Đuveč – Bulgarischer Ofeneintopf

Manchmal passiert es einem ja, dass auch ein Restessen eine ganz große Köstlichkeit wird, die man danach in das regelmäßige Rezeptrepertoire aufnimmt. So ging es mir vor einigen Jahren kurz vor einem Umzug. Ich hatte noch ein paar Dinge im Kühlschrank und im Vorratsschrank, bei denen ich es nicht wirklich sinnvoll fand sie mitzunehmen, aber auch eindeutig zu schade, sie wegzuschmeißen. Also mussten sie verkocht werden, bevor ich umzog. Und so kam ich dazu das erste Mal, aber nicht das letzte Mal, Đuveč (oder auch Gjuwetsch) zuzubereiten, einen bulgarischen Eintopf, der wie viele Eintopfgerichte sehr wandelbar ist und für den es ziemliche viele Rezepte gibt. Hier ist meines.

20140707_162606Zutaten:
400g Wurst (Sorte beliebig)
200g Käse (z.B. Gouda)
200g Feta
150-200g Gewürzgurken
150g Paprika, geröstet
150g Mais
1 Dose geschälte Tomaten
1 kleine Dose Champignons
4 Eier
Kräuter nach Belieben

Die Zubereitung besteht vor allem darin, dass man alle Zutaten, die noch keine mundgerechte Größe haben, in Würfel schneidet. Also alles bis auf den Mais und unter Umständen die Champignons. Und die Eier natürlich, die sind jetzt nämlich noch roh und rohe Eier schneiden sich schlecht. Dann vermischt man alles miteinander, bis auf die Eier, die kommen gleich. Nun kann man den Eintopf in eine oder mehrere ofenfeste Formen geben. Gewürzt werden muss nicht, Käse, Wurst, Gewürzgurken und geröstete Paprika bringen so viel Würze mit, da muss nichts mehr extra dazu. Wenn man mag kann man ein paar Kräuter über den Eintopf streuen. Und jetzt kommen endlich auch die Eier ins Spiel, diese werden nämlich vorsichtig über dem Eintopf aufgeschlagen und man lässt sie hineingleiten. Bei einer Form möglichst nicht alle an derselben Stelle, bei vier Formen in jede eines, eigentlich logisch, oder? Und nun kommt der Eintopf in den Ofen, es handelt sich nämlich um einen Ofeneintopf und dieser verbringt bei 200°C etwa 20 Minuten in selbigem.

Wenn man mal von der Schnibbelei absieht, ein super schnell zubereitetes Gericht, da man ja eigentlich nur einmal alles miteinander vermischen muss und der Backofen den Rest übernimmt. Man kann wie gesagt auch problemlos den Inhalt ein wenig den eigenen Resten im Kühlschrank anpassen. Zum Beispiel passt auch gewürfelte Zucchini oder man nimmt eine andere Wurst oder auch Fleisch statt Wurst. Paprika oder Pilze können auch weggelassen werden, es soll je Menschen geben, die das eine oder andere nicht mögen. Wobei ich ja mit gerösteten Paprika nicht auf dem Kriegsfuß stehe, da diese nicht diese doofe, feste Haut haben.
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Und falls sich jetzt noch jemand fragt, was um alles in der Welt ich in meinem Kühlschrank hatte, dass dieser Eintopf herauskam, als ich nach einem Rezept mit den Zutaten suchte: ich hatte ein angebrochenes Glas Gewürzgurken, einen angeschnittenen Ring Fleischwurst, ein großes Stück Gouda und jeweils eine halbe Dose Mais und geröstete Paprika im Kühlschrank. Außerdem befanden sich in meinem Vorratsschrank tatsächlich eine Dose Pilze und eine Dose Tomaten, mit der ich die frischen Tomaten ersetzt habe, die im von mir gefundenen Ursprungsrezept standen. Ich habe also ein Päckchen Feta dazukaufen müssen und eine Packung Eier und am nächsten Morgen gab es die davon übrigen zwei Eier zum Frühstück. Das war echt praktisch. Und ich fand es auch irgendwie extrem lustig, dass ich wirklich ein Rezept gefunden habe, in das alles rein konnte, was ich noch loswerden wollte, damit hatte ich nicht gerechnet. Und dass ich von den übrigen Zutaten auch noch welche hatte, die zwar nicht zwingend weg mussten, weil Konserven ja auch mit umziehen können, die aber ja genutzt werden konnten, das machte es irgendwie noch witziger. Und dann hat es wie gesagt auch noch so gut geschmeckt, dass es danach noch das eine oder andere Mal Đuveč bei mir gab. Die Fotos sind also zwar nicht supertoll, aber trotzdem nicht mehrere Jahre alt.

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