappentext und Cover
Ich sage ja selten etwas zum Cover, aber hier tue ich es einfach mal wieder: ich hab das Cover zuerst als Fotos bei Lovelybooks gesehen und fand zwar die Idee der Gestaltung sehr hübsch und auch kreativ, aber insgesamt wirkte es auf mich doch eher recht naiv. Als ich dann das Buch in der Hand hielt und das Original gesehen habe, hat mir das aber schon deutlich besser gefallen, weil es dann eben doch durch die Gesamtgestaltung hochwertig wirkt. Grundsätzlich ist für mich persönlich das Cover aber kein totaler Eye-catcher.
Der Klappentext hat mich dafür sofort sehr angesprochen, weil ich die Thematik sehr spannend finde. Eine offene Beziehung zu leben ist ja durchaus ein ziemliches Tabuthema. ich habe sogar den Eindruck, dass es ein größeres Tabu ist, als Homosexualität oder BDSM. Von daher war ich wirklich sehr gespannt, wie das Thema in diesem Buch umgesetzt ist.
Geschichte und Stil
Der Schreibstil ist extrem schlicht. Die Autorin verwendet kurze Sätze mit wenig Ausschmückungen und im Laufe der Leserunde bei Lovelybooks habe ich festgestellt, dass es relativ viele Leser gab, denen dieser Stil gar nicht gefallen hat. Mir persönlich hat er gefallen und es hat mich nicht gestört, dass dadurch die Handlung gefühlt in kurzen Momentaufnahmen erzählt wurde. Es gibt eine Leseprobe vom Verlag und man sollte diese, bevor man das Buch kauft, also vielleicht lesen, um für sich zu beurteilen, ob man den Schreibstil mag oder eher nicht.
Die Geschichte ist wie gesagt in Momentaufnahmen erzählt, was durch den Schreibstil noch verstärkt wird. Dabei wird abwechselnd aus Verenas und Toms Sicht erzählt. Aus wessen Sicht der aktuelle Abschnitt ist, ist anhand der unterschiedlichen Schriftarten sofort zu erkennen, was ich eine gute Idee finde, um die Perspektivwechsel darzustellen. Es gibt das eine oder andere, was man im Laufe der Geschichte nicht erfährt, weil es eben nur Momentaufnahmen sind, die erzählt werden und manches dazwischen muss man sich dann denken, im Großen und Ganzen ist das aber nicht wirklich schwierig. Was mich allerdings gestört hat, war das Ende des Buches. Hier bekommt eine Nebenhandlung plötzlich eine unheimlich dramatische Wendung, die zwar grundsätzlich nicht unrealistisch ist, aber den Fokus viel zu sehr von der eigentlichen Haupthandlung wegnimmt. Dazu kommt, dass diese Nebenhandlung dann viel zu schnell abgehandelt wird, dafür wie sehr sie sich dramatisiert hat. Hier wäre es wohl besser gewesen einen Gang runterzuschalten und den Teil der Geschichte weniger spektakulär zu gestalten, das hätte dem Buch aus meiner Sicht gutgetan. Stattdessen hätte man das Ende vielleicht weniger abrupt gestalten können. Durch diese überdramatisierte Nebenhandlung am Ende, wirkt auch vieles zu klischeehaft, das wirkt sich dann auch auf die Haupthandlung aus, der etwas weniger klischeehafte Lösungen am Ende auch gutgetan hätten.
Die Charaktere
Auch wenn ich ja schon ein paar Jahre älter bin, als die beiden Hauptcharaktere, konnte ich mich sehr gut in sie hinein versetzen und fand sie glaubhaft dargestellt. Hin und wieder habe ich die beiden wirklich nehmen wollen und schütteln, für ihr Verhalten, aber ich denke, dass es trotzdem gar nicht unrealistisch dargestellt ist. Man verhält sich ja manchmal dusselig und gerade wenn man noch recht jung ist und gerade durch das Abi und vieles andere alles im Umbruch ist, dann noch mehr. Wenn ich heute drüber nachdenken, packe ich mich ja auch manchmal an den Kopf, wenn ich mir überlege, wieviel Stress ich mir hätte sparen können, wenn ich damals mal ein bisschen weniger emotional gehandelt hätte.

Fazit
Grundsätzlich hat mir das Buch gefallen und auch die Herangehensweise an das Thema offene Beziehung fand ich schön. Leider hat mir das Ende letztlich das Buch ein wenig vermiest. Wie gesagt, da hatte die Nebenhandlung zu viel Dramatik, die dann aber nicht weiter verarbeitet wurde und es wurden zu viele Klischees geprügelt, das war wirklich schade, gerade weil ja das Ende nun mal der Teil ist, den man zum Schluss liest und der damit ganz entscheidend mitbestimmt, wie einem das Buch gefällt. Ich kann daher leider nur 3 Punkte geben.
3punkte_klein

[Rezension] Die Feuer von Erenor

Meine schlaue Liste, die ich mir gemacht habe, damit ich keine der noch zu schreibenden Rezis vergesse, sagt, dass jetzt Zeit ist „Die Feuer von Erenor“ zu rezensieren. Der Autor hat bereits Bücher zusammen mit seiner Frau veröffentlicht, sowie eine Novelle, und jetzt eben dieses Buch, das der erste Teil eines Zweiteilers ist.

Autor Stephan Lössl
Preis eBook: 6,99€
Seiten 324
Verlag GMEINER
Genre Jugendfantasy
Erscheinungsdatum 1. August 2015

Zum Inhalt (Klappentext)
Die beiden Jugendlichen Alexander und Anna begegnen auf einer Wanderung der geheimnisvollen Askaya und damit ihrem eigenen Schicksal. Die Suche nach vier gestohlenen Stundengläsern verschlug die Kriegerin aus ihrer Welt Esmarillion nach Schottland. Denn nur wenn alle sieben »Gläser der Elemente« wieder vereint sind, kann ihre Parallelwelt gerettet werden, die von den bösartigen Einaren bedroht ist. Zu dritt machen sie sich auf eine Reise, die vom mythischen Herz der Highlands bis in das fantastische Universum Askayas führt.
Teil eins des zweiteiligen Fantasyromans

Meine Meinung
Klappentext und Cover
Der Klappentext lässt es erahnen, ein großer Teil des Buches spielt in Schottland. Ich mag Whisky, also mag ich auch Schottland, schon allein deswegen habe ich mich für das Buch interessiert. Das Cover passt sehr gut zum Klappentext, da es eines der Stundengläser der Elemente, um die es im Buch geht, zeigt. Ich glaube es ist verkraftbar, wenn ich verrate, dass es das Glas mit dem Feuer von Erenor ist, also ganz eindeutig das passende Bild zum Titel.
Geschichte und Stil
Der Stil hat mir gut gefallen, man konnte sich schnell in die Geschichte einfinden. Diese fing eher langsam an, man lernte zunächst Alexander und seine Eltern kennen und erfuhr ein wenig über die Vorgeschichte der Familie, die einer der Gründe für den Schottlandurlaub war. Anna stößt dann erst in Schottland dazu, wo die beiden Jugendlichen in ihr Abenteuer starten. Spätestens ab dem Moment wo sie auf Askaya treffen nimmt die Geschichte deutlich Fahrt auf und es geht Schlag auf Schlag. Zum Ende hin wurden die Verwicklungen um die Stundengläser wirklich sehr verworren, vieles klärt sich dann aber noch und ein paar Fragen müssen ja auch für den zweiten Band übrig bleiben. Zum Ende macht die Geschichte nochmal eine Verschnaufpause, in der es wieder etwas langsamer zugeht.
Die Charaktere
Alexander und Anna sind beide keine typischen Jugendlichen, was sie aber umso authentischer macht wie ich finde. Das Gleiche gilt für Alexanders Eltern. Hin und wieder habe ich mich zugegebenermaßen gefragt, was diese beiden doch sehr unterschiedlichen Menschen verbindet, aber da es ein Jugendbuch ist, lernt man die Eltern natürlich auch einfach nicht so ausführlich kennen. Und dann ist da noch Annas Bruder, der über den gesamten Band rätselhaft bleibt, da bin ich sehr gespannt, wie er sich im zweiten Teil weiterentwickelt.
Fazit
Mir hat das Buch gut gefallen und ich denke es für Jungen wie für Mädchen interessant, immerhin ist der wichtigste Hauptcharakter ja Alexander, aus dessen Sicht wir den größten Teil der Geschichte erleben. Sie vermischt verschiedene Fantasy-Elemente, neben der Parallelwelt aus der Askaya kommt gibt es zum Beispiel auch noch die eine oder andere Gestalt aus der nordischen Mythologie. Man bekommt hier also schöne Jugendfantasy mit viele verschiedenen Elementen geboten, von denen manche sehr klassisch sind, andere wieder gar nicht.
Ich vergebe 4 Punkte.
4punkte_klein

[Rezension] Die Wanifen: Seegeist

Und noch ein Buch, das ich im Krankenhaus gelesen habe und das bis heute noch auf meinem Stapel unrezensierter Bücher herumlungerte. Bei diesem Buch kann ich sogar herumliegen sagen, da ich die Printausgabe bekommen hatte. Dabei habe ich dann auch gleich feststellen können, dass auch einarmig Lesen eine gewisse Herausforderung ist, vor allem bei einem etwas dickeren Buch wie diesem und wenn man nicht auf dem Bauch liegen kann, was mit gebrochenem Arm echt nicht geht. Glücklicherweise hatte ich aber im Krankenhaus ein tolles Krankenhausbett, bei dem man das Rückenteil elektrisch verstellen konnte, sodass ich mich nicht mal anstrengen musste, wenn ich mich aufsetzen wollte, sondern das per Knopfdruck erledigen konnte. Und dann sind da ja noch die Krankenhausnachttische mit ihrem ausklappbaren Teil, der sich übers Bett schieben lässt und unter dem man das Buch ein bisschen festklemmen kann, sodass es nicht von selbst zugeht, auch wenn man nur eine Hand zum Halten zur Verfügung hat. Total super sowas, zumindest so ein schickes Bett will ich wenn ich alt und klapprig bin auch wieder haben!
Aber jetzt zum Buch:

Autor René Anour
Preis eBook: 3,99€
Taschenbuch: 14,99€
Seiten 412
Verlag tredition
Genre Fantasy
Erscheinungsdatum 3. September 2015

Zum Inhalt (Klappentext)
Die Alpen in grauer Vorzeit
In einem Pfahlbaudorf an den Ufern des Atasees gehen merkwürdige Dinge vor sich. Immer wieder verschwinden Menschen in den Wäldern und kehren nie wieder zurück. Als die junge Ainwa ahnt, dass sie die nächste sein wird, verlässt sie das Dorf, um ihrem Schicksal zu entgehen. Doch in der Tiefe des Urwalds merkt sie, dass sie bereits verfolgt wird …

Meine Meinung
Klappentext und Cover
Ich finde, dass das Cover ein wenig das Gefühl vermittelt, dass es sich um ein Jugendbuch handelt. Unter anderem da die Hauptperson Ainwa noch sehr jung ist, ist das Buch auch auf jeden Fall auch für jüngere Leser zu empfehlen, ein reines Jugendbuch ist es aber eindeutig nicht. Das Cover passt aber sehr gut zum Buch, mit dem Pfahlbaudorf und dem angedeuteten Seelengeist.
Den Klappentext finde ich ebenfalls passend. Er ist ja nicht besonders lang, aber ein schöner Teaser für das, worum es im Buch geht.
Geschichte und Stil
Der größte Teil des Buches ist in der Ich-Perspektive aus Sicht der Protagonistin Ainwa geschrieben, es gibt aber immer wieder Rückblenden, in auktorialer Erzählweise. Eigentlich kann man so also sehr gut auseinanderhalten ob man sich gerade in der Erzählgegenwart befindet, oder eben in einer Rückblende. Ich gestehe, dass ich dabei aber trotzdem hin und wieder durcheinander geraten bin, ich weiß auch nicht so recht warum, vor allem da auch inhaltlich eigentlich immer klar war, wo man sich gerade befindet.
Die gesamte Geschichte offenbart sich erst nach und nach. Zunächst werden ziemlich viele Dinge offen gelassen. Man kann sich natürlich als Leser Gedanken machen, was wohl passiert sein könnte oder wie Dinge zusammenhängen, und man wird dabei auch nicht direkt auf falsche Fährten geführt, es handelt sich ja nicht um einen Krimi, aber das eine oder andere erschließt sich einem doch erst recht spät im Buch. Das macht aber ja auch einen Teil der Spannung aus und am Ende versteht man die Zusammenhänge auch, sodass man nicht mit einem Gefühl, dass noch etwas in der Geschichte fehlt zurückgelassen wird.
Die Charaktere
Bei einigen Charakteren ist es mir schwer gefallen einzuschätzen wie alt sie sind. Grundsätzlich sind aber alle Charaktere sehr schön aufgebaut. Vor allem in Ainwa kann man sich sehr gut hineinversetzen. Das erleichtert die Ich-Perspektive sicherlich, aber ihre Ängste und Sorgen, ihre Gedanken, sind auch wirklich so dargestellt, dass gut nachvollziehbar ist, was sie fühlt und wie sie handelt, selbst in Situationen in denen man grundsätzlich denkt, dass Ainwa sich vielleicht besser anders verhalten sollte.
Fazit
Eine sehr spannende Fantasy-Geschichte mit einem ungewöhnlichen Setting. Eine Geschichte, die ohne großes Liebesdrama auskommt und doch einiges an Gefühl mitbringt. Ich mag ja Geschichten, die ein wenig abseits der üblichen mittelalterlich geprägten Fantasy zu finden sind und es hat wirklich Spaß gemacht in diese Welt einzutauchen, die den Leser in steinzeitlichen Fantasy entführt.
Ich vergebe 5 Punkte.
5punkte_klein

[Rezension] Icelands: Der Anfang

Heute gibt es mal wieder eine Jugendbuch-Rezension von mir. Um genau zu sein handelt es sich bei „Icelands: Der Anfang“ um den Beginn einer Jugendfantasy-Reihe und den ersten veröffentlichten Roman der Autorin. Ich habe es im Zuge einer Leserunde bei Lovelybooks gewonnen und hatte sehr viel Spaß sowohl in dieser Runde, als auch mit dem Buch selbst.

Autor K. C. Wiefelspütz
Preis eBook: 2,99€
Seiten 187
Verlag Selbstverlag
Genre urban Fantasy, Jugendbuch
Erscheinungsdatum 24. August 2015

Zum Inhalt (Klappentext)
Mona Koch ist 14 Jahre jung, begabt und unglücklich. Seit sich ihre Kräfte, die die Ärzte „Begabung“ nennen, manifestiert haben, gilt das ruhige Mädchen als noch größere Außenseiterin als zuvor. Sie versucht sich nicht unterkriegen zu lassen, obwohl sie auf ein weit entferntes Internat geschickt wird. Doch auch an der neuen Schule findet sie kaum Anschluss und alles scheint seinen alltäglichen Trott zu gehen – bis die aufgedrehte Melissa in ihre Klasse kommt und Monas Welt komplett auf den Kopf stellt.
„Zeigt mein Kind Anzeichen einer Begabung?

Verschwinden neuerdings immer wieder kleine Gegenstände in seiner Umgebung? Kann es fliegen? Dinge mit Gedankenkraft bewegen? Herzlichen Glückwunsch! Ihr Kind ist begabt! Melden Sie es noch heute auf dem Icelands an, um sich in seinen Fähigkeiten ausbilden zu lassen! Ab dem 14. Lebensjahr ist hier jeder willkommen, sei es nun ein Feuerelementarist oder ein Telekinet. Wir vom Icelands versprechen jeden jungen Begabten zu lehren seine Kräfte in sicherer Umgebung für die Gesellschaft einzusetzen.“
Meine Meinung
Klappentext und Cover
Das Cover ist sehr schlicht gehalten, gefällt mir aber gerade deswegen sehr gut, es lässt Raum für eigene Bilder und macht neugierig. Und für eine Reihe sind Cover wie dieses ja auch immer ganz gut, weil es leicht ist, sie so zu gestalten, dass man gleich erkennt, dass sie zusammen gehören.
Beim Klappentext mag ich, dass er nicht nur eine kleine Inhaltsvorschau enthält, sondern auch den Inhalt der Werbeflyer des Internats, auf das Mona im Buch gehen wird. Es wäre vielleicht sogar auch spannend gewesen, wenn der Klappentext nur aus dem Werbetext des Flyers bestünde, aber das wird wahrscheinlich dem Genre Jugendbuch nicht wirklich gerecht und auch der Tatsache, dass es sich um eine Reihe handelt. Also ist es schon gut so, wie es ist.
Geschichte und Stil
Man merkt der Geschichte an, dass es sich um den Auftakt einer Reihe handelt finde ich. Zunächst lernt man nach und nach die wichtigen Charaktere und kennen und dann erst setzt der Teil der Handlung ein, bei dem es wirklich spannend wird. Also nicht, dass es nicht vorher auch spannend war, aber es war eine andere Spannung, eben die, die es mit sich bringt, neue Charaktere kennenzulernen. Später erleben diese dann aber auch zusammen Abenteuer, die nicht nur für den Leser, sondern eben auch für die Protagonisten spannend sind. Dabei ist das Buch wirklich schön geschrieben, sodass man Mona und ihre neuen Freunden schnell ins Herz schließt und mit ihnen mitfiebert und mitleidet.
Die Charaktere
Mona und ihre Freunde sind allesamt Charaktere, die durch ihre kleinen Macken realistisch und liebenswert sind. Hin und wieder möchte man Mona vielleicht sagen, dass sie doch mal mehr mit ihren Mitmenschen reden soll und Melissa, dass sie dafür doch vielleicht mal den Mund halten soll. Aber gerade das macht es ja auch aus, dass man eben keine perfekten Schablonencharaktere ohne Fehler hat, sondern menschliche, mit Ecken und Kanten.
Fazit
Insgesamt hat mich und auch einige andere in der Leserunde das Buch in vielerlei Hinsicht an Harry Potter erinnert, aber es ist eben doch auch wieder etwas ganz anderes. Die Begabungen der Protagonisten sind eben keine magischen Fähigkeiten, sondern parapsychologische Fähigkeiten. Dass man schnell an Harry Potter denkt liegt wahrscheinlich daran, dass es eben eine Internatsgeschichte mit Jugendlichen ist, die besondere Fähigkeiten haben und zusammen in der Schule Abenteuer erleben. Von daher kann ich dieses Buch auch wirklich nur jedem empfehlen, der Harry Potter mag, es hat genug ähnliche Elemente, dass er auch dieses Buch sicher mögen wird und ist gleichzeitig eine ganz eigene Geschichte, sodass man keinesfalls das Gefühl bekommt, dass hier etwas abgekupfert wäre.
Ich vergebe 5 Punkte.
5punkte_klein

[Rezension] Die Geister des Landes II: Gesichtslos

Heute habe ich mal wieder einen zweiten Teil einer Reihe zu rezensieren. Ich bin, auch mal wieder, durch eine Leserunde bei Lovelybooks darauf aufmerksam geworden und habe deswegen gleich mit dem zweiten Teil gestartet. Bei der Reihe „Die Geister des Landes“ von Judith Vogt handelt es sich um Urban-Fantasy-Trilogie und ich werde auch den dritten Teil hier noch besprechen, da die Bücher für beide Leserunden zusammen verlost wurden.

Autor Judith Vogt
Preis eBook: 7,99€
Taschenbuch: 13,90€
Seiten 320
Verlag Ammianus
Genre Fantasy, Jugendbuch
Erscheinungsdatum 15. Oktober 2013

Zum Inhalt (Klappentext)
DIE GEISTER DES LANDES – ein furios-phantastischer Ritt quer durch die Mythenwelt von Eifel und Kaiserstadt. Geschrieben von der PREISTRÄGERIN DES DEUTSCHEN PHANTASTIK PREISES 2013 (Bester deutschsprachiger Roman)! Manche Leute haben prophetische Träume. Andere halten sich für Hexen in zweiter Generation. Und einige glauben, schlichtweg die Auserwählten alter Götter zu sein. Wenn gesichtslose Männer die Geister wecken, von denen die Mythen der Vorzeit berichten, dann ist es Zeit für Edi, Dora, Gregor und Fiona, auf den Plan zu treten. Doch Fionas Zugang zu ihren rätselhaften Träumen schwindet und das ausgerechnet in einer Zeit, in der Nazi-Werwölfe umgehen, Pest und Tod zu einem einsamen Tanz bitten und Quellgötter in der Sauna in Lebensgefahr geraten. Als Fiona nach dem Sommerfest der Feyen spurlos in Aachen verschwindet, müssen ihre drei Nerdfreunde beweisen, was Freundschaft wert ist …

Meine Meinung
Ich habe wie gesagt die Reihe mit diesem zweiten Band gestartet, wodurch ich doch ein paar Schwierigkeiten hatte alles zu verstehen am Anfang. Zum Glück gibt es in Band 3 (den ich ja auch schon habe) vorne eine kleine Zusammenfassung und vor allem konnte ich in der Leserunde auch die Autorin fragen, die gerne Rede und Antwort stand.
Der humorvolle Schreibstil hat mir sehr zugesagt und ich habe das Buch wirklich recht zügig durchgelesen, weil mir auch die Geschichte sehr gefallen hat. Hin und wieder wollte ich durchaus die Hauptcharaktere nehmen und schütteln, damit sie sich vernünftig verhalten, aber ich konnte doch auch wieder nachfühlen, dass man sich mit 17, 18 in manchen Situationen eben noch anders verhält, als ich das jetzt mit Mitte 30 tun würde.
Sehr gut gefallen hat mir auch der lokale Bezug zur Eifel und zu Aachen der Geschichte. Ich war bisher nur einmal in der Eifel und das ist Jahre her und auch in Aachen war ich nur ein paar Mal, aber immerhin habe ich doch ein paar der genannten Lokalitäten in Aachen wiedererkannt. Ich finde es jedenfalls schön, dass mal ein Buch weder in den üblichen Großstädten, noch in einem namenlosen Dorf spielt, sondern an realen Orten, die nicht ganz so oft Schauplatz von Büchern sind.
Auch die Mischung aus ganz normalem Alltag von jungen Erwachsenen, die sich mit der Schule, den ersten Verliebtheiten und ähnlichen Problemen rumschlagen und sehr fantastischen Geschehnissen, wo Feyen und Götter beschützt werden müssen hat mir sehr zugesagt.
Bei den gesichtslosen Männern musste ich ein kleines bisschen an die grauen Männer aus Momo denken, allerdings hat die Geschichte keine wirkliche Ähnlichkeit zu Momo. Dafür werden Sagen aus der Eifel zum Leben erweckt und hinten im Buch gibt es einen schönen, kleinen Anhang, in dem man ein paar Informationen über die handelnden Sagengestalten findet.

Fazit
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf den dritten Band und die zugehörige Leserunde. Ich halte die Trilogie sowohl für Erwachsene, als auch für Jugendliche für sehr empfehlenswert. Man sollte aber mit Band 1 Die Geister des Landes I – Das Erwachen anfangen, der Einstieg in Band 2 ist sonst doch ein wenig holprig. Aber man würde ja auch eher weniger auf die Idee kommen Harry Potter mit Band 3 zu starten.
Daher vergebe ich für dieses wirklich tolle Buch von ganzem Herzen 5 Punkte.
5punkte_klein
Und ein Zusatzsternchen für die Autorin, weil die Leserunde so viel Spaß gemacht hat.
sternchen_klein

[Rezension] Die Krieger des Horns – Feuermond

Buch-1-Amazon Ihr erinnert euch ja vielleicht, hoffentlich, noch an die Blogtour zum Buch „Die Krieger des Horns – Feuermond“ von Josefine Gottwald. Da ich für diese Blogtour natürlich ein Rezensionsexemplar von Josefine Gottwald gestellt bekommen habe, gibt es jetzt auch noch eine Rezension zum Buch für euch. Vielleicht sucht ihr ja noch ein paar Weihnachtsgeschenke? Ich würde sagen das Buch ist für Teenager und junge Erwachsene, die Fantasy mögen sehr gut geeignet.

Autor Josefine Gottwald
Preis eBook: 2,49€
Taschenbuch: 8,95€
ASIN B00MQMZUW8
Seiten 158
Verlag BookRix
Genre  Fantasy, Jugendliteratur
Erscheinungsdatum 10. August 2014

Zum Inhalt (Klappentext):

»Was würdest du tun, wenn du mit einem Schlag alle deine Träume verlieren könntest?
Würdest du kämpfen? Würdest du sterben?«

Als Piper in die verschlafene Kleinstadt ins tiefste Texas ziehen muss, denkt sie nicht im Traum daran, wie rasant sich ihr Leben in wenigen Wochen verändern wird. Von den abergläubischen Menschen dort erfährt sie die Legende um die Krieger des Horns, die auserwählt sein sollen, die letzten Einhörner ihrer Welt vor finsteren Mächten zu bewahren – und sie selbst soll dazugehören! Erst als sie in einem Moment des Schreckens ihre eigene übernatürliche Fähigkeit entdeckt, glaubt Piper tatsächlich, dass es in ihrer Welt mehr geben muss, als sie bisher geahnt hat. Aber für ihre beste Freundin ist es da schon zu spät…

Der erste Band des vierteiligen Fantasy-Zyklus »Die Krieger des Horns« bildet den Auftakt einer abenteuerlichen Mission, die den Leser in eine andere Welt führt, und erzählt von tiefer Freundschaft, Liebe und Verrat – bis über den Tod hinaus!

Meine Meinung:

Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben, die nicht unbedingt meine Lieblingsperspektive ist. Trotzdem konnte ich aufgrund des flüssigen Schreibstils und der angenehmen Sprache sofort in das Buch eintauchen. Dass die Geschichte von verschiedenen Personen erzählt wird ist eine sehr schöne Idee und dadurch, dass immer über dem Kapitel steht, aus wessen Sicht es ist, kommt auch keine Verwirrung auf. Allerdings führen die verschiedenen Sichtweisen manchmal dazu, dass Dinge ungeklärt bleiben, dass Fragen offen bleiben, die man sich als Leser noch stellt.
Etwas erstaunt hat mich, wie leicht die Figuren die Geschehnisse hinnehmen. Wie schnell jede der Personen akzeptiert, dass es Vampire und Werwölfe und Einhörner wirklich gibt. Man würde zumindest anfangs eigentlich ein wenig mehr Skepsis erwarten. Auch ein paar andere Geschehnisse wurden von den Personen mit etwas zu viel Leichtigkeit weggesteckt, oder zumindest wurde auf die Trauer der Personen nicht eingegangen. Andere Erlebnisse der Figuren wurden allerdings durchaus sehr ernst genommen und bekamen sehr viel Raum in der Geschichte, sodass wirklich die Frage aufkommt, ob es realistisch ist, ob der Tod nicht von einigen Charakteren zu locker genommen wird.
Die gesamte Geschichte verläuft unheimlich rasant, nachdem die ersten übernatürlichen Vorkommnisse erst einmal angefangen haben, geht es Schlag auf Schlag. Dabei bleibt leider wenig Gelegenheit die Hauptcharaktere gut kennenzulernen. Durch die Ich-Perspektiven erhält man zwar Einblicke in ihre Gefühls- und Gedankenwelten, diese bleiben aber kurz und bruchstückhaft.
Am Ende des Buches findet ein großer Show-Down statt, der letztlich aber doch genug Raum lässt, um mit Spannung die weiteren Bände der Reihe zu erwarten. Die Ruhe, die im letzten Kapitel nach dem großen Sturm einkehrt, kommt dabei genauso plötzlich, wie am Anfang der Einstieg in die phantastischen Welten der Einhörner ist.

Fazit:

Das Buch hat mir gut gefallen, stellenweise sind allerdings Dinge zu plötzlich geschehen und dramatische Ereignisse von den Charakteren mit zu viel Gelassenheit hingenommen worden. Gerade da es sich bei den Hauptpersonen um Jugendliche und junge Erwachsene handelt, würde man mehr Emotionen, vor allem mehr Wut und mehr Trauer erwarten an einigen Stellen.
Insgesamt hat mich das Buch vom Stil ein wenig an den Film „Buffy – Der Vampir-Killer“ aus dem Jahr 1992 erinnert. Auch wenn das Buch inhaltlich doch in eine andere Richtung geht und die größte Gemeinsamkeit die Existenz von Vampiren ist, würde ich mir ein Buch zu diesem Film vom Schreibstil und der Art wie die Handlungen ablaufen und alles, so vorstellen, wie die Krieger des Horns. Man kann also sagen, dass für mich dieses Buch ein „typisches“ Buch über amerikanische Teenager ist, die mit übernatürlichen Wesen kämpfen müssen. Wer also diese Art von Filmen mag, der wird mit Sicherheit auch dieses Buch mögen.
Es ist der Autorin gut gelungen das Thema Pferd zwar als relevanten Teil des Buches zu behandeln, aber nicht so, dass es für Leser, die keine Pferdenarren sind nicht mehr spannend ist.
Für die Punktevergabe musste ich ein wenig hin und her überlegen, habe mich dann aber entschieden aufzurunden, unter anderem, da es sich ja um das erste Band einer Reihe handelt und daher die offen gebliebenen Fragen noch in den nachfolgenden Büchern geklärt werden könnten, auch ein genauerer Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der Hauptpersonen wird in den kommenden Bänden hoffentlich noch möglich sein.
Deswegen von mir also 4 Punkte.
4punkte_klein